Rezension

1. Band der Anna-Boyd-Reihe

Spurlos - Ashley Elston

Spurlos
von Ashley Elston

Bewertet mit 4 Sternen

Die 17-jährige Meg(an) Rose Jones zieht mit ihrer Familie, bestehend aus Vater Bill, Mutter Emily und ihrer 11-jährigen Schwester Mary Claire nach Natchitoches, Louisiana. Seit acht Monaten zieht die Familie durchs Land, immer von einer Stadt in die andere - fast alles ändert sich, nur wenig bleibt gleich. Sie sind immer noch eine Familie, Meg selbst ist für ihre Familie "Sissy" und die kleine Mary ist "Teeny Tiny". Megs Mutter bekommt dieses Leben nicht, sie verfällt immer mehr dem Alkohol und ist nicht wirklich in der Lage, sich um ihre Familie zu kümmern, sodass diese Aufgabe Meg zufällt. Alles in allem kein leichtes Leben, für sie und auch ihre kleine Schwester leidet sehr unter der Situation.

 

Das alles war jedoch nicht immer so - vor acht Monaten war Mary noch Elena Boyd und Meg selbst Anna Boyd, Anna war blond und blauäugig, während Meg brünett und braunäugig ist, ihr Vater war ein angesehener Wirtschaftsprüfer und ihre Mutter in diversen Wohltätigkeitsvereinen aktiv. Sie führten ein glückliches, sorgenfreies Leben, bis etwas geschah, dass die gesamte Familie zwang, ins Zeugenschutzprogramm zu gehen. Meg weiß nicht, warum ihre Familie im Programm leben muss, doch sie weiß, dass diese ständigen Umzüge, die ständigen Veränderungen ihre Familie zerstören. Für sie steht fest: Natchitoches wird der letzte Ort dieser Odyssee sein, denn sie wird herausfinden, was ihr Vater getan hat, was für ihre Familie das Zeugenschutzprogramm notwendig macht.

 

Aus den letzten fünf Aufenthalten hat sie einige Lektionen gelernt, welche sie nun anwenden wird, denn niemals wieder will sie Menschen für sich gewinnen, um sie dann innerhalb von Minuten von jetzt auf gleich zu verlassen. Sie wird keinen Clubs beitreten, sie wird keinem Sportteam beitreten und sie wird keine Freundschaften schließen, denn das ist es, was ihr Herz gebrochen hat - immer wieder diejenigen zurücklassen müssen, die sie ins Herz geschlossen hat. Doch bereits am ersten Tag in ihrer neuen Schule macht sie Bekanntschaft mit Ethan Landry, einem Jungen, der von ihr auf den ersten Blick fasziniert ist und egal wie abwehrend sie sich ihm gegenüber benimmt, er lässt nicht locker und bietet ihr immer wieder seine Freundschaft an - doch sie weiß: Freundschaften sind gefährlich, denn noch immer ist jemand hinter ihrer Familie her und will sie beseitigen. Doch warum nur? Wenn sie dieses Rätsel löst, können sie und ihre Familie endlich ein friedliches Leben im Rahmen des Zeugenschutzprogramms führen, denn diese Unwissenheit und Angst sind es, die ihre Familie nach und nach zerstört ...

 

 

Der 1. Band der Anna-Boyd-Reihe! Der Plot wurde realistisch und spannend erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass alle Erlebnisse des Buches aus der Sicht der 17-jährigen Anna/Meg erzählt werden und dem Leser klar vor Augen führen, dass das Leben im Zeugenschutzprogramm im realen Leben ganz anders abläuft, als es einem im Fernsehen immer vorgegaukelt wird. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, wobei hier mein Herz eindeutig für die Figur des Ethan schlug, denn dieser junge Mann ist nicht gewillt, einfach aufzugeben, sondern hinter das Geheimnis zu kommen, was Meg zu verbergen versucht. Es ist für ihn wie ein innerer Zwang, denn etwas Geheimnisvolles umgibt Meg. Der Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, hätte mir allerdings an einigen Stellen etwas mehr Action gewünscht. Auf den Nachfolgeband "Atemlos" freue ich mich bereits jetzt.