Anders als erwartet
Bewertet mit 3.5 Sternen
Inhalt
Julia telefoniert gerade noch mit ihrem Mann, als die Verbindung abbricht. Aus dem Fernsehen erfährt sie von einer Explosion an der Penn Station in New York, an der sich gerade ihr Mann Michael befand. Daraufhin versucht sie, ihn zu finden. Sie glaubt fest daran, dass er am Leben ist. Als sie merkt, dass Michael tatsächlich noch lebt und die Polizei ihn für den Attentäter des Bombenanschlags hält, wird es für sie immer wichtiger, ihrem Mann zu helfen.
Meine Meinung
Der Klappentext ist leider irreführend und an manchen Stellen auch falsch. Man sollte sich also vor dem Lesen von den Erwartungen, die der Klappentext weckt, verabschieden und das Buch völlig unvoreingenommen lesen. In dem Buch geht es weniger darum, dass Julia die Polizei von Michaels Unschuld überzeugen will, als vielmehr darum, dass sie ihn sucht und vor der Polizei finden will. Der Leser befindet sich hauptsächlich in Julias Sichtweise, durchbrochen von Michaels ersten Stunden nach der Explosion und Rückblicken in die Vergangenheit der beiden, wodurch man sie nach und nach besser kennen lernt.
Die Geschichte ist sehr spannend, vor allem am Anfang und am Ende, in der Mitte lässt sie etwas nach, da hier wenig passiert.
Reardons Schreibstil ist herausragend: anschaulich, authentisch und eindrucksvoll. Julias Gedanken und Gefühle sind immer nachvollziehbar und die Situation nach der Explosion ist sehr bildhaft, detailreich und realistisch beschrieben. Man kann sich die Situation nicht nur sehr gut vorstellen, sondern sich auch hinein fühlen.
Das Ende ist mittelmäßig. Einerseits ist es überraschend und die Beantwortung der Frage „Wer ist Michael Swann?“ schlüssig, andererseits ist es an manchen Stellen zu dick aufgetragen und hat mir das Rätseln während des Lesens, was wirklich geschehen ist, im Nachhinein vermiest.
Fazit
Eigentlich tolles Buch, man sollte allerdings aufgrund des Klappentextes keine Erwartungen haben und nichts beim Lesen denken, sondern nur lesen.