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Auswahl an Pferdebüchern

Pferdebücher

Meine Liebe zu einem vorurteilsbehafteten Genre

Alle Pferdebücher laufen nach demselben Schema ab: Mädchen findet wildes unberechenbares Pferd, gewinnt sein Vertrauen, siegt beim Turnier und bekommt es am Ende geschenkt.

Außerdem lesen nur kleine Mädchen Pferdebücher.

Das sind nur zwei der Vorurteile, mit denen man sich als Pferdebuch-Liebhaber herumschlagen muss.

Ich bin 31 Jahre alt und ich liebe Pferdebücher heiß und innig. Ich besitze mittlerweile um die 200 und bin immer auf der Suche nach mehr. Und ich lese sie immer und immer wieder.

Bücherregal

Dass ich Pferdebücher liebe hat zwei Gründe:
Zum einen bin ich gegen Tierhaare allergisch und bin dadurch gezwungen, meine Liebhaberei dieser  wunderschönen Tiere durch das Lesen dann eben auf die aus Druckerschwärze zu übertragen.
Zum anderen weiß man, dass die Geschichten auf jeden Fall gut ausgehen. Das bedeutet: Pferdebücher sind Wohlfühlbücher für mich. Ich kann sie vollkommen entspannt lesen und muss mir keinerlei Sorgen machen. Sie werden mich auf jeden Fall aufmuntern. Bei anderen Genres fiebert man gespannt mit, sitzt zum Teil sogar total verspannt auf dem Sofa, vergisst richtig zu atmen. Es gibt viele „böse“ Charaktere, es sterben Protagonisten, auch schon einmal welche, die man liebgewonnen hat. Es gibt Kriege, es gibt Kämpfe, es gibt Arme, Unterdrückte, es gibt machthungrige dunkle Herrscher. Die Welt ist aus den Fugen geraten und muss gerettet werden.

Natürlich gibt es auch in Pferdebüchern von alldem etwas, aber in sehr abgeschwächter Form. Und – wie gesagt – es geht alles gut aus.

Beispiele? Ein Pferd ist krank? Der Tierarzt macht es wieder heil. Ein Lieblingspferd soll verkauft werden? Alle legen zusammen und das Pferd bleibt.
Jemand ist „böse“? Entweder er wird auf frischer Tat ertappt (z.B. beim Pferdeklau oder beim Abladen von Giftmüll auf der Koppel) und aus dem Reitverein geworfen oder direkt der Polizei übergeben. Oder die Hauptheldinnen finden heraus, dass derjenige gar nicht böse ist und nehmen ihn in ihre Gemeinschaft auf.

Und eben das ist das Schöne: es gibt immer eine fest verschworene Gemeinschaft, die sich gegenseitig hilft. Freunde sind füreinander da. Bei Pferdebuchreihen erliest man sich zum Teil das ganze Leben der Hauptdarsteller über Jahre hinweg und was sie in der Zeit mit ihren Pferden erleben. Man fühlt sich als Teil der Familie, der Freunde, man lebt, leidet, freut sich mit ihnen. Man erlebt die Verbundenheit der Reiter zu ihren Pferden. Und lernt viel über das Zusammenleben mit diesen sensiblen Tieren.

Das Eintauchen in diese wunderbar herrliche Zufriedenheit ist es, was mich zur immerwährenden Pferdebuchliebhaberin macht.

Pferdebücher von Lisbeth Pahnke und Christiane Gohl

Was ich auch interessant finde, ist Pferdebücher zu vergleichen, die zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben wurden. Nicht nur die Lebensweise der Menschen, sondern vor allem der Umgang mit den Pferden unterscheidet sich doch in einigen Dingen sehr stark. Extrem aufgefallen ist mir das, als ich nacheinander die Britta-Bücher von Lisbeth Pahnke (60er/70er Jahre) und die Julia-Reihe von Christiane Gohl (1990-2006)  gelesen habe. Letzterer ist es sehr wichtig, der Leserin die richtige Pferdepflege, artgerechte Haltung und den korrekten Umgang mit Pferden näher zu bringen. Wenn man dagegen liest, wie unbedarft Britta und ihre Freunde eine Reitschule eröffnen und führen, wird einem dann ganz anders.

Nichtsdestotrotz liebe ich beide Reihen und habe sie schon unzählige Male verschlungen – und bin immer wieder traurig, wenn ich am Ende angekommen bin.
Es wäre so schön, wenn die Autorinnen ihre Geschichte noch weiter schreiben würden! Und weil ich nicht alle aufzählen will, die weitermachen sollen, beschränke ich mich auf eine:
Liebe Sarah Lark, bitte werden Sie wieder zu Christiane Gohl und schreiben neue Pferdebücher! Am liebsten die Julia-Reihe weiter, schließlich wollen wir Leserinnen wissen, wie es mit der Ausbildung von Coffee weitergeht!

Für alle, die ebenfalls diesem Genre verfallen sind, folgt eine „kleine“ -nicht vollständige-  Aufzählung, meiner Lieblinge:

Kerstin Backman: Sofie
Eva Berggren: Sara und die Sternfuchsstute
Ursula Bruns: Dick und Dalli und die Ponys
Harriet Buchheit: Ein Pferdesommer in Schweden
Beatrice Candis: Schicksalssommer mit Luna
Tina Caspari: Bille & Zottel
Monica Dickens: Follyfoot die Pferdefarm
Katrin Dillenburger: Midi wir reiten
Astrid Frank: Fliegen wie Pegasus
Lise Gast: Anja und Petra, Ponys am Meer, Donner und Doria, Unsere Ponys und wir Christiane Gohl: Julia, Sophie, Lea
Marguerite Henry: Pony Stormy
Sigrid Heuck: Zum Beispiel Colleen
Maleen Junge: Die Ponys vom Heidehof
Mary Oldham: Pferd zu kaufen gesucht
Thea Oljelund: Polly
Lisbeth Pahnke: Britta, Gine – Ein Pferdehof in Schweden
K.M. Peyton: Mein Pony Sturmvogel (aus dem auch mein Lieblingszitat stammt)
Justus Pfaue: Clara
Christa Schütt: Es begann mit Winnetou, Eine Herde für Winnetou, Ein Fohlen für zwei Schwestern
Gunilla Wolde: Twiggy unser erstes Pferd

Wie man sieht, sind das fast alles ältere Schätzchen. Heiß geliebt, tausendmal gelesen. Die meisten kann ich auswendig...
Habt ihr Tipps für mich, welche Bücher in meiner Sammlung noch fehlen? Benötige dringend Nachschub, um meiner Sucht weiter frönen zu können!

Kommentare

Seiten

sonjaliest kommentierte am 23. November 2013 um 17:47

Hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Clara_(Fernsehserie)

 

Ich fand damals Nils Julius so toll ;)

Laaaaaaaaaaaaaang ist es her.

Tristessa kommentierte am 23. November 2013 um 18:00

Oh doch und ob die verfilmt wurden! Ich sass damals gebannt vor dem Fernseher und habs auf Video so einige Male wiederholt. Katja Studt spielte damals Clara. Nils Julius, der danach in derein oder anderen Soap und schließlich in der Sesamstrase landete spielt den Matthias. Und Pflänzchen, Pflänzen war toll! Ich erinnere mich gerne an die Serie zurück, kann sie aber kaum noch mit den Büchern vergleichen. Ob ansehen also besser oder schlechter ist kann ich nicht sagen.

doppelgaenger kommentierte am 22. November 2013 um 10:26

Oh ja, Pferdebücher. Da werden warme Erinnerungen wach. Ich habe einen großen Karton voll davon auf dem Dachboden, weggeben könnte ich sie nie. Von den oben genannten kenne ich kaum welche, ich habe immer die Bücher aus dem PonyClub gelesen.

Ich muss auch gestehen, dass ich mir letztens erst "Der Pferdeflüsterer" gekauft habe (hab es bei den Mängelexemplaren entdeckt), aber ich glaube, da muss ich mir erst ein paar Taschentücher bereit legen!

leseliese kommentierte am 22. November 2013 um 10:27

Ich  habe nicht so viele Pferdebücher gelesen, aber zwei Bücher sind mit in Erinnerung geblieben, die ich ganz toll fand:" Der abenteuerliche Ritt" und" Ein Mädchen zu Pferd" von Sheila Chapman. Es sind natürlich Schneider-Bücher und so um die 40 Jahre alt.

 

Themistokeles kommentierte am 22. November 2013 um 10:38

Ich muss zugeben, viel Pferdebücher kenne ich selbst nicht  :D Bin aber eindeutig ein Pferdenarr und wenn ich könnte, hätte ich wohl schon eine ganze Herde voller Isländer, so begnüge ich mich vorerst mit zwei von diesen tollen Pferden und warte noch bisschen, aber versprechen, dass ich nicht irgendwann mit dreien dastehe, kann ich nicht :D

Lesezeichen13 kommentierte am 22. November 2013 um 11:58

Hallo,

habe meine Jugendbücher durchgesehen und noch zwei Pferdebücher gefunden und sie heißen:

Sofie und die Pferde - Kerstin Backman ( Sammelband: Sofie und die Stute Sabrina, Sofie träumt von einem Pferd, Keine Angst vor Pferden,Sofie)

 Gaby auf der Fohlenweide - Maria Hörmann

 

Würde sie auch abgeben, falls Intresse besteht.

Esther Karrass kommentierte am 23. November 2013 um 17:38

Hallo Lesezeichen13,

die Sofie-Bände habe ich alle - und liebe sie heiß und innig!
Bei Gaby bin ich mir nicht sicher, deshalb danke ich erst mal für dein Angebot, entscheide mich aber dagegen.

Lesezeichen13 kommentierte am 23. November 2013 um 19:55

Danke für deine Antwort!!!

Schönes Wochenende!!! :-)

Janine2610 kommentierte am 22. November 2013 um 22:16

Hallo, liebe Esther!

Ich kann deine Sammelleidenschaft für Pferdebücher sehr gut verstehen. Auch ich habe früher alles Mögliche gesammelt und hatte lange meine Freude daran. Dann bin ich älter geworden und mir wurden andere Dinge wichtiger. Manchmal denke ich dann noch an früher, und frage mich, wie groß wohl meine Sammlung heute wäre, wenn ich nie damit aufgehört hätte... - dann werde ich immer etwas wehmütig. Umso toller finde ich es, dass du NICHT aufgehört hast und nun diesen Artikel mit uns teilst. : )

Ich kann mich erinnern, dass ich früher sehr, sehr gerne die "Penny-Bücher" von Thomas Brezina gelesen habe. Kennst du ihn vielleicht? Er ist ein sehr sympathischer und erfolgreicher, österreichischer Kinder(-und Jugendbuch)autor.

Unter diesen Büchern gibt es auch einige, wo es um Pferd(e) geht, deswegen habe ich dir jetzt mal den Link dorthin gepostet. Klick dich einfach durch und schau, was dir gefällt:

http://www.thomasbrezina.com/buecher-serien/media/serie/sieben-pfoten-fu...

Alles Liebe und schöne Grüße <3

Janine

Esther Karrass kommentierte am 23. November 2013 um 17:41

Hallo Janine, 

 

danke für deine lieben Worte!
Von der Penny-Reihe habe ich vor kurzem erst ein Leseexemplar bei uns in den Regalen gefunden - und jetzt, wo du es mir empfiehlst, werde ich es wohl demnächst mal lesen. War mir erst nicht sicher, ob das nicht eher in den Vorurteils-Bereich fällt.... ; )

 

Beate kommentierte am 23. November 2013 um 08:34

Oh ja, die Pferde- (und Hunde)bücher waren immer ein Ersatz für's nicht reiten dürfen und keinen Hund haben können ;-) So konnte ich mir meine Lieblinge in meine eigene Welt holen.
Und es ist noch gar nicht lange her, da habe ich mal wieder eins gelesen.

“Duke – Ein weiter Weg zurück” von Kerstin Rachfahl

Derzeit aber nur als eBook verfügbar. Und es ist garantiert kein Kinderbuch. Und trotzdem ein richtiges *Hach-so-schön*-Buch.

passionelibro kommentierte am 23. November 2013 um 10:54

Ich habe als Kind Pferdebücher verschlungen und stellte mir immer vor, ich wäre die Protagonisten, schließlich ging ich 2x die Woche reiten, durfte aber kein eigenes Pferd haben ...

Aber was mir beim Lesen Deines Artikels aufgefallen ist: Pferdebücher sind Wohlfülbücher - das stimmt! Meiner Meinung nach waren das "früher" (bin schon 46) die meisten der Kinderbücher. Huete sind die zum Teil doch viel "grausamer" ...

Und auch der Unterschied, wie die Bücher heutzutage aufgebaut sind - sie haben sich der Zeit und den Gepflogenheiten natürlich angepasst.

LG

gaby2707 kommentierte am 23. November 2013 um 15:02

Als ich ein kleines Mädchen war, gab es gerade mal Fury.  Ich habe jedem Samstag entgegen gefiebert und meinen Hengst im Fernsehen anzuschauen.

Ich finde es toll, dass Du Dir Deine Leidenschaft für Pferdebücher erhalten hast und wünsche Dir noch viele schöne Bücher mit und über Dein Lieblingstier.

Lauritzel kommentierte am 23. November 2013 um 15:26

Pferdebücher habe ich auch noch eine ganze Menge :) Ich habe Pferde schon immer geliebt und sobald ich lesen konnte, wurde ich beim Ponyclub angemeldet und habe monatlich Pferdebücher bekommen, die ich erst vor ein paar Jahren komplett gelesen habe :D
Inzwischen hab ich natürlich auch überhaupt nichts gegen Pferdebücher, aber genauso wie andere Kinderbücher zählen sie eher zur Vergangenheit des Lesenliebenlernens :)

Blackfairy71 kommentierte am 24. November 2013 um 17:11

Ich habe als Mädchen so im Alter zwischen 8 und...sagen wir 14 Pferdebücher verschlungen. Meine Lieblingsreihe war Britta von Lisbeth Pahnke. Und ich habe Rotz und Wasser geheult, als ihr Rinaldo starb.

Auch Bille und Zottel fand ich toll, hatte ich auch als Hörspielkassetten. Und Black Beauty natürlich. Und ich erinnere mich an einen Dreiteiler...das war irgendwas mit Rosenhof...oder Lilienhof? *Grübel*

Aber heute ist das nicht mehr mein Ding, muss ich sagen. Bin auch nicht so der Fan von Jugendbüchern wie Twilight.

westeraccum kommentierte am 25. November 2013 um 10:37

Unsere Tochter hat auch jahrelang Pferdebücher gelesen, ein Buchgeschenk kam immer gut an. Aber irgendwann war sie aus dem Alter raus und viele der noch sehr gut erhaltenen Bücher sind in die Schülerbücherei unserer Hauptschule gewandert, wo sie immer gern ausgeliehen werden. So erfüllen sie immer noch einen guten Zweck!

Das Erwachsene auch Pferdebücher leiben war mir neu, ich dachte, das ist eher etwas für Mädchen zwischen 10 und 14... Aber wenn es Spaß macht!

 

Schaefche kommentierte am 26. November 2013 um 19:45

Oh ja, zwischen meinem 9. und 12./13. Lebensjahr haben mich die Pferdebücher auch komplett in Beschlag genommen... Sehr begeistert war ich auch von "Wir Kinder vom Süderhof", "Black Beauty", Bille und Zottel, Bibi und Tina,... aber auch Bildbäne fand ich damals großartig.

Du hast schon recht, bei diesen Büchern weiß man einfach, was kommt und das alles gut wird, aber dafür habe ich inzwischen auch andere Autorinnen für mich entdeckt ;)

Chimiko kommentierte am 27. November 2013 um 10:20

Pferdehaarallergie... das war mit ein Grund, warum ich die Bücher früher so gerne gelesen habe ♥ Die einzige Möglichkeit, diesen wundervollen Tieren nahe zu sein (irgendwann komm ich auf den Allergikerpferdehof... irgendwann).

Jetzt muss ich mal schauen, was ich noch so habe, denn dank deines Beitrags habe ich jetzt wieder richtig Lust bekommen, mal wieder in ein Pferdebuch reinzulesen. Ich glaube, 'Bille und Zottel' müsste ich haben, aber die meisten der wenigen, die ich noch besitze, stehen bei meiner Großmutter ^^'

helene kommentierte am 29. Dezember 2013 um 16:58

Das Thema ist zwas schon ne Weile her, habe es aber jetzt erst entdeckt. Ich habe früher alles über Pferde gelesen, was ich in die Hände bekam...

Kennst du die Schriftstellerin Sieglinde Dick? Sie war der erste weibliche Jockey der DDR und hat auch einige Bücher geschrieben. z.B. Sattel im Gepäck oder Gerlinde der Jockey. Hier wird aber nicht alles rosarot beschrieben, sondern sehr realistisch und stellenweise auch traurig. Ich fands trotzdem gut und beeindruckend..:)

Esther Karrass kommentierte am 30. Dezember 2013 um 12:10

Ja, Sattel im Gepäck habe ich auch - das ist auch wirklich hart zwischendurch. Andere Bücher von ihr kenne ich aber noch nicht. Dass die Autorin selbst Jockey war wusste ich noch gar nicht.

nachtOvOeule kommentierte am 17. Januar 2014 um 12:49

Ich hab sie alle noch = ) Meine ganzen Pferdebücher - und manchmal kommt doch noch eins dazu. Weil wie du schon schriebst, es sind eine Wohlfühlbücher. Heute ist man natürlich ziemlich schnell mit einem solchen Buch durch - aber doch sind sie immer wieder einfach nur schön. Ich habe vor allem immer die Bille & Zottel Bücher geliebt.. und ich weis nicht wie oft gelesen.

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