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Interview mit Katja Piel

Interview mit Katja Piel

Mit THE HUNTER hat Katja Piel eine Geschichte erschaffen, die sich um die junge Medina dreht, die Hals über Kopf damit konfrontiert wird, Dämonen zu jagen. 

Nachdem ich THE HUNTER geradezu verschlungen habe, habe ich Katja nach einem Interview gefragt, um mehr über THE HUNTER und natürlich die private Katja zu erfahren.
Kleeblatt: Die Idee, "The Hunter" als Staffel zu präsentieren und die Geschichte in kurze Episoden einzuteilen, erinnert ja an eine Vorabendserie im Fernsehen. Was genau hat Dich denn inspiriert?
Katja Piel: Die Idee zu THE HUNTER kam mir, als ich beim Arzt im Wartezimmer saß und übers Handy ein Buch gelesen habe. Als ich endlich dran kam, war das Buch nicht mal zum Viertel gelesen und ich habe mich gefragt, ob ich nicht mit einer Kurzgeschichte besser bedient gewesen wäre. Schließlich habe ich mich hingesetzt und die Ideen, die ich im Kopf hatte, aufgeschrieben. Zunächst ohne große Planung, sondern als erstes war wirklich der Titel präsent. Dass ich es alles groß geschrieben habe, lag an meinem Handy. Und ich habe es einfach so gelassen. Dann habe ich mir zehn Untertitel überlegt und die habe ich dann mit Geschichten gefüllt. Merkwürdige Herangehensweise, ich weiß, aber ich bin ja blutiger Anfänger und es sollte kein Roman werden, sondern jede Episode durften nur 50 Seiten haben. Das war mein eigenes gestecktes Ziel. Inspiriert hat mich in der Tat gar nichts. Ich wollte etwas Neues machen. Die Vorabendserien kennt ja jeder. Meine Figur sollte eine sexy, unangepasste Braut sein, die los zieht und ihr Schicksal erfüllt.
 

Kleeblatt: Die zweite Staffel ist in Arbeit. Kannst Du schon ein bisschen was drüber verraten?
 Katja Piel: Ich denke schon und das ist jetzt exklusiv nur für Dich und Deine Leser!
Die zweite Staffel ist von vorne bis hinten durchgeplant! Der rote Faden, der sich durch die ganze Staffel zieht, ist allerdings so umfangreich, dass ich beschlossen habe, einen „Sequel“ zu machen. Das ist wie eine Pilotsendung einer Fernsehstaffel. Das Sequel führt ins antike Rom und hier gibt es einige Parallelen zur 7. Folge (Medina und der Vampirkönig). Dort wurde die Zigeunerin von Quintus mit dem Vampirvirus infiziert. Sie hat mit ihm ein Kind gezeugt und entkam den Gefängnissen des Kolosseums. Leider wurde sie verbrannt von Cäsars Wächtern, hat aber noch einen Fluch ausgesprochen. Und darum wird es gehen. Wer ist die Zigeunerin, woher kommt sie? Warum ist dieser Fluch mit Medina verbunden? Diese Geschichte wird dem Leser den roten Faden näherbringen und Medina muss in der zweiten Staffel richtig auf Schatzsuche gehen. Das führt sie an alle möglichen Ecken der Welt, wo sie immer wieder pro Folge auf ein „Monster oft the week“ trifft. Die Schnitzeljagd kann beginnen und sie hat jede Menge damit, aber auch mit ihren Gefühlen zu tun. Also, es wird echt spannend und ich bin wieder einmal sehr dankbar, dass THE HUNTER über einen Verlag geht, der mit dem professionellen Team die Arbeit coacht.

Kleeblatt: Wenn wir gerade bei Serien sind, wechseln wir mal ins Fernsehen. Gibt es dort eine Serie, die Dich begeistert?
Katja Piel: Witziger weise fand ich LOST total gut. Eigentlich eine Story, die kein Mensch verstanden hat, aber die ausgesprochen gut bearbeitet war. So was fesselt mich. Wenn etwas so viel Interpretationsmöglichkeiten hat, dass der eigene Kopf gefragt ist.

Kleeblatt: Wie ist die private Katja? Was ist Dein Lieblingsessen? Hast Du ein außergewöhnliches Rezept?
Katja Piel: Ich glaube, ich bin ziemlich langweilig. Ich arbeite in der IT Branche und liebe diesen Job. Projekte ausarbeiten, das macht mir Spaß. Ich esse leider am Liebsten Pizza. Momentan mach ich langsamer mit dem Essen, da ich echt aufpassen muss ;-) Mein außergewöhnliches Rezept sind Spinatspätzle. Selbstgemacht. Einfach Spätzleteig mit Rahmspinat anrühren und dann ins Wasser schaben. Dazu kann man Geschnetzeltes oder einfach einen leckeren Salat essen.

Kleeblatt: Ohne Musik geht bei vielen gar nichts. Was hörst Du gerne?
Katja Piel: House Music. Allerdings auch keine Radiomusik, sondern eher, was in Clubs gespielt wird. Radio höre ich überhaupt nicht.

Kleeblatt: Deine Hauptcharaktere "Medina" ist eine toughe Frau, die eine schreckliche Kindheit zu bewältigen hat. Als Erwachsene ist sie nicht dazu fähig, ihre Gefühle offen zu zeigen. Wie wäre für Dich eine Welt ohne richtige Gefühle?
Katja Piel: Wer genau hinguckt, merkt, dass Medina sehr viel Gefühle hat. Vermutlich mehr, als jeder andere, den ich kenne. Sie ist nur jemand, die das nicht auf dem Silbertablett serviert und jedem an ihren Stimmungen teilhaben lässt. Vielleicht ist hier auch ein Stück von mir in ihr. Ich bin auch jemand, ich schütte niemandem gleich mein Herz aus. Nur sehr wenige wissen, wie ich wirklich bin. Nicht mal Freunde, die immer mit mir unterwegs sind, bekommen die wahre Katja zu sehen. Dafür höre ich anderen sehr gerne zu, gebe ihnen Ratschläge, helfe ihnen, bin für sie da. Es mag daran liegen, dass ich mit mir relativ gut im Einklang bin und meine Energie ganz gut abgeben kann.

Kleeblatt: Gibt es etwas, was Du Dir unbedingt erfüllen willst, bis jetzt aber noch nicht geschafft hast?
Katja Piel: Ganz im Ernst. Es wird immer darüber gesprochen, man soll Ziele haben, man muss immer mehr erwarten vom Leben. Soll ich Dir was sagen? Ich habe alles, was ich mir gewünscht habe, erreicht: Meinen Mann (seit 17 Jahren), einen tollen Sohn, eine tolle Familie, ein Haus und das Allerwichtigste: Ich bin gesund! Was ich erreichen will: Dass ich das behalten kann…

Kleeblatt: Du schreibst auch Kinderbücher. Warum gerade der Gegensatz Kinderbuch / knallharte Fantasy?
Katja Piel: Der kleine Drache Puff Puff ist ebenso Fantasy. Er ist der erste Fantasyheld für Kinder. THE HUNTER ist dann eben für Erwachsene. Ich schreibe sehr gerne in diesem Genre, weil ich es selbst liebe, in fremde Welten abzutauchen.

Kleeblatt: In "The Hunter" steht Medina ihr Bruder Ross als Geist zur Seite. Glaubst Du an Geister?
Katja Piel: Ich glaube an Energien. An das, was Ross für mich ist. An Geister, die herumspuken, daran glaube ich nicht, aber wer weiß…

Kleeblatt: Fällt Dir gerade eine witzige Situation aus Deiner Kindheit ein?
Katja Piel: Im Zusammenhang mit Geistern, ja. Wir waren zehn oder elf und sind mit der Schule für ein Wochenende auf eine Burg gefahren, in der man übernachten konnte. Beliebtes Ausflugsziel damals. Wir haben eine Nachtwanderung gemacht, was für uns alle natürlich ein Highlight war. Doch, was dann passierte, werde ich nie vergessen. Einige Jungs sind vorgelaufen und haben sich in den Gebüschen versteckt. Als wir näher kamen, haben die daraus Geräusche gemacht. Ich hatte schreckliche Angst. Meine Freundin und ich sind zur Burg gerannt und lagen oben zusammen auf dem Stockbett. Ich habe geheult und geheult und irgendwann bin ich einfach eingeschlafen. Lach, meine Freundin erzählt mir das heute noch.

Kleeblatt: Urlaubszeit - wohin gehts?
Katja Piel: Wir sind uns für dieses Jahr noch nicht sicher. Ich würde gerne mal nach Ibiza, aber eigentlich ist mein Traumziel, wo ich bereits einige Male war: Asien. Ich liebe die Mentalität. Das Essen, die Hitze.

Kleeblatt: Und zum Abschluss noch eine Traditionsfrage: Wie heißt Dein Lieblingszitat?
Katja Piel: Ich habe nur das eine: Ich lasse mich nicht in eine Schublade schieben. Wer mich kennt, weiß das ;-)

 

Herzlichen Dank, Katja, für das tolle Interview und den netten Kontakt. Ich freue mich schon auf die zweite Staffel von THE HUNTER.