Rezension

Ab ins Weserbergland!

Das letzte Lied - Günter von Lonski

Das letzte Lied
von Günter von Lonski

Bewertet mit 5 Sternen

Ach ja, ein bisschen Weserbergland, darauf habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Denn da wo meine Eltern wohnen, spielt dieser Krimi. Und da wird er auch gedruckt! Bei CW Niemeyer in Hameln, die mit viel Liebe den passenden Buchumschlag gestaltet haben

An der Münsterbrücke wird sie gefunden. Tot schwimmt sie im Wasser. Die Casting-Sängerin von DNCS, Anke Papenburg. Bis letzten Samstag standen ihre Chancen gut bei der Show, dann wurde sie nieder gemacht. Hat sie sich das zu Herzen genommen? War es tatsächlich Selbstmord?

Hubert Wesemann von radioTOTAL wird zum Tatort geschickt um eine Radioreportage zu drehen. Sein Chef sagt: Liefer mir eine riesen Story!' Und Wesemann fängt an zu recherchieren. Erst nur für seinen Beitrag, dann fallen ihn Ungereimheiten auf und es beginnt spannend zu werden in Hameln'.

Ich liebe Lokalkolorit, vor allem wenn ich selbst genau weiß, wo jede Straße lang läuft und jedes berühmte Haus steht. Das soll nun aber niemanden abschrecken, der Hameln nicht so genau kennt. Dieser Krimi von einem recht unbekannten Autoren wartet noch mit viel mehr auf.

Zwar gibt es keine blutige Action ( lieber nicht sonst hätte ich beim nächsten Besuch in Hameln Angst ), aber der Autor schafft es eine gemütliche Atmosphäre zu erschaffen, was vor allen durch die Figuren passiert. Der Ermittler, der eigentlich keiner ist, grade von seiner Frau verlassen, aber den Frauen nicht abgeneigt, hat allerlei Macken. Dadurch wird er liebenswert und ich musste oft über seine Ironie lachen. Zum Beispiel mag er lieber die Nougatcreme von Aldi, als Nutella. Na, wenn das für einen Studenten kein Argument ist

Zwischendurch bandelt er mit allen möglichen Frauen in seiner Umgebung an, was ihn ein bisschen verzweifelt erscheinen lässt, und manchmal jeder Blick nervt, aber die sonstige leichte Liebelei passt sich dem Buch gut an und bringt die Geschichte auch später ein gutes Stück voran.

Ihr dürft keinen hochtrabenden Schreibstil erwarten. Es lässt sich super schnell und leicht lesen. Es gibt keine allzu verwinkelten Sätze und der Autor ist meistens einfach 'grade heraus'. Das macht den Krimi, aber schon sympathisch, weil ich nicht allzu viel mitdenken musste, aber trotzdem manchmal dachte: 'Mh, was da jetzt wohl noch passiert?'

Ein Weserbergland- Krimi Debüt, dass mir auf Grund seiner Direktheit, der Figuren und letztlich dem Schauplatz sehr gut gefallen hat.