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Wie man Kinder zum Lesen fasziniert.

Lasst den Kindern Träume schenken!

Immer mehr Kinder verlieren die Geduld an Büchern, oder haben schlichtweg kein Interesse mehr. Vielleicht gibt dies euch einen Anstoß darauf, wie ihr Kinder wieder zum Lesen begeistert.

Die Technik geht voran und in der Zeit von Smartphones, Computern und Konsolen scheinen viele Jugendliche und Kinder zu vergessen, wie man Bücher liest.
Genauer gesagt, verlieren sie das Interesse.

Ich erzähle zuerst meine Geschichte und fasse unten zusammen, was ihr tun könntet.
Wenn ihr eine eigene Methode habt, schreibt es in die KOmmentare, damit wir mehr Leute zu faszinieren können.

Momentan bin ich 19, werde im Januar 20 und habe die Entwicklung der PCs und Konsolen habwegs miterlebt. 
Mit fünf saß ich mit meinem Plüsch-Donald-Duck vor dem PC und spielte dieses super tolle Pinball Game. In der Grundschule bekam ich eine PS1 und eine Nintendo Konsole.
Ich war glücklich und fand das toll, darauf mit Mario durch die Welt zu hüpfen.

Das, was in Vergessenheit geriet, waren aber Bücher.
Natürlich hatte ich, wie wohl jedes KInd, dieses obligatorische kleine Bücherregal, wo man an zwei Händen abzählen konnte, was da drin stand. 
Meine Eltern mochten das überhaupt nicht, denn wenn ich mal im Bücherladen war, suchte ich mir selber wirklich seltsame Bücher aus, weil sie "meinem Alter entsprechend" waren, oder wurde mit typischen Mädchen-Romanen zugestellt/beschenkt.
Um ehrlich zu sein, ich hasste sie. Das tue ich noch bis heute. Es ist für mich keine allzu schöne Genre und es muss wirklich nicht sein.

Das einzige was ich noch so an "Büchern" hatte, waren Hörkassetten (Ja liebe Leute, noch KASSETTEN) von Bibi Blocksberg. 
Die habe ich immer gehört, als ich gezeichnet habe und ich schlief nicht dazu ein, wie mit anderen Büchern, sondern wollte eine Kassette nach der anderen hören.
Später kamen Animes ins Fernseher und Sailor Moon kam in meine Hörspielsammlung.

Als ich also anfing mich etwas mehr für Bücher zu interessieren, ohne es wirklich zu merken, kam mein Vater mit "wichtiger Lektüre an" und meinte, dass ich meine Deutschkenntnisse auffrischen müsse und zu jedem Buch einen Aufsatz schreiben sollte. Zu der Zeit ging ich zur Grundschule und für mich war das die größte Bestrafung, die es gab.

Tut das bitte nicht mit euren Kindern.
Im Umkehrschluss muss ich sagen, dass von den 3 Büchern, die ich hatte 1 davon sehr interessant war. Doch die Hausarbeit dazu zu schreiben war die größte Gräul.

Ich glaube bis ich 12 war, habe ich seit diesem Moment kein einziges Buch angefasst.
Es wurde in der Innenstadt eine MAyersche eröffnet und nach der Schule ging ich hin, um etwas zu schmöckern. Ich entfernte mich langsam von den Kinderbüchern und machte mich auf in die Jugendabteilung und landete auch bei den Erwachsenen.
Mich faszinierten vor allem Abenteuer. Ich holte mir Darren Shan und Black Dagger und war vollkommen fasziniert. Gut, das Zweite war nicht so toll, aber Darren Shan war der absolute Wahnsinn! Seitdem fange ich wieder an Bücher zu lesen und hätte man mir das vorher gezeigt, wäre ich wohl früher dazu verleitet gewesen mehr zu lesen.

Seit einem Jahr habe ich nun auch das E-Book. Natürlich war ich eine der Menschen , die sagten "Buuuh das nimmt das ganze Buchgefühl weg"
....Falsch. Das einzige, was verloren geht, ist das Gefühl von Papier und der Geruch. Aber das Erlebnis, der Zauber des Buches, ändert sich nicht.
Außerdem ist es für den Rücken entspannter.

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Meine Tipps also für alle, die nicht wissen, wie man seine Kinder (vielleicht) dazu bringen könnte, mehr Bücher zu lesen:

  1. Gebt dem Kind Zeit, sich in Bücher einzufinden. Es muss nicht alters gerecht sein. Natürlich möchte ich kein Kind "Shades of Grey" lesen sehen. Aber Jugendbücher sind genauso geeignet für Grundschulkinder. (Die meisten jedenfalls!)
  2. Wenn da KInd nicht lesen kann, so inspiriert es für Hörbücher. Wenn es mit seinen Legos spielt, oder gerade dabei ist, mit euch einzuschlafen, so nehmt eine Hör-CD und schmeißt sie rein. Ihr könnt ja in der Zeit mit dem KInd im Bett liegen. Welches Genre es am liebsten mag, müsst ihr dabei probeweise erraten. (kann auch helfen, das zukünftige Genre des Kindes zu offenbaren)
  3. Veranstaltet kleinere Spiele. Kinder lieben Verkleidungen und Rollenspiele. Sagt ihm "Komm wir machen diese Szene nach", oder : "Hast du Lust, diesen Fall in diesem Krimi zu lösen?" Die Geschichten von Kommissar Kugelblitz, geben z.b. dem Kind die Chance, selber nachzudenken. Was mir als Kind die Hoffnung gab, dass Krimis immer so gut sind.
  4. Nehmt es mit in die Bücherrei und lasst es selbst entdecken. Viele Schulen machen einen Trip in die Bücherrei und leihen aus. Das sollte vielleicht gefördert werden, oder von den Eltern weiter geführt werden. 
  5. E-Books sind toll. E-Books sind praktisch. Euer Kind steht auf Technik? Dann gebt ihm ein E-Book. Er kann es mit zur Schule nehmen, wenn es Pause hat, oder es auf Reisen ist. (MIch hat es immer geärgert, zu meiner Oma immer so viele Hardcover Bücher mitschleppen zu müssen!)
  6. Versucht das Genre des Kindes zu analysieren, aufgrund von Hobbys, oder anderen Interessen. Die Fußballer meiner Klasse liebten "Die wilden Kerle" sehr. Meine Wenigkeit liebte vor allem Märchen und Abenteuer. 
    Es gibt auch zur Zeit auch einige Bücher schon zu spielen oder Filmen. So kann man einen kleinen Assassins-Creed Fan dazu verleiten, ein Buch über die italienische Renaissance zu lesen. 
  7. Eine Auswahl von Büchern in dem Kinderzimmer, könnte das Kind bei langweile dazu verleiten, selbst mal danach zu greifen. ZWINGT es bitte nicht, was zu lesen. Gebt ihm kein Buch als Strafe, oder der schöne Satz: "Du hast nun Fernseh-Verbot. Lies ein Buch."
    Das hilft dem Kind gar nicht. Es wird das Buch als Strafe und als Angstmittel sehen, nicht als Belohnung oder Spaß.

Meine Tipps sind ohne Gewähr. Ich habe selber keine Kinder und versuche aus eigenen Erfahrungen und den Versuchen anderer nun eine Zusammenfassung zu schaffen.

Habt ihr eigene Tipps? Dann schreibt sie drunter. Mich würden auch eigene Erfahrungen interessieren, weil ich es schade finde, dass Kinder immer weniger lesen!

 

Ich entschuldige mich für Rechtschreibfehler und Unklarheiten.

Kommentare

Lauritzel kommentierte am 03. Dezember 2013 um 20:28

Eine schöne Idee! Die Tipps finde ich auch ganz gut. 
Ich bin 18 und habe den Aufstieg der Konsolen ebenfalls miterlebt - ich mit auch jetzt noch leidenschaftliche "Zockerin". Gleichzeitig lese ich schon immer. Also, seit ich lesen kann. 
Dass Smartphones die Gesellschaft verblöden, ist für mich schon anerkannte Tatsache.
Zum Glück hat meine Mama mich schon früh mit Lesestoff versorgt! 
Meine Kinder werden hoffentlich auch Leser. Sonst steck ich sie ins Heim! 
-Kleiner Scherz am Rande. :)

lila-luna-baer kommentierte am 04. Dezember 2013 um 09:04

Deinen Tipps kann ich mich generell anschliessen. Was aber auch wichtig ist, um Kinder zum Lesen zu motivieren:

- Selbst Vorbild sein und viel lesen und damit bei den Kindern die Neugier auf Bücher wecken

- Viel vorlesen, am besten so früh wie möglich damit anfangen. Und dies auch weiterführen, wenn die Kinder selbst schon etwas lesen können. Als Erwachsener hat man völlig vergessen, wie anstrengend Lesen für Anfänger ist. Da kann man mit dem Trick: "Ich lese ein Stück und dann Du wieder" sehr gut motivieren und selbst auch viel Spaß haben. Für mich ist es auch eine tolle Sache, mit meiner Tochter zusammen viele Kinderbücher (neu) zu entdecken.

- Ganz wichtig finde ich auch, dass Kinder sich ihren Lesestoff selbst aussuchen dürfen. Da muss man sich als Eltern auch mal damit abfinden, dass man ein Buch selbst nicht so pädagogisch wertvoll findet. Ich habe anfangs den Fehler gemacht und meiner Tochter Bücher mitgebracht, die doch noch etwas zu schwierig für sie waren. Da war sie dann schnell frustriert und hatte keine Lust mehr auf Bücher. Nun sucht sie selbst aus und seit dem heisst es jeden Abend: "Mama, gehen wir jetzt lesen?"

nicigirl85 kommentierte am 05. Dezember 2013 um 22:26

Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen und unterschreibe deine Tipps zur Leseanimation. Ich hab mit 11 Jahren bereits Anne Rice gelesen und fands klasse, weil ich großer Interview mit einem Vampir Fan war. Die Bücher von Anne Rice sind bestimmt keine Kinderlektüre, aber ich war fasziniert. Als ich ganz klein war,hab ich immer Hörspiele beim Spielen gehört, das war auch toll. Mein Lieblingsmärchen auf ewig: der Bärenhäuter, ich glaub die Kassette hab ich noch irgendwo.

 

Aufsätze über Bücher schreiben, wie gemein. Kann verstehen, dass das kein Spaß für dich war.

 

In unserer Bücherei gibt es für Kinder den Leseprinzen,da können Kinder ausgewählte Bücher lesen und müssen nach dem Lesen Fragen beantworten. Die besonders guten Leser können am Ende der Aktion dann was gewinnen. Schade, dass es das zu meiner Zeit nicht gab...

nikolausi kommentierte am 06. Dezember 2013 um 10:51

Ich selbst habe bei meinen Kindern die Erfahrung gemacht, dass sie umso mehr die Lust am Lesen verloren, je mehr wir uns gemeinsam mit Büchern beschäftigten. Wir sind so häufig zum Vorlesen in die örtliche Stadtbibliothek gegangen, ich selbst habe jeden Tag vorgelesen, selbst als die Kinder schon die Grundschule hinter sich gelassen haben. Als einzigen Tipp kann ich beisteuern, selbst den Kindern als Vorbild zu erscheinen, d.h. immer mal selbst vor den Augen der Kinder zu lesen und ein Buch herumliegen lassen, täglich Zeitung zu lesen.

katze-kitty kommentierte am 07. Dezember 2013 um 12:25

Ich hab als Kind schon viel gelesen und sehr viel Zeit in Büchereien verbracht. Ich versuche das meinem Kind auch so mitzugeben und hoffe, das sie das Interesse nicht verliert. Sie kann noch nicht selbst lesen, aber ich lese ihr jeden Abend vor dem Schlafengehen was vor und sie leiht auch schon in der Bücherei Kinderbücher zum Vorlesen aus. Ausserdem geht sie gerne in die von den Büchereien angebotenen Vorlesenachmittagen. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt, wenn sie selbst Lesen gelernt hat und hoffe das Beste !!!