Rezension

Aktuelles Thema, deutliche Schwächen

Wer Furcht sät - Tony Parsons

Wer Furcht sät
von Tony Parsons

Bewertet mit 2 Sternen

Detective Max Wolfes dritter Fall beschäftigt sich mit dem Thema Selbstjustiz. Er jagt den selbsternannten "Club der Henker", der Menschen hängt, die von der Justiz aus welchen Gründen auch immer nicht "ausreichend" bestraft worden sind. Dabei forscht er auch im Symstem von unterirdischen Gängen, die unter London existieren, um den Raum zu finden, in welchem die Hinrichtungen des Clubs statt finden.

Im Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder moralische Denkanstöße zum Thema Selbstjustiz. Diese werden vom Autor nicht sehr differenziert eingebracht.

Parsons lässt seinen Detective aus der Ich-Perspektive erzählen, was m.E. zunächst gewöhnungsbedürftig ist. Der Detective bleibt zunächst ziemlich blass und wird erst zum Ende des Krimis sympathischer, als so etwas wie eine angedeutete Romanze beschrieben wird. Viele andere Charaktere sind überzeichnet klischeehaft beschrieben.

Langatmige Passagen am Anfang und Ende des Buches, in denen sich der Autor mit Beschreibungen der Historie Londons, Hinrichtungen und Erklärungen der Umgebung beschäftigt, wechseln sich mit spannenden Stellen in der Mitte ab.  Es ergibt sich somit kein flüssiges Lesen, sondern in weiten Teilen bis etwa zur Mitte des Buches ein holpriges Lesestolpern.

 

Fazit: Ein für mich sehr anstrengendes und ambivalentes Leseerlebnis, da ich mich die meiste Zeit etwas durch das Buch gequält habe und den umfassenden Spannungsbogen, der mich fesselt, vermisst habe.