Rezension

Angst in Nordfriesland

Friesenmilch
von Sandra Dünschede

Bewertet mit 3 Sternen

Als Thamsen zu einem toten Arzt gerufen wird, weiß er noch nicht wie brisant dieser Fall wird: jemand vergiftet Molkereiprodukte der örtlichen Meierei und im beschaulichen Nordfriesland breitet sich Panik aus. Doch wer steckt dahinter? Die radikale örtliche Veganergruppe mit Verbindung zum örtlichen Großgrundbesitzer? Der Erpresser, der die Meierei bedroht? Firmen, die an einer Übernahme interessiert sind? Oder sind es doch Familienstreitigkeiten? Thamsen tappt im Dunkeln, die Presse und die Vorgesetzten aus Husum setzen ihn unter Druck, die Bevölkerung ist panisch – gut, dass er sich wenigstens auf seine Freunde Haie und Tom verlassen kann, die ihm tatkräftig zur Seite stehen.

Vorweg: ich liebe die Krimis um Kommissar Thamsen und seine beiden Freunde. Nordfriesland, die Landschaftsbeschreibungen, die Gespräche auf Plattdeutsch, die nordfriesischen Dörfer – ich finde das einfach toll. Umso enttäuschter war ich von diesem 9. Band, in dem hauptsächlich von veganer Ernährung, Eigeninitiative, Lebensgestaltung und Lebensangst geredet wurde. Dazu kam eine völlig gewöhnliche und aus der Luft gegriffene Auflösung, die die gesamte Geschichte negierte. Ich erwarte nun nicht von einem Krimi, das ich grundsätzlich in der Lage sein muss mitzuraten, auch wenn das Spaß macht, aber die Auflösung sollte doch Bestandteil der Geschichte sein und nicht wie ein deus ex machina daherkommen, sodass man sich als Leser fragt, was man verpasst hat. Hier war der Abschluss nicht mal ansatzweise mit der Geschichte abgestimmt. Er passte nicht mal zu den Charakteren.

3 Sterne für das bisschen, was von den Hauptcharakteren und der Atmosphäre übrig ist. Ich hoffe, dass der 10. Band wieder zu den atmosphärischen und wunderbaren Geschichtenzurückkehrt, die die Serie ausmachen.