Magazin

Bessere Buchtitel

Bessere Buchtitel

Buchtitel können einen verzaubern oder abschrecken, sie geben Hinweise auf die Geschichte und die Stimmung, und rufen beim Leser die unterschiedlichsten Gefühle und Assoziationen hervor. Doch immer wieder kommt es vor, dass Titel und Roman nicht recht zusammenpassen wollen.

Mal ist es das Cover, das uns sofort ins Auge springt, mal eine Rezension, die uns neugierig macht – bei der Entscheidung, welches Buch wir als nächstes lesen, können viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Sowohl inhaltliche Aspekte als auch das äußere Erscheinungsbild eines Romans haben maßgeblich Einfluss darauf, welchen Romanen wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Und nicht zuletzt ist es häufig der Titel eines Buches, der uns nicht mehr loslässt.

Manche sind geheimnisvoll, andere wirken schon fast plump. Doch egal ob lustig, poetisch, einsilbig, ernst oder ungewöhnlich lang  – schon der Name des Romans lädt den Leser zu einem assoziativen Gedankenspiel ein. Titel lösen im Menschen Gefühle aus, Gedanken, Erinnerungen und Ideen, die neugierig machen oder auch Abneigung hervorrufen können. Welchen Effekt sie auf den Leser haben, hängt zu großen Teilen von seinem Charakter und seinen Erfahrungen ab. Doch auch der Romantitel gibt Stimmungen vor. Ist der Titel sehr nüchtern und sachlich gewählt wie z.B. „Die Firma“ von John Grisham oder aber gefühlvoll und romantisch wie „Kein Ort ohne dich“ von Nicolas Sparks? Und auch inhaltlich können Titel schon einiges verraten. „Verblendung“, „Verdammnis“ und „Vergebung“ von Stieg Larsson geben übergeordnete Themen vor, während Jonassons Bestseller „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ schon einen Teil der Geschichte zu verraten weiß.

Doch sicher kennt jeder dieses Gefühl beim Lesen, das kritische Hinterfragen, das Wundern: Warum gerade dieser Titel für dieses Buch?

Besonders häufig stellt sich diese Frage bei Übersetzungen. In vielen Fällen weichen die deutschen Titel massiv von den Ursprungstiteln ab – und das, zumindest für Laien, ohne erkennbaren Grund. Man muss sich schon fragen, warum der eigentliche Name eines Buches nicht eins zu eins übernommen wird – verändert man damit nicht auch ein stückweit das Buch selbst, maßt sich an, seine eigene Interpretation einfließen lassen zu dürfen? Im Rahmen unserer Leserunde zu „Intrige“ von Robert Harris hat Patrick Niemeyer, Lektor im Heyne Verlag, ausführlich erklärt, wie es dazu kommt, dass viele deutsche Titel keine Ähnlichkeiten mehr mit den eigentlichen Namen aufweisen. So spielen einerseits kulturelle und sprachliche Unterschiede eine Rolle – bestimmte Wortspiele funktionieren in anderen Ländern einfach nicht und die Assoziationen der Leser sind nicht die gleichen – aber auch der Titelschutz in Deutschland und die Tatsache, dass gewisse Titelarten zu Marken werden, können den Verlagen die Namensgebung erschweren. Die sehr lesenswerte Antwort des Lektors findet ihr hier.

Doch auch abgesehen davon stellt sich hin und wieder die Frage, warum ein Buch gerade diesen Titel bekommen hat. Man kann beim Lesen keinen Zusammenhang zwischen der Geschichte und den Titel finden, hätte haufenweise bessere Ideen für den perfekten Namen und wundert sich darüber, dass es eben doch dieser Titel werden könnte. Hätte ich beispielsweise weder „Angerichtet“ noch „Sommerhaus mit Swimmingpool“ gelesen, hätte ich „Odessa Star“ von Herman Koch niemals angerührt. Ein Titel, der in mir nichts auslöste, keine Assoziation, kein Gefühl, nichts Negatives, nichts Positives. Es tat sich einfach nichts. Ähnlich erging es mir bei „Verdächtige Geliebte“ von Keigo Higashino oder „Die Glut“ von Sándor Márai. Alles Bücher, die ich sehr schätze.

Der amerikanische Comedian und Autor des Buches „How not to read“ Dan Wilbur betreibt unter www.betterbooktitles.com einen Blog für die Leute, die nicht stundenland durch Rezensionen und Empfehlungen stöbern möchten, um zu erfahren, worum es in Büchern geht. Auf humorvolle, satirische Weise - und manchmal auch ein wenig wenig böse - benennt er Klassiker und Bestseller ganz einfach so um, dass schon aus ihnen Titeln der Kern der Geschichte hervorgeht. Sophokles Tragödie heißt nicht mehr länger „König Ödipus“, sondern „How I met your mother“, und Dumas‘ „Die drei Musketiere“ wird kurzerhand zu „Four guys who mostly use swords“. „Harry Potter und der Feuerkelch“ wird in „Knows a frustratingly small amount of magic for a 4th year student“ verwandelt und Haruki Murakamis „1Q84“ erhält den vielsagenden Titel „You must have an IQ of 184 or greater to read this book“. 

Wie ist das bei euch? Gibt es Titel, über die ihr euch wundert? Hättet ihr vielleicht den einen oder anderen Alternativvorschlag?

 

Artikel verfasst von: +Maren Kahl

Kommentare

Belle Morte kommentierte am 28. Januar 2014 um 14:24

Tja unlängst eine Leserunde erlebt mit einer Trilogie von Sara Douglass. Ich habe mich eher für die Leserunde interessiert, weil das ein lustiger Trupp war und wir zuvor schon was anderes gelesen hatten. Ich glaube irgendwer brachte die Trilogie unter dem Titel Axis-Trilogie auf das Paket, was ich zunächst belanglos fand. Ich habe mich dann erkundigt, wie die Einzeltitel heißen und bekam angesichts der deutschen Titel fast Fussnagelkrämpfe. Die hatten mich nämlich Jahre zuvor immer abgeschreckt. "Die Sternenbraut", "Tanz der Sterne" und "Sternenströmers Lied" mal so als Beispiele. Ich habe da schon wieder Priesterinnen beim Neumondtanz das Vorbeiziehen der PMS-Phase betanzen sehen - da geh ich rennen! Da ist für mich der Titel für das erste Buch auf englisch viel prägnanter und impliziert eine ganz andere Geschichte: "Battleaxe". Für 'ne gute alte Streitaxt hätte ich mich da schon eher begeistern können.

Streiflicht kommentierte am 28. Januar 2014 um 14:27

Ich wundere mich immer, wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe und dann den Titel immer noch nicht verstehe. Das finde ich dann immer schade. Kommt leider bei Übersetzungen ganz häufig vor.

lila-luna-baer kommentierte am 28. Januar 2014 um 15:37

Stimmt, das hatte ich auch schon häufig, dass ich selbst am Ende des Buchs immer noch nicht nachvollziehen konnte, was denn der Titel des Buchs nun eigentlich mit dem Inhalt zu tun hatte. Deswegen haben die Buchtitel meistens für mich auch nicht so einen hohen Stellenwert.

Sommerzauber02 kommentierte am 28. Januar 2014 um 19:27

Da stimme ich dir voll und ganz zu; mir geht es auch so. Wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe, mache ich mir auch nicht mehr so viele Gedanken über den Zusammenhang zwischen Buchtitel und Buchinhalt. Ich habe gerade zwar zwei Bücher gelesen [1. Tiefe von Henning Mankell und 2. Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce], bei denen der Titel mit dem Inhalt passt. Aber das ist vielleicht eher die Ausnahme.

Streiflicht kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:00

für mich auch nicht, ich lese eher, was hinten drauf steht. wobei auch das manchmal sehr verwirrend ist oder z.t. auch gar nicht mal stimmt.

MelsBooks kommentierte am 28. Januar 2014 um 19:55

Ich finde es auch sehr schade. Nur werden manche Buchtitel auch ganz komisch übersetzt, so dass ich mich frage, ob es überhaupt nötig war, das zu übersetzen. Viele Bücher behalten auch den englischen Titel, was ich manchmal sogar besser finde.

kommentierte am 29. Januar 2014 um 00:17

Da bin ich ganz deiner Meinung!

Streiflicht kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:01

ja, da hast du recht. manchmal wäre es durchaus besser, den titel nicht zu übersetzen

JA2085 kommentierte am 31. Januar 2014 um 14:31

Ich stimm dir voll und ganz zu!

Belle Morte kommentierte am 28. Januar 2014 um 20:21

oh ja da hast du recht. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich Titel nie behalten kann?

Blackfairy71 kommentierte am 29. Januar 2014 um 09:35

Ja, das ist mir auch schon öfter mal passiert. Der Originaltitel ergab dann aber sehr wohl Sinn.

Karithana kommentierte am 29. Januar 2014 um 21:09

Ja und ist mir unverständlich. 

Manchmal hat der dt. Titel ja wirklich nichts mit dem Original zu tun. Dabei hat sich doch jemand was dabei gedacht. 

Konkret fällt mir leider gerade kein Titel ein. 

Ärgerlich ist es nur, wenn der Titel schon zu viel verrät. 

Rissa kommentierte am 28. Januar 2014 um 15:25

Besonders bei historischen Romanen wundere ich mich so manches Mal über die Titel. Denn wie soll man bei folgenden Beispielen bitte behalten, welches Buch von welchem Autor ist oder auch, welcher Band einer Reihe es ist?

Schwert und Harfe - Feuer und Stein - Schwert und Laute - Lanze und Rose - Schild und Harfe - Dolch und Lilie - Kelch und Schwert - Stein und Efeu - Schild und Feder - Schwert und Krone - Tartan und Schwert. Diese Bücher haben zwar die Gemeinsamkeit, dass sie in Irland, Schottland oder Wales spielen, ansonsten gibt es eigentlich keinen Bezug zum Inhalt.

Dann Bücher mit immer denselben Bausteinen: Das Erbe der/des X, Die Herrin der/des/von X, Das Geheimnis des/der X, Die Königin von/des/der X, Die Tochter des/der X.

Oder auch Das Haupt der Welt, Die Tore der Welt, Der Thron der Welt, ..., Der dunkle Thron, Der goldene Thron, Der eiserne Thron. 

Ja, anhand der Titel erkennt man, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um historische Romane handelt. Aber muss das so sein? Auch wenn es dann doch noch einen Bezug zum Inhalt gibt, ist der Titel kaum noch individuell und meiner Meinung nach leicht zu verwechseln.

Streiflicht kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:03

Lach mich gerade tot. Was Du schreibst, klingt so lustig - aber Du hast auch zu 100 Prozent recht!

fraencisdaencis kommentierte am 27. März 2014 um 12:47

Super! Dieses Phänomen ist mir auch schon aufgefallen, aber du bringst es gut auf den Punkt ;)

Tinesbuecherwelt kommentierte am 28. Januar 2014 um 15:36

Mir ging es mit "Heisshunger" so, da hat der Titel und das Cover mich angesprochen. Leider war der Inhalt damit überhaupt nicht in Zusammenhang zu bringen.

Titel und Cover sind oft sehr wichtig um gleich mal eine grobe Sortierung vorzunehmen, ob es einem gefallen könnte. Da ist es für mich natürlich schon ersichtlich, wenn ich einen Titel lese wie: "Vergebung", dass dies nicht für mich ist. Während z.b. Sauerkrautkoma mich anspricht.

Der Titel spricht mich entweder gleich an, oder schreckt genauso ab.

Ich finde es schon gut, dass man teilweise erkennen kann, in welchem Genre sich was bewegt. Aber es sollte schon zusammenpassen. Leider ist es nicht immer der Fall. Wenn dann noch das Cover und am schlimmsten der Klapptext auch nicht passt, ist es eine Mogelpackung vom feinsten und als Leserin frage ich mich dann, wer auf das alles kam.

 

 

Lrvtcb kommentierte am 28. Januar 2014 um 15:45

Bei den Titel an sich passiert mir das nicht so häufig, wie mit den Untertitel. Bei der Sonea-Reihe heißt zum Beisiel ein Teil "Die Hüterin". Warum? Das ist mir einfach nicht verständlich. Oder auch bei "Eragon - Die Weisheit des Feuers". Was hat da der Untertitel mit dem Buch an sich zu tun. Klar, ich habe die Bücher gelesen, die waren auch gut, aber nachvollziehbar war das ganze für mich nicht.

marsupij kommentierte am 28. Januar 2014 um 18:27

Ja, und ich weiß auch nicht, warum der 3. Teil Die Königin heißt, also klar, ich kann es nachvollziehen, aber es hätte passendere Titel gegeben

kommentierte am 28. Januar 2014 um 16:16

Ich hab früher viel Wert auf den Titel eines Buches gelegt. Hat er mich nicht sofort angesprochen, hab ich das Buch erbarmungslos liegen lassen. Mittlerweile hab ich gemerkt, wie viele User hier schon angesprochen haben, dass Titel oft nicht zum Inhalt passen. Viele Bücher, die mir sehr gefallen haben, hatten einen ausgesprochen langweiligen oder unpassenden Titel. Daher tue ich mir zur Not den Klappentext nochmal an, bevor ich ein Buch wieder zur Seite lege :)

Schaefche kommentierte am 28. Januar 2014 um 16:19

Ich wunder mich auch oft, wenn ich die Originaltitel lese und dann die deutsche Übersetzung. Gutes Beispiel: Die Heather Wells-Reihe von Meg Cabot, wo im Original die Kleidergrößen der Protagonistin ("Size 10 ist not fat", "Size 12 is not fat either",...) vorkommen, was auch ziemlich gut passt. Auf Deutsch heißen die Bücher dann aber plötzlich "Darfs ein bisschen mehr sein?" was zwar auch nicht unpassend ist, mich aber spontan an eine Wursttheke im Supermarkt denken ließ. Das Buch habe ich mir auch erst gekauft, nachdem viele Freundinnen von mir davon sehr angetan waren.

Auch bei den Büchern von Viveca Sten finde ich die Originaltitel viel treffender, auch wenn die Deutschen immerhin nicht grundverkehrt sind. Nur sind es da leider so Standardtitel wie "Die Toten von Sandhamn", womit man die Bücher nur dann im Laden wiederfindet, wenn man sich den Ortsnamen merken konnte. Ist zwar ein anderer Band der Reihe, aber "Heute Nacht bist du tot" finde ich dann schon einprägsamer.

Annette kommentierte am 28. Januar 2014 um 16:39

Tja, da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich doch Menschen sind. Mich z. B. interessieren die englischen Titel im Vergleich zu den Deutschen überhaupt nicht. Ich lese sie zwar und nehme sie auch zur Kenntnis, aber es ist mir trotzdem egal. Ich bin eher auch Autoren als auf die jeweiligen Titel fixiert. Und dann lese ich meistens den Klappentext und wenn der mich anspricht wird das Buch mitgenommen.
Wenn das Buch gut geschrieben is, ist mir der Titel echt  egal.

ashavera kommentierte am 28. Januar 2014 um 16:51

Huhu, 

mir ging es so mit der Fever-Serie von Karen Marie Moning.

Zuerst hatte ich die Highlander gelesen, war einfach mal wieder nett sich mit Highlandern und Zeitreisen die Zeit zu vertreiben. Dann kam die große Vampirwelle und sich hatte auch mich gepackt. Dann habe ich das Buch "Im Bann des Vampirs" (orig. Darkfever) entdeckt und dachte: super, die Autorin kennst du, ist bestimmt gut. Es war sogar sehr gut, die Reihe hat mich total gepackt und ich habe danach zum ersten Mal in meinem Leben ein englisches Buch gelesen, weil ich einfach nicht auf die deutsche Übersetzung warten konnte, aber der Titel hat überhaupt nicht zum Buch gepaßt. Es geht in keinster Weise um Vampire. 

Der Verlag dachte wahrscheinlich, daß man mit einem Vampir im Titel Geld verdienen kann. Im Nachhinein bin ich froh, daß sie den Vampir in den Titel gepackt haben, denn sonst hätte ich womöglich eine klasse Reihe verpasst, aber es hat auch viele Leute in die Irre geführt.

 

kommentierte am 30. Januar 2014 um 09:51

Genau das habe ich auch gedacht! Ich hatte die Fever-Serie im Englischen gelesen und stand irgendwann mal im Buchladen. Da war eben jener Roman "Im Bann des Vampirs" und ich dachte mir: "Oh, hat sie einen neuen Roman geschrieben?" Dann las ich den Klappentext und musste mit Entsetzen feststellen, dass es der erste Teil der Fever-Serie war und bin beinahe in Ohnmacht gefallen >.<! Ich fand den Titel so ätzend, dass ich das Buch NIEMALS gelesen hätte!

Janine2610 kommentierte am 28. Januar 2014 um 18:16

Ein paar Mal sind mir bestimmt schon solche "?-Titel" untergekommen, kann sie jetzt aber leider nicht benennen, weil ich mir darüber anscheinend nie lange den Kopf zerbrochen habe.

Auf jeden Fall Danke für die Verlinkung zu der (wirklich interessanten) Erklärung des Lektors! :-)

Red-Sydney kommentierte am 29. Januar 2014 um 01:50

Oh dass kenn ich. Erst letztens habe ich mir ein Buch besorgt mit dem Titel Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie von Lauren Oliver (Originaltitel: Before I fall). Hätte mir die Autorin nichts gesagt oder ich die Inhaltsangabe nicht gelesen, hätte ich es wohl nie gekauft. Aber ich stand auch erst mal mit drei ? im Kopf davor und dachte mir: Häh? Vor allem nachdem ich erfahren habe, wie der Titel im Original heißt.

marsupij kommentierte am 28. Januar 2014 um 18:29

Ist jetzt zwar ein Filmtitel und kein Buchtitel, aber den französischen Titel "Les Intouchables" finde ich viel besser, mehrdeutiger als "Ziemlich beste Freunde"

Seraphina kommentierte am 28. Januar 2014 um 18:47

Ich habe mir über solchge ? - Titel nie den Kopf zerbrochen bzw. ist mir sowas nie wirklich auf gefallen. Da kann man mal sehen wie schnell in die Geschichte versinke beim Lesen und wennn ich fertig bin, fange ich das nächste Buch an!  

Yexxo wunderte sich am 28. Januar 2014 um 18:49

Über den Titel des Buches 'Landliebe gesucht' von Emma Hamberg. Das klingt doch völlig nach HerzSchmerzsonstwas, eine Art Buch um die ich einen großen Bogen mache. Hier las ich aber eine Leseprobe und die hatte so überhaupt nichts mit diesem Thema zu tun. In Wahrheit ist es ein richtig toller Familienroman, witzig, traurig, mutmachend - ich finde das Buch (trotz des Titels) einfach klasse und befürchte, dass man da im Vorfeld schon eine Reihe LeserInnen vergrault hat.

Aber wieso ein Buch über Harry Hole Leopard heißt - darüber spekuliere ich noch heute. Deshalb lese ich jetzt mal die Erklärung des Lektors ;-)

Kitty Catina kommentierte am 28. Januar 2014 um 20:23

Ich war verwirrt über "Weil ich Layken liebe" weil eigentlich wird es ja aus Sicht Laykens erzählt, die ja Will liebt oO Inzwischen denke ich, das ist ein Stilmittel oder so. 

Lilli33 kommentierte am 03. Februar 2014 um 17:05

Über diesen Titel "Weil ich Layken liebe" kann ich mich auch nur wundern!

Das Schöne dabei ist halt, dass die Anfangsbuchstaben den Namen "Will" ergeben, aber das ist doch kein Grund, einen völlig irreführenden Titel zu wählen.

samira kommentierte am 28. Januar 2014 um 20:39

Der Titel an sich macht ja meistens schon noch Sinn, klar gibt es da immer ein paar Ausnahmen. Aber der Untertitel, den einfach viel zu viele Jugendbücher im Deutschen haben, nervt mich manchmal sehr. Denn ich frage mich wirklich wie man z.B. beim zweiten Panem Teil auf "Gefährliche Liebe" gekommen ist, oder beim zweiten Teil von "Die Bestimmung". Denn "Tödliche Wahrheit" hat ja eigentlich nichts mit dem englischen Orginaltitel "Insurgent" zu tun...

JA2085 kommentierte am 31. Januar 2014 um 14:37

Ich bin auch immer genervt von diesen Untertitel. Habe mich bei Panem das Gleiche gefragt? Welche gefährliche Liebe ist jetzt hier gemeint und was hat das denn mit der eigentlichen Geschichte zu tun? Ich frage mich da ganz ehrlich, wieso ein ganz simples I,II, III, usw. da nicht ausreicht. Definitiv besser als irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Untertitel.

kommentierte am 28. Januar 2014 um 23:33

Habe auch schon oft bei Covers erlebt, dass ich dachte "Wow schaun die genial aus!" und am Ende hatten die Symbole/Tiere/Landschaften/etc überhaupt nichts mit dem Buch zu tun... was sehr schade und irgendwie auch verwirrend ist.

Über die Sache mit den Titeln rege ich mich gar nicht mehr auf, nur wenns gar nicht zum Buch passt, lasse ich es in meine Bewertung mit einfließen.

 

Blackfairy71 kommentierte am 29. Januar 2014 um 10:02

Manchmal ist die deutsche Übersetzung eines z.B. englischen Titels schon etwas merkwürdig oder gewöhnungsbedürftig. Stark aufgefallen ist mir das bei den Sookie-Stackhouse-Titeln ab Band 4 "Der Vampir, der mich liebte". Fast schon peinlich, sowas im Zug zu lesen, denn im Gegensatz zum Titel ist es ja kein schnulziger Nackenbeißer-Roman. *g* Im Original heißt es "Dead to the world". Okay, vielleicht auch etwas schwierig, das mit Sinn ins Deutsche zu übersetzen. Aber es ging ja dann so weiter: Vampire bevorzugt (Dead as a doornail), Vampire schlafen fest (From Dead to Worse), Vor Vampiren wird gewarnt (Dead in the Family) usw.  Vermutlich wollte der Verlag auf der Vampirwelle mitreiten und potentielle Leser erst einmal mit dem Cover anlocken.

Laurell K. Hamilton gibt ihren Büchern der Anita-Blake-Reihe immer den Titel eines Schauplatzes oder eines Ereignisses des aktuellen Romans. Teil 1 heißt z.B. "Guilty Pleasures", einer der Nachtclubs von Jean-Claude. Übersetzt wurde der Titel mit "Bittersüße Tode", was aber auch in Ordnung ist, finde ich.

Die deutschen Titel der Rachel-Morgan-Reihe von Kim Harrison beginnen alle mit "Blut...". Im Original sind sie dagegen ganz anders und gefallen mir persönlich besser, da sie den subtilen Humor der Autorin widergeben und auch viel besser zur Geschichte passen, wie z. B. Dead witch walking, The Good, the Bad and the Undead, A Fistful of Charms, For a few demons more, The Outlaw Demon waits, usw. Angelehnt an Filmtitel.

Wenn ich länger überlege, fallen mir sicher noch weitere Bücher ein. *g*

nicigirl85 kommentierte am 29. Januar 2014 um 11:35

Ja die Sookie-Stackhouse- Titel im Deutschen sind echt recht blöd gewählt, das klingt immer wie Vampirschmonzette, was es ja nicht ist. Die lese ich auch nicht in der Öffentlichkeit. ;-)

Mir fällt immer am meisten auf, dass die englischen Originaltitel oft blöd ins Deutsche übertragen werden (ist bei Kinofilmen ja auch manchmal so). Da frag ich mich dann echt, warum man diese nicht eins zu eins übersetzt...

Spontan fällt mir gerade kein Titel ein, der nicht zum Buch gepasst hat, aber es gab einige in meinem Leben. Sobald sie mir wieder einfallen, gebe ich diese gern nochmal bekannt. :-)

westeraccum kommentierte am 29. Januar 2014 um 11:12

Gerade lese ich "M" von Friedrich Ani und bin fast durch. Der Titel hat sich mir bei dem Buch noch nicht erschlossen, aber vielleicht wird das Rätsel ja ganz am Schluss noch gelöst...

Hans kommentierte am 29. Januar 2014 um 14:55

Ein schlimmes Beispiel ist Stephen King's Roman: The Waste Lands - The Dark Tower III Mit der ÜPbersetzung hat Heyne sich echt einen Bock geschossen. Ich weiß nicht , was man damals getan hat, zumindest lässt die Titelgebung auf nichts gutes schließen, denn es wurde hierzulande tot. genannt. Man beachte den Punkt hinter "tot." 

Ganz ehrlich frage ich mich alle Jahre wieder, aus welcher Bierlaune die Idee kam. "Das wüste Land" hätte meiner Meinung nahc auch ganz gut geklungen, und die Hommage an T.S. Eliot  käme dann auch besser durch.

 

heike_e kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:08

Das frage ich mich auch jedes Mal wieder, wenn mir das Buch in die Hände fällt, und da mir der englische Titel besser gefällt, habe ich das Buch darunter bei mir im Kopf abgespeichert. Das führt dann dazu, dass mir der deutsche Titel auf die schnelle nicht mehr einfällt.

yvy kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:08

So mache ich das auch oft. ;-)

yvy kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:08

Da stimme ich dir zu, nur denke ich, dass hier für die Übersetzung das Verkaufsargument im Vordergrund stand.
"tot." lässt sicher mehr Menschen (vor allem Nicht-Fans) eher zum Buch greifen als "Das wüste Land", wenngleich ich nicht zu der Kategorie der Leute gehöre, die sich von reißerischen Titeln zum Kauf verleiten lassen. ;-)

Fluse kommentierte am 29. Januar 2014 um 15:44

Bei Übersetzungen ist es allzu oft, dass die Titel total daneben sind. Das ärgert mich. Unlängst hab ich den 6. Fall von Jette (Erdbeerpflückerreihe) von Monika Feth gelesen. Das Buch heisst: Der Bilderwächter. Ich dachte mir, warte das Ende ab, dann wirst Du sicher verstehen, warum das Buch diesen Titel trägt ... aber nix da. Auch als ich es zuklappte, weil ich es ausgelesen hatte, erschloss sich mir nicht der Hintergrund dieses Titels. Schon komisch.

Streiflicht kommentierte am 29. Januar 2014 um 17:05

sowas regt mich dann richtig auf. wenn ich das buch fertig gelesen hab, zuklappe und den titel immer noch nicht verstehe.seufz

Heinz60 bemerkte am 29. Januar 2014 um 17:29

Oft ist der Originatitel bei englischen Autoren aussagekräftiger als der Versuch, einen gleichwertigen Titel zu erschaffen. Lustig sind bei vielen Roman auch die Illustrationen der Bucher, z. B. Heiße Männer/Frauen auf dem Buch, die in keinem Verhältnis zum Buch stehen.

Ist hat künstlerische Freiheit :-))

chaosbaerchen kommentierte am 30. Januar 2014 um 09:08

Ich denke mal, je mehr man liest, umso häufiger passiert einem das. Mal ist es das Cover, das nicht zum Inhalt passt, mal der Titel selbst. Bei deutschen Übersetzungen schaue ich mir mittlerweile im Vergleich auch immer das Cover und den Titel des Originals an. Das ist manchmal fruchtbarer, als man so denken mag.

Pedi kommentierte am 30. Januar 2014 um 10:10

Also ich finde die Veränderung von Titeln bei Übersetzungen meist ganz schlimm. der Autor hat sich ja bei der Titelfindung meist etwas gedacht und nur aus marketingtechnischen Gründen Änderungen vorzunehmen - vielleicht sogar, um den Leser durch Irreführung zu ködern - , hat mich schon öfters verärgert. Notfalls könnte man ja einen fremdsprachigen Titel sogar belassen. Eine Titelveränderung der letzten Zeit fand ich besonders blöd, das war "Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz", was im Original einfach "Die vergessenen Koffer" heißt. Also was sich der Varlag dabei gedacht hat...

Estha kommentierte am 30. Januar 2014 um 12:04

es kommt schon vor, dass der Titel so gar nicht zu einem Buch passt, oder wo man sich fragt, was wollte der Verlag oder auch der Autor mit dem Titel eigenlich sagen.

Z.B. "Herr Ostertag macht Geräusche" - finde ich seltsam, es gibt zwar einen Herr Ostertag in dem Roman, doch was das mit den Geräuschen an sich hat, blieb mir verborgen...

oder: "Alle Wege führen nach Morden" - sollte ein Wortspiel sein, das ich allerdings für wenig gelungen halte

auch solche Titel, wie: "Die Spur der Hebamme", "Der Fluch der Hebamme", "Der Traum der Hebamme", "Das Geheimniss der Hebamme" usw. finde ich weniger gelungen

Oder auch die "Wetterberichte im Titel" - "Juliregen", "Aprilgewitter", "Dezembersturm" - haben nicht all zu große Aussagekraft.

Es mag sein, dass all die Bücher gut sind, aber die Titel finde ich eher unglücklich gewählt.

Ach, ja - nicht zu vergessen die "Verwandschaftstiteln" : "Die Schwester...." , "Die Tochter..." "Der Sohn... " usw. Da könnte man sich sicherlich auch etwas anders einfallen lassen.

JA2085 kommentierte am 31. Januar 2014 um 14:43

Der-Bekannte-von-einer-Freundin-deren-Mutter-ihr-Opa der Hebamme ;)

Estha kommentierte am 04. Februar 2014 um 07:19

:-D genau die Richtung meine ich.. Die Großtante der Heilerin - oder so...

Vor kurzem hatte ich ein Buch:  Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens ... Man könnte auch noch einige Familienmitglieder dazu nehmen, wäre lustiger...

 

JA2085 kommentierte am 31. Januar 2014 um 14:50

Ich finde z. B. die Übersetzungen von Stieg Larsson oder Jussi Adler Olsen eher weniger gelungen. Klar, in der deutschen Reihe hört es sich ja ganz toll an, ein Schlagwort aus immer der gleichen Kategorie, man kann sich schon vorstellen in welche Richtung das Buch geht und so, ja ja, aber was wäre denn an "Frau im Käfig" (Adler Olsens "Erbarmen") so schlimm? Einfach den Artikel davor und der Titel passt wie A***** auf Eimer zur Geschichte. "Männer, die Frauen hassen" passt auch sehr viel besser als "Verblendung" (Larsson).
Oder auch Peter V. Brett's eigentlich bepinselter (tätowierter) Mann, der zum "Lied der Dunkelheit" wurde! Da stellt man sich doch die Frage: HÄ?

kommentierte am 01. Februar 2014 um 19:30

Ich habe das auch schon oft erlebt, dass ich mich nach dem lesen eines Buches gefragt habe, was der Titel denn jetzt mit dem Inhalt zu tun hat. Eine Lösung hab ich selbst nach dem zweiten oder dritten Lesen (wenn es inhaltlich gut war) nicht gefunden.

Was ich persönlich sehr schade finde ist, wenn auch der Klappentext nicht wirklich zum Titel passt. Glücklicherweise ist das bei mir noch nicht allzu oft vorgekommen.