Rezension

Atmosphärischer Schauerroman

Die letzten Hexen von Blackbird Castle -

Die letzten Hexen von Blackbird Castle
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Sehr geehrte Miss Zita Bridgeborn.
…Ich habe Grund zu der Annahme, dass Sie die Alleinerbin von Blackbird Castle sowie dem Umgebenden Anwesen sind, einschließlich aller Gelder, Konten, Ländereien und Besitztümer...“

Das kann Dienstmädchen Zita kaum glauben. Dennoch packt sie ihre wenigen Sachen und macht sich auf den Weg nach Blackbird Castle. Wo sie schnell herausfindet, dass sie nicht nur das Anwesen mit allem Drum und Dran erben wird, sondern – vor allem – eine Hexe ist. Wenn sie denn wirklich die verloren geglaubte Tochter der letzten Hexe des Hauses ist. Was Zita selbst am wenigsten glauben kann. Doch die Bediensteten Minnifer und Bram sowie zahlreiche gute Geister des Schlosses helfen der Zwölfjährigen ihr wahres Potenzial zu entfalten. Und das gegen Widerstände, Intrigen und dunklen Familiengeheimnisse.

Misstrauen, Mut und Magie

„Die letzten Hexen von Blackbird Castle“ ist eine stimmungsvolle Gothic Novel. Laut Verlag für Menschen ab 10 Jahren. Wobei ich diesmal die Verlagsempfehlung ein wenig nach oben korrigieren möchte. Ich fühle mich wohler, den Roman wegen seiner Sprache, Aufbau und Komplexität Kindern ab 12 Jahren ans Herz zu legen.
Bachmann baut in seine Zeilen geschickt Lebensweisheiten ein. Über Vertrauen und Misstrauen, Grautöne, Mut und gefährlichen Ehrgeiz. Gibt dem Leser zu denken. Das mochte ich sehr. Auch Zita konnte mich meist für sich einnehmen. Noch mehr die Nebencharaktere. Auch die Bösen. Wobei diese durchaus noch tiefer hätten sein können.

Leider tat ich mich schwer, dem Text durchgehen aufmerksam zu folgen. Fühlte mich in den Worten nicht ganz zu Hause. Sie passten mir nicht richtig. Zwickten hier und dort. Doch kann ich nicht genau greifen, woran es genau lag. Denn an sich passt die Sprache zum Erzählten. Und das ist spannend und lehrreich; gut aufgebaut und mit reichlich frischen, fantastischen Ideen gespickt.