Rezension

Auf jeden Fall nicht mein letzter Agatha Christie!

Alibi - Agatha Christie

Alibi
von Agatha Christie

Bewertet mit 4 Sternen

Roger Ackroyds große Liebe Mrs. Ferrars soll ihren ersten Ehemann ermordet haben. Nun ist sie selber tot, gestorben an einer Überdosis Veronal. War es Selbstmord? Ist sie erpresst worden? In der Zeitung findet Ackroyd einen letzten Hinweis auf die Umstände ihres Todes. Doch bevor er sein Wissen teilen kann, wirder ermordet. Und sein Stiefsohn ist spurlos verschwunden. 

Meine Meinung

Der Name Agatha Christie wird wahrscheinlich vielen von euch ein Begriff sein - immerhin ist sie eine der bekanntesten Krimiautoren der Welt. Aber auch ihre Figuren Miss Marple und Hercule Poirot haben längst Kultstatus erreicht. Da Frau Christie in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag feiert, dachte ich mir, dass es an der Zeit wird, dass ich zu einem ihrer Romane greife.

In „Alibi“ geht es um das kleine und beschauliche Dorf King’s Abbot, das eines Tages durch den Selbstmord von Mrs. Ferrars in Aufruhr versetzt wird, denn um Mrs. Ferrars hat sich schon seit längerem das hartnäckige Gerücht gehalten, dass sie ihren Ehemann vergiftet haben soll. Ihr Selbstmord wird daher als ein klassisches Schuldeingeständnis gewertet. Für noch mehr Getratsche sorgt jedoch der Tod von Mr. Ackroyd, da dieser gewaltsam herbeigeführt wurde. Doch warum musste er sterben? Und wieso ist sein Stiefsohn auf einmal spurlos verschwunden?

Gleich zu Beginn des Buches lernen wir den Erzähler der Geschichte Dr. Sheppard und seine geschwätzige Schwester Caroline kennen, die sich über den Selbstmord von Mrs. Ferrars unterhalten. Dabei erfährt der Leser bereits einiges über diese Frau, was sehr interessant ist. Allerdings haben Carolines Behauptungen und Hypothesen mehr meinen Nerv getroffen. Sie haben mich erst so richtig neugierig auf den Grund von Mrs. Ferrars Selbstmord werden lassen. Außerdem stand die Behauptung im Raum, dass Mrs. Ferrars ihren Mann auf dem Gewissen haben soll. Ob das wahr ist, wollte ich ebenfalls herausfinden.

Im nächsten Kapitel erhalten wir einen kurzen Überblick über das Dörfchen King’s Abbot und seine wohlhabenden Bewohner Mrs. Ferrars und Mr. Ackroyd. In dem Zusammenhang präsentiert uns Agatha Christie auch gleich die späteren Tatverdächtigen und lässt unterschwellig bereits Hinweise auf ihr mögliches Motiv einfließen. Das Kopfkino hat bei mir direkt eingesetzt und verschiedene Theorien ersponnen. Die darauffolgenden Seiten sind nicht weniger spannend. Dr. Sheppard wird auf das Anwesen der Ackroyds eingeladen, da Mr. Ackroyd ihn in einer dringenden Sache sprechen möchte. Er vertraut Dr. Sheppard an, dass er nicht nur Hinweise darauf hat, dass Mrs. Ferrars erpresst wurde, sondern auch auf die Identität des Erpressers, wobei er letzteres keinem mehr mitteilen kann.

Während die Polizei ermittelt und sich nach kurzer Zeit relativ sicher ist den Täter zu kennen, ist für Monsieur Poirot die ganze Sache längst nicht so eindeutig. Er verfolgt auch noch andere Spuren und beginnt jedes kleinste Detail in Erfahrung zu bringen. An seiner Seite ist Dr. Sheppard, der ebenfalls Blut an dem Fall gelegt hat und den Täter zur Strecke bringen möchte.

Auch wenn es immer mal wieder kleine Längen gab, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Obwohl ich mir mit meiner Vermutung relativ sicher war, wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht. Denn man kann ja nie voraussehen, ob der Autor nicht noch ein Ass im Ärmel bereit hält. Außerdem entlarvt unser Ermittler-Duo im weiteren Verlauf einige Lügen der Beteiligten und befördert damit neue Details ans Tageslicht, sodass der Tatverdacht auch noch auf einige andere Personen fällt.

Das Ende hat mich wirklich überrascht, wenn ich auch, nach dem ich ein wenig über die Auflösung nachgedacht habe, viel früher darauf hätte kommen müssen, da es eigentlich ganz offensichtlich war. 

Mein Fazit

„Alibi: Ein Fall für Poirot“ von Agatha Christie ist ein guter und spannender Krimi, der immer wieder für kleine Überraschungsmomente sorgt. Auch zu Ende kommt es noch einmal zu einer unerwarteten Wendung, die einen verblüfft zurücklässt. Dachte man bis dahin zu wissen, wer hinter der ganzen Tat steckt, wurde man hier eines besseren belehrt. Ich werde in Zukunft definitiv zu weiteren Agatha Christie Romanen greifen!