Rezension

12 Porträts von Winzern, die sich die Freiheit nehmen ...

Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen -

Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen
von Romana Echensperger

Bewertet mit 5 Sternen

Bevor noch die zwölf ausgewählten Winzer zu Wort kommen, gibt Informationen zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft, die u.a. in folgenden Kapiteln zusammengefasst sind:

 

„Eine kurze Geschichte der Landwirtschaft“
„Die Grundlagen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise“
„Richtlinien und Zertifizierung“

 

Die Autorin stellt 12 Winzerbetriebe vor, die dem konventionellen Weinbau aus unterschiedlichen Gründen und Motiven den Rücken gekehrt haben. Diese interviewten Weinbauern sind in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien zu finden. Es gibt bestimmt noch mehr Betriebe, die nach diesen Richtlinien arbeiten.

 

Das Buch ist sehr gut gegliedert und lässt die Menschen zu Wort kommen. Sehr persönliche Statements unterstreichen das Engagement der Winzerinnen und Winzer, die nach biologisch-dynamischen Gesichtspunkten ihren Weinbau betreiben.

Schmunzeln musste ich, dass beinahe alle Rudolf Steiners Schriften für nicht gut lesbar halten und dennoch seine Philosophie beachten und weitertragen.

 

Zahlreiche Fotos von Böden, von Reben und Weinstöcken ziehen sich durch das Buch. Jeder Winzer berichtet über seine Erfahrungen, mit der neuen Art zu wirtschaften. Manchmal reagiert die Umgebung skeptisch, doch der Erfolg gibt den Winzern Recht. Manchmal müssen sie sich Vorurteilen stellen „Nur die faulen Winzer hatten Unkraut im Weinberg“ (S.208/ Rita Busch). Die anderen, die „Fleißigen“ haben Unkrautvernichtungsmittel gespritzt und das vielfältige Bodenleben zerstört.

 

Klasse statt Masse ist die Devise. Jeder dieser Betriebe hat sich die Freiheit genommen, den richtigen Wein zu machen.

 

Der Autorin bemerkt gleich zu Beginn: „Das Buch soll keine Opposition zur konventionellen Wirtschaftsweise darstellen. Mir geht es darum, den Blick zu erweitern…“

 

Das ist ihr vortrefflich gelungen! Gerne gebe ich diesem interessanten Buch 5 Sterne.