Rezension

Anstrengende Charaktere und dazu passender Schreibstil

Allein mit dir in der Unendlichkeit -

Allein mit dir in der Unendlichkeit
von Olivie Blake

Bewertet mit 1.5 Sternen

Aldo hat oft Schwierigkeiten, seine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen und auch seine geringen Erfolge als Dozent zeigen, dass Kommunikation ihm nicht liegt. Obwohl er in seinem Gebiet ziemlich genial ist, denkt er auf eine andere Art und Weise. Bei Künstlerin Regan hingegen ist die Gefühlswelt sehr chaotisch und kompliziert, auch ihre Gedanken scheinen daher wild zusammengewürfelt zu sein. Während es den beiden daher schwer fällt, Beziehungen mit anderen Menschen zu pflegen, verstehen sie einander auf eine besondere Art und Weise und fühlen sich zueinander hingezogen. Am Anfang fand ich ihre Gespräche auch ganz süß, weil man spürt, wie viel ihnen diese Verbindung bedeutet, auch wenn sie noch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.

Das größte Problem hatte ich mit dem Schreibstil, der für mich einfach anstrengend zu lesen war. Regan und Aldo sind beide auf ihre Art speziell und der Schreibstil spiegelt das wieder. Viele sprachliche Bilder, knappe Sätze, die mit einer Dringlichkeit formuliert sind, zeigen Verwirrung, Obsessionen und Ängste der Charaktere. Obwohl ich es eigentlich nicht schlecht finde, dass der Schreibstil zu den Protagonisten und ihren komplexen Gedanken passt, hat es meinen Lesefluss sehr gestört und mich einfach frustriert. Wie gesagt, nicht grundsätzlich schlecht, aber einfach nichts für mich.

Dazu wurden mir die Protagonisten auch einfach nicht sympathisch. Sie haben schon ihre Probleme und die verschiedenen Herausforderungen des Alltags sind für sie nicht leicht zu bewältigen, doch ihre Verbindung zueinander bringt auch ihre positive, fröhlichere Seite zum Vorschein. Trotzdem fand ich sie auch anstrengend. Die Handlung dreht sich im Kreis, weil die Charaktere an ihren Verhaltensmustern festhalten, und der Schreibstil macht es schwer, sich in die Situationen hineinzuversetzen.