Kinovorschau Dezember

Romanverfilmungen Dezember 2015

Im Dezember können sich Kinogänger auf jede Menge Literaturverfilmungen freuen! 10 Filme, die ihre Vorlage in Büchern finden, stellen wir euch in unserer heutigen Kinovorschau vor.

Im Herzen der See - 03. Dezember

Mit "Moby Dick" schuf der Schriftsteller Herman Melville sein bedeutendstes Werk: Der 1851 erschienene Roman gehört heute zu den Klassikern der amerikanischen Literatur und seine Geschichte wurde in zahlreichen Filmen und Hörspielen verarbeitet. Als ein weißer Wal das Bein von Kapitän Ahab abbeißt, beschließt dieser Rache zu üben. Es beginnt eine von Wut und fanatischem Hass getriebene Jagd auf das Tier, die in einer Katastrophe endet.

Inspiriert wurde Melville von Nathaniel Philbricks Geschichte "Im Herzen der See". Darin erzählt der Autor, wie 1820 das Walfangschiff Essex von einem Pottfall gerammt wird und sich die Besatzung in kleine Beiboote rettet. Ohne ausreichend Proviant, dem Wetter und der Sonne hilflos ausgeliefert, beginnt für die Männer ein gnadenloser Kampf ums Überleben.

Für den Film, der im Englischen unter dem Titel "In the heart of the sea" erschien, konnten die Schauspieler Chris Hemsworth ("The Avengers" und "Thor"), Cillian Murphy ("Inception" und "The Dark Night") und Benjamin Walker ("Abraham Lincoln Vampirjäger") gewonnen werden. Eigentlich sollte der Film schon vor knapp einem Jahr in die Kinos kommen; der Starttermin wurde aber verschoben, um die Wahrscheinlichkeit für eine Oscar-Nominierung zu erhöhen.       

Dark Places - 10. Dezember

Es ist bereits die zweite Verfilmung eines Thrillers von Gillian Flynn. Nach "Gone Girl" hat es nun auch "Dark Places" auf die Kinoleinwand geschafft. Libby Day wurde Zeugin eines brutalen Massakers. Sieben Jahre war sie alt, als ihre Mutter und ihre zwei Schwestern auf grausame Art ermordet wurden. Vor Gericht sagte sie aus, dass ihr Bruder mit für den Tod ihrer Familienmitglieder verantwortlich war und so wurde er zu einer langjährigen Gefängnishaft verurteilt. Doch auch 25 Jahre später hat sich Libby nicht von ihrem Trauma erholt. Sie schließt sich einer Gruppe aus Hobby-Kriminologen - dem "Kill Club" - an und versucht, die grausame Tat auf eigene Faust aufzuklären. Doch dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr.

Libby Day wird von Charlize Theron gespielt, die für ihre Rolle der Mörderin  Aileen Wuornos in "Monster" 2004 einen Oscar bekam. Die südafrikanische Schauspielerin wurde als 16-Jährige selbst Zeugin eines dramatischen Vorfalls. Als ihr alkoholkranker Vater sie und ihre Mutter bedrohte, erschoss Therons Mutter ihn.

Der kleine Prinz - 10. Dezember

Es gehört zu den bekanntesten Bücher der Welt. Nun erzählt der amerikanische Regisseur Mark Osborne die Geschichte des kleinen Prinzen nochmal neu. In dem Animationsfilm lernt ein kleines Mädchen den gutherzigen Nachbarn der Familie kennen. Als ehemaliger Pilot hat dieser in seinem Leben schon viel erlebt und erzählt ihr von seiner Begegnung mit dem kleinen Prinzen: Als er vor etlichen Jahren in einer Wüste notlanden musste, traf er auf einen Jungen, der schon viele fremde Welten bereist hat. Für das Mädchen eröffnen sich magische Welten und es beginnt ein fantastisches Abenteuer.

Während in Amerika Schauspieler wie James Franco und Jeff Bridges den Charakteren ihre Stimmen verliehen, können sich deutsche Zuschauer u.a. auf Matthias Schweighöfer und Til Schweiger freuen.

Heidi - 10. Dezember

Der Schweizer Regisseur Alain Gsponer, der schon für die Literaturverfilmungen "Das kleine Gespenst" und "Lila, lila" verantwortlich war, präsentiert nun sein neuestes Werk. Mit "Heidi" bedient er sich eines bereits häufig adaptierten Stoffes aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. So gibt es nicht nur die japanische Zeichentrickserie aus den 90ern, sondern auch zahlreiche Filme, Comics und auch Musicals, die auf die Buchvorlage zurückgreifen.  

Die Geschichte: Das Waisenkind Heidi soll bei ihrem Großvater - dem Almöhi - in den Schweizer Bergen leben. Doch dieser zeigt sich anfangs nicht begeistert, verhält sich distanziert und zeigt wenig Interesse an seiner Enkelin. Doch nach und nach nähern sich die beiden an, Heidi freundet sich mit dem Geissenpeter an und schon bald fühlt sich das junge Mädchen in ihrer neuen Heimat wohl. Bis ihre Tante Dete eines Tages in der Hütte des Großvaters auftaucht und Heidi mit nach Frankfurt nimmt. Dort soll sie Klara, einem Mädchen im Rollstuhl, Gesellschaft leisten.

Für die Schweizerin Anuk Steffen ist "Heidi" die erste Rolle. Als Almöhi ist Bruno Ganz zu sehen, der auch in Filmen wie "Nachtzug nach Lissabon" und " Unknown Identity" mitwirkte.

Carol - 17. Dezember

Therese Belivet und Carol Aird führen völlig unterschiedliche Leben: Die eine arbeitet als Kassiererin in einem Kaufhaus und träumt von einer Karriere am Theater, die andere ist wohlhabend und führt eine unglückliche Ehe mit ihrem Mann Harge.

Als die beiden Frauen sich im Kaufhaus begegnen, entwickelt Therese schnell Interesse für die gut situierte Carol. Die Einsamkeit verbindet sie und so verbringen die beiden viel Zeit miteinander. Während Therese die Gefühle, die sie für ihre Freundin hat, offen zeigt, ist Carol weitaus distanzierter. Trotzdem ahnt Harge, dass seine Frau eine homosexuelle Affäre hat und will Carol das Sorgerecht entziehen.

Als Patricia Highsmith den Roman " The Price of Salt" 1952 beendete, veröffentlichte sie ihn unter dem Pseudonym Claire Morgan. 1990 dann erschien er unter ihrem richtigen Namen mit dem Titel "Carol". Die Geschichte der homosexuellen Beziehung zwischen zwei Frauen sorgte in den 50er Jahren für großes Aufsehen. Der Roman stach vor allem durch sein Happy End heraus, denn zur damaligen Zeit war es üblich, dass gleichgeschlechtliche Affären bestraft wurden. Und genau das war es, was Highsmiths Leser begeisterte: der Bruch mit den konventionellen Moralvorstellungen.  

Mit der Oscarpreisträgerin Cate Blanchett ("Herr der Ringe" und "Der seltsame Fall des Benjamin Button") und Rooney Mara ("The Social Network" und "Verblendung") sind die Hauptrollen mit bekannten Schauspielerinnen besetzt worden.

Madame Bovary - 17. Dezember

1856 wurde Gustave Flaubert wegen "Verstoßes gegen die guten Sitten“ angeklagt. Man warf ihm vor, mit seiner zensiert erschienenen Erzählung "Madame Bovary" den Ehebruch verherrlicht zu haben. Doch der französische Autor wurde freigesprochen und das Buch zählt heute zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Mit der Hoffnung auf ein aufregenderes Leben heiratet die junge Emma den gut situierten Landarzt Charles Bovary. Doch schon bald beginnt sie sich in ihrer neuen Rolle an der Seite des phlegmatischen Mannes zu langweilen und lässt sich auf mehrere Affären ein, die ihre Leere füllen und ihre Luxussucht stillen sollen.

Die tragische Geschichte der unglücklichen Ehefrau, zu der Flaubert durch einen Zeitungsartikel über den Selbstmord der Arztgattin Delphine Delamar inspiriert wurde, diente bereits für etliche Filme als Vorlage. Für den aktuellen Kinofilm "Madame Bovary" unter der Regie der Französin Sophie Barthes konnten die Schauspieler  Mia Wasikowska , Ezra Miller, Henry Lloyd-Hughes gewonnen werden.

Unsere kleine Schwester - 17. Dezember

Die Schwestern Sachi Kouda, Yoshino Kouda und Chika Kouda haben ihren Vater zum letzten Mal gesehen, als er sie für eine andere Frau verlassen hat. 15 Jahre später ist ihr Vater tot und auf seiner Beerdigung lernen sie ihre 14-jährige Stiefschwester Suzu Asano kennen. Weil sie niemanden mehr hat, bei dem sie bleiben kann, nehmen die Schwestern sie mit nach Hause. Doch die Mutter der drei ist wenig begeistert von Suzo - schließlich ist sie die Tochter der Frau, für die sie verlassen wurde.

Die Geschichte basiert auf den Manga "Umimachi Diary" von Akimi Yoshida. Produziert wurde der Film in Japan unter der Regie von Hirokazu Koreeda, der mit "Like Father, Like Son (eine Geschichte über zwei Jungen, die als Babys im Krankenhaus vertauscht wurden und als Kinder zurückgetauscht werden) Bekanntheit erlangte.

Peanuts - 23.12.

1947 wurde der erste Comic-Strip über die amerikanischen Vorstadtkinder veröffentlicht. Über 50 Jahre lang sollte die Peanuts-Serie erscheinen bis ihr Zeichner Charles M. Schulz am 12. Februar 2000 starb.

Mit "Die Peanuts - Der Film" präsentiert der Regisseur Steve Martino den ersten computeranimierten Kinofilm zu der beliebten Comicreihe. Während sich Charlie Brown in das rothaarige Mädchen verliebt, das eines Tages im Klassenzimmer erscheint, entdeckt Snoopy seine Leidenschaft fürs Fliegen und taucht in eine Fantasiewelt ein, in der er seinen Erzfeind, den Roten Baron, verfolgt. Das Drehbuch schrieben Craig und Bryan Schulz, Sohn und Enkelsohn der Peanuts-Schöpfer, gemeinsam mit Cornelius Uliano.

Ich bin dann mal weg - 23.12.

Nachdem Hape Kerkelin einen Hörsturz hatte und seine Gallenblase entfernt wurde, nahm sich der beliebte Comedian eine sechsmonatige Auszeit. Sein Ziel: den Jakobsweg gehen. Angefangen in Frankreich läuft er die Strecke bis ins spanische Santiago de Compostela. Von seinen Erfahrungen während der Pilgerreise erzählt er in seinem 2006 veröffentlichten Buch "Ich bin dann mal weg", das zum gefeierten Bestseller wurde.

Beinahe 10 Jahre später kommt die Geschichte, die mit ihrer Mischung aus humorvollen Anekdoten und nachdenklichen Passagen überzeugt, nun in die Kinos. Unter der Regie von Julia von Heinz, die u.a. auch für "Hanni und Nanni 2" und "Hannas Reise" verantwortlich war, ist der Film ab dem 23.12. zu sehen. Die Hauptrolle spielt Devid Striesow, der zum Beispiel auch bei "Napola" und "Der Fälscher" mitwirkte.

Mr. Holmes - 23.12.

Sherlock Holmes im Ruhestand: Im Kinofilm spielt Ian McKellen den 93-jährigen Detektiv, der seine Arbeit in der Baker Street aufgegeben hat und keinen Kontakt mehr zu seinem ehemaligen Partner Dr. Watson pflegt. Zurückgezogen in einem Landhaus in Sussex widmet er sich der Bienenzucht und wundert sich über die vielen Heldensagen, die über seine Person erfunden wurden. Doch ein ungeklärter Fall, der nun 50 Jahre zurückliegt, will ihn einfach nicht in Ruhe lassen.

Als der britische Arzt und Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle 1887 seinen ersten Roman über den eigensinnigen Detektiv veröffentlichte, fiel dieser vor allem durch die innovative Ermittlungsarbeit des Helden auf. Sherlocks forensischen Arbeitsmethoden und seine herausragende Beobachtungsgabe sollten für die Kriminalliteratur prägend werden. Insgesamt schrieb Doyle 4 Romane und 56 Kurzgeschichten. Sherlock Holmes diente nicht nur besonders häufig als Vorlage für Pastiches, die Geschichten über den Privatdetektiv wurden auch in jeder Menge Filme verarbeitet. Mit "Mr. Holmes" bedient sich der Regisseur Bill Condon ("Twilight" und Inside WikiLeaks") aber keines Romanstoffes von Doyle, sondern spinnt die Geschichte weiter.