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Fallanalytiker gewährte spannende Einblicke in seine Arbeit

NachLESE: So war die Lesung mit Profiler Axel Petermann

Am gestrigen Abend um Punkt 20:00 Uhr hieß es: Ring frei für Runde 3 der Veranstaltungsreihe “Mörderische Geständnisse” im Wasserschloss Klaffenbach (Chemnitz).

Diesmal gastierte der Bremer Profiler Axel Petermann im bis auf den letzten Platz gefüllten Bürgersaal. Der 60-jährige Fallanalytiker las aus seinen Büchern “Auf der Spur des Bösen” und “Im Angesicht des Bösen”. Gleich zu Anfang ließ er dem gespannten Publikum mit dem ersten Fall das Blut in den Adern gefrieren, indem er von einem Torso, der in einem Müllsack nahe einer Schule gefunden wurde, berichtete. In einer angenehm unaufgeregten Art und Weise spricht Axel Petermann über seinen Beruf, den er seit fast 40 Jahren ausübt. Er wirkt dabei hochsympathisch und gemütlich – doch dass er auch eine andere Seite hat, wird deutlich, als er davon erzählt, wie er beharrlich und konsequent er Tatverdächtigen auf den Zahn fühlt.

Spannende Einblicke in den Alltag eines Profilers
Insgesamt rund zwei Stunden lang wird den Zuhörern ein ganz und gar nicht alltäglicher Einblick in die Arbeit eines Profilers gewährt. Axel Petermann hat dabei beruhigende Statistiken im Gepäck: So liege die Aufklärungsquote von Mordfällen in Deutschland bei etwa 90 Prozent.

Anfang bei der Bereitschaftspolizei
Seine Laufbahn begann als Bereitschaftspolizist. Wenige Jahre später wechselte Axel Petermann zur Kriminalpolizei. Er hat oft genug in die Abgründe der menschlichen Seele geblickt, denn lange Zeit war er Leiter der Mordkommission und befasst sich seit 1999 mit dem Profiling – eine Ermittlungsmethode, die aus den USA nach Deutschland schwappte und sich inzwischen bundesweit etabliert hat. Sein Job ist es, nach einem Mord ein umfangreiches und aussagekräftiges Täterprofil zu erstellen. Dabei sucht er oft die Tatorte mehrmals auf, um sich vollkommen in die Situation, die sich dort ereignet haben könnte, hineinzuversetzen. Dabei hört er zwar nicht ausschließlich, aber zu einem guten Teil auf sein Bauchgefühl.

Authentische Fälle als Vorlage für den “Tatort”
Die authentischen Kriminalfälle “Der Torso” und “Das Ohr”, die Axel Petermann gestern las, dienten als Vorlage für die “Tatort”-Folgen “Im Namen des Vaters” und “Es ist böse” mit den Frankfurter Ermittlern Nina Kunzendorf und Joachim Król.

Geduldig beantwortete der Pionier der Operativen Fallanalyse in Deutschland die Fragen des interessierten Publikums. Außerdem signierte er seine Bücher und nahm sich Zeit für persönliche Gespräche und Fotos. Ein wahrlich spannender Abend!

Kommentare

Fornika kommentierte am 07. Januar 2014 um 20:07

Das scheint wirklich ein sehr interessanter und spannender Abend gewesen zu sein, Danke für deinen Artikel!

LeseEulchen kommentierte am 09. Januar 2014 um 09:58

Ja, klingt spannend. Danke!