Rezension

Am Ende bleibt nur Dunkelheit

Universum -

Universum
von Phillip P. Peterson

Bewertet mit 3 Sternen

Mike und seine Familie begeben sich an Bord des Raumschiffs Challenger, um ein neues Leben auf einer weit entfernten Kolonie zu beginnen. In sein altes Leben kann Mike nicht mehr zurück, denn ihn verfolgt eine schwere Schuld aus seiner Zeit als Soldat. Die Reise zum Planeten Omicron ist ein kurzer Routinetrip für die Crew um Komandantin Christine Dillinger, aber bald wird klar, Routine ist hier gar nichts mehr. 

Nach Vakuum war das das zweite Buch von Phillip P. Peterson für mich. Wieder entführt der Autor seine Leser in die unendlichen Weiten des Weltraums, wieder in einer bedrohlichen und nur schwer zu fassenden Situation. Wieder geht es letztlich ums Überleben, wenn auch diesesmal nur für eine kleine Gruppe von Menschen. Diese kleine Gruppe lernt der Leser leider nur recht kurz kennen, Einige bekommen nur wenige Zeilen zugewiesen, während Andere es auf ein paar Seiten schaffen. Letztlich dreht sich die Story hauptsächlich nur um einen kleinen Teil derer, die an Bord der Challanger sind. Im Prinzip tragen vier Personen die Geschichte, bleiben dabei aber doch recht flach und sehr in Stereotypen gefangen. 

Während des ganzen Buches befinden wir uns mit den Figuren eingesperrt im engen Raumschiff. Die Enge und Beklemmung ist sehr gut spürbar. Der Autor schafft es gut die bedrückende Stimmung einzufangen, ebenso die Ängste der Figuren, die aus den Ereignissen heraus folgen. Leider wird aber auch hier nur auf wenige Personen näher eingegangen. 

Wichtiger Bestandteil des Buches und der Geschichte sind verschiedenste wissenchaftliche Erkenntnisse. Der Autor erklärt mit ihnen zum Beispiel den Antrieb des Raumschiffs, die Geschwindigkeit und die Entfernung, die es letztlich zurücklegt. Hier geb ich ehrlich zu, keine Ahnung zu haben. Was davon jetzt Realität ist und was der Phantasie des Autors entsprungen, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall klingt es unvorstellbar und ich habe es auch nicht wirklich verstanden. Hier muss ich aber sagen, ich lese Sience-Fiction und kein Sachbuch, der Autor darf hier gern aus dem vollen Schöpfen. Solange er es am Ende schafft mir das Ganze als Möglich zu verkaufen, super und das hat er hier geschafft.

Der Autor zeigt hier ein spannendes Kammerspiel, das sich in groben Zügen zu einer Charakterstudie ausweitet. Er schafft eine ausweglose Situation, in der Menschen auf engstem Raum auf sich selbst zurückgeworfen werden und mit dem eigenen Tod, sowie dem ihrer Angehörigen konfrontiert sind. In diesem Kontext ist für mich aber noch viel Luft nach oben, da hätte man intensiver auf die Figuren eingehen können und weniger auf die technischen Details. Insgesamt gute, solide Science-Fiction, mit einigen Längen.