Rezension

Artusmythen in der Bretagne

Bretonische Geheimnisse - Jean-Luc Bannalec

Bretonische Geheimnisse
von Jean-Luc Bannalec

Bewertet mit 4 Sternen

Es sollte nur ein kleiner Gefallen während eines unliebsamen Betriebsausflugs sein, den Dupin seinem Freund Jean schuldete, doch als er vor der Leiche der Kontaktperson steht, dämmert es Dupin, dass er nicht so schnell zu seiner Lebensgefährtin Clara zurückkehren kann wie geplant. Schon ist der brummige Kommissar mitten in einer neuen Mordermittlung, konfrontiert mit verschlossenen Wissenschaftlern, den Artussagen und der unwiderstehlichen Magie der Bretagne.

Ich liebe die Krimi-Reihe mit Kommissar Dupin. Wie die Vorgängerbande strahlt auch dieser den Zauber der Bretagne aus. Urlaub auf der Couch pur! Besonders mag ich an diesen Bänden, dass die Krimihandlung mit den zahllosen Mythen der Bretagne verwoben wird, ohne dass das Buch ins Mystery- oder Fantasygenre abrutscht. In diesem Band ist es die Artussage und der Gralsmythos. Ein bisschen geht mir Rewal hier allerdings auf den Keks mit seinem ausschweifenden und teils absurden Bretagnetiraden. Er scheint alles zu wissen, was es über die Bretagne zu wissen gibt und ergreift jede Chance seine Kenntnisse in ausufernden Ergüssen auszubreiten. Kadeg bleibt in diesem Band allerdings erstaunlich zahm und damit sehr sympathisch.

Die Kriminalhandlung tritt in diesem Band ein bisschen auf der Stelle. Polternde Ausbrüche Dupins gegen die mauernden Wissenschaftler, die absolut keine Information preisgeben sind nicht gerade hilfreich und die Lösung des Falles zieht sich, um schließlich abrupt und wenig nachvollziehbar zu enden. Sehr schade, aber Dupin, der statt seines bekannten Clairfontaines-Heft mit der zum Notizbuch umfunktionierten Betriebsanleitung seines Autos herumstolziert ist ein großartiger Running-Gag!

Ein Buch für wunderbare Lesestunden, das einen ganzen Urlaub ersetzt! Mag der Kriminalfall ein bisschen schwächeln, der Rest stimmt.