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Wenn du das gemocht hast, magst du sicher auch…

Wer kennt diesen Satz nicht. Manchmal muss man sich vor solchen Sätzen aber auch fürchten.

Kennt ihr das auch? Freunde, Bekannte oder Verwandte bemerken, was man so liest. Und dann hagelt es Empfehlungen: „Oh, wenn du das magst, wirst du dies LIEBEN! Ich habe es verschlungen und es ist ja so lustig!“. Etc., pp. Oder man bekommt besagtes Buch gleich in die Hand gedrückt.

Man macht sich also auf und besorgt sich das empfohlene Buch oder den empfohlenen Autor. Gespannt, denn so falsch können die Tipps ja nicht liegen, schmeißt man sich auf die Couch, schlägt die ersten Seiten auf und beginnt zu lesen. Je mehr Zeilen man gelesen hat, desto entsetzter wird man. Das empfohlene Buch ist – um es höflich zu formulieren – nicht so ganz der eigene Geschmack. Wenn man ehrlich ist, ist es schrecklich. Aber wie soll man das nur den Freunden, Bekannten oder gar der lieben Anverwandschaft klar machen?

Pflichtbewusst liest man noch weitere Seiten, aber es wird nicht besser. Manchmal sogar noch schlimmer.

Ich kann mich nur an zwei Autoren erinnern, die mir auf diese Art empfohlen wurden und mit denen ich immer noch nicht warm geworden bin. Vermutlich werde ich dafür gesteinigt. Besagte Autoren sind Terry Pratchett und Anne Rice. Die Idee von Pratchett finde ich superlustig, aber ich habe gerade mal 50 Seiten eines seiner Bücher geschafft. Der Schreibstil war einfach nichts für mich. Mir wurde dann geraten, es auf Englisch zu probieren, aber bisher hatte ich einfach nicht mehr den Mut dazu. Anne Rice ist mir zu christlich abgedreht und zuviel Geschwafel. Ich habe „Interview mit einem Vampir“ gelesen, welches ich noch am Besten fand (den Film finde ich aber noch besser), und irgendein anderes, dessen Titel ich vergessen habe.

Ist euch das auch schon mal passiert? Bei welchen Büchern? Ich hoffe, ich bin nicht die Einzige, der es so geht :).

Kommentare

Wellness kommentierte am 24. Oktober 2013 um 19:46

Mir ist das bisher noch nicht passiert, ich habe aber in meinem Bekannten-/Freundschafts-/Familienkreis niemanden der arg gern liest. Aber sollte mir ein Buch mit den Worten "Wenn du das gemocht hast, magst du sicher auch..." empfohlen werden, würde ich es sehr, sehr wahrscheinlich auch lesen. Ok, ich würd es auf jedenfall lesen!  Was mir aber schon oft auffiehl, ist das mit einem neuem Buch so werbung gemacht wird.(Was ja nichts neues ist, und wahrscheinlich jeder weiß^^)  Da achte ich nie auf sowas oder will es dann eher lesen.

PMelittaM entgegnete am 24. Oktober 2013 um 22:47

Innerhalb der Familie leihen wir uns oft Bücher untereinander, in der Regel auch mit den Worten "Musst du unbedingt lesen, ist toll" - und immer mal wieder, wenn auch nicht sehr oft, kommt es vor, dass der andere das Buch dann doch nicht mag, es manchmal sogar regelrecht schlecht findet. Unter Familienmitgliedern sagen wir uns das dann schon und sind dann oft erstaunt, aber ist dann halt so. Geschmäcker sind halt verschieden und selbst wenn man von 100 Büchern bei 95 den gleichen Geschmack hat, kann er bei den anderen 5 total davon abweichen. 

Beispiel: Ich liebe die Anita-Blake-Romane von Laurell K. Hamilton und war total sicher, dass meine Tochter sie auch lieben würde. Tja, falsch gedacht ...

Ansonsten freue ich mich immer, ein Buch empfohlen zu bekommen und empfehle auch gerne selber, auf manche Bücher wäre man von alleine gar nicht gekommen.

Übrigens ist Pratchett einer meiner Lieblingsautoren und Anne Rice mag ich gar nicht ;-)

kommentierte am 24. Oktober 2013 um 23:42

Ich mag Empfehlunge auch :). Aber manchmal ist es einfach wirklich nicht mein Geschmack, und manchen Menschen möchte man das nicht so direkt sagen ;)... Manchmal ist das, als würde man einen Welpen treten (was ich natürlich nie tun würde, aber so kommt es einem vor). 90 % der Bücher, die mir empfohlen werden, passen auch wunderbar zu mir, nur manchmal gibt es da diese Fehltritte :D!

Anchesenamun kommentierte am 26. Oktober 2013 um 00:49

Mir wurde "Die Stadt der träumenden Bücher" empfohlen und direkt von einer Freundin ausgeliehen. Ich fand es furchtbar und legte es nach vielleicht 20 Seiten genervt wieder weg.

nikolausi kommentierte am 26. Oktober 2013 um 11:52

In meiner Familie ist bekannt, dass ich gerne lese. Deshalb erhielt ich vorletztes Weihnachten das Buch "Bis zum Ende der Welt" von Norbert Zähringer geschenkt mit den Worten "Du magst doch Bücher so gerne". Leider ist das Buch gar nicht mein Geschmack und ist noch ungelesen.

kommentierte am 26. Oktober 2013 um 12:05

Das ist natürlich auch ein Härtefall, den ich so auch schon hatte :(. Da hat man dann einerseits ein ultraschlechtes Gewissen, andererseits kann man sich einfach nicht dazu durchringen, das Buch zu lesen. Ich habe ein Buch mal heimlich verkauft und hoffe immer noch, dass es nicht auffällt, da ich so viele Bücher habe. Wenn man die durchgehen will, braucht man ne Weile und es geht auch nicht unauffällig ;)!