Rezension

Als Gott ein Kaninchen war – Sarah Winman

Als Gott ein Kaninchen war - Sarah Winman

Als Gott ein Kaninchen war
von Sarah Winman

Als Gott ein Kaninchen war, so lautet der Buchtitel von Sarah Winman, und man möchte gleich fragen: “Ja, was war da?”
Elly Portman, die Hauptfigur dieses Romans, gibt dem Leser sehr schnell eine Antwort:

Zu dieser Zeit, als sie ihr neues Kaninchen “Gott” nennt, war für sie und ihren Bruder Joe, beide noch Kinder, die Welt in Ordnung, schön und voller Überraschungen. Elly wird behütet von ihrem großen Bruder Joe, sie ist befreundet mit Jenny, deren schwierige Lebensumstände sie als Kind noch nicht richtig durchschaut und gemeinsam können sie allen Problemen trotzen und Schwierigkeiten überwinden.

Als die Familie nach einem Lottogewinn wegzieht, weil die Eltern an der Küste eine Pension eröffnen möchten, geht die Freundschaft mit Jenny auseinander, obwohl sie sich schwören, immer verbunden zu bleiben. Es beginnt eine neue Lebensphase und die Familie erhält quasi Zuwachs durch zwei neue Pensionsgäste, Ginger und Arthur.
Die Autorin erzählt dann weiter von Elly und ihrer Familie, als sie erwachsen ist. Sie lebt in London und schreibt wöchentlich Kolumnen, Joe ist nach New York gezogen und hat dort seine alte Jugendliebe wieder getroffen.

Aber dann schlägt das Schicksal am 11. September zu, auch Joe zählt zu den Vermissten. Jetzt ist es an Elly, ihre Familie zu stützen und zu beschützen, gleichzeitig muss sie aber auch ihre lang verschüttete Beziehung zu Jenny aufarbeiten, um mit sich ins Reine zu kommen.

Jede Person in diesem Roman ist einzigartig, manchmal auch etwas schräg, aber immer menschlich und einfühlsam dargestellt. Sarah Winman erzählt mit Wärme und Tiefgang, dabei aber auch mit großem Witz und Charme. Ein Familienroman zum Mitlachen und zum Mitleiden, großartig!