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Shortlist Deutscher Buchpreis

Der deutsche Buchpreis

Die besten Sechs

Heute Vormittag wurde die Shortlist für den Deutschen Buchpreis veröffentlicht. Sechs Bücher stehen nun im Finale. Wir stellen Euch die Titel vor, die die Jury ausgewählt hast, und fragen Euch: Welches Buch sollte gewinnen?

Als ich gestern durch die Gänge im Supermarkt schlenderte, entdeckte ich in einem der Regale plötzlich Dominosteine. Daneben Spekulatius, Lebkuchen und Marzipankartoffeln. Ganze Regalreihen waren gefüllt mit Weihnachtssüßigkeiten Und ich dachte: Ist es denn schon wieder so weit? Neigt sich das Jahr wirklich schon dem Ende entgegen?

Nicht ganz! Doch es sind tatsächlich schon 8 Monate, die hinter uns liegen. Und damit auch 8 Monate, in denen wir die Neuerscheinungen dieses Jahres entdecken und viele neue Bücher lesen konnten. Wenn Ihr zurückschaut – welches Buch hat Euch 2013 bisher am besten gefallen?

Diese Frage stellen sich auch andere. Zum Beispiel die Jury des Deutschen Buchpreises, die seit 2005 jedes Jahr im Oktober einen der bedeutendsten Literaturpreise des Landes vergibt. Ins Leben gerufen wurde der Buchpreis vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der sich als Ziel gesetzt hat, über die Ländergrenzen hinaus auf deutsche Literatur und Autoren aufmerksam zu machen.

Verlage können sich mit einzelnen Titeln bewerben und die 7-köpfige Jury erstellt im Laufe einiger Monate eine Longlist von 20 Titeln, die in die nähere Auswahl kommen. Sollten Jurymitglieder darüber hinaus auf Titel aufmerksam werden, können sie diese zusätzlich anfordern. Die Liste erscheint immer im August. Im September wird dann die Shortlist veröffentlicht, auf der sich noch sechs Bücher befinden. Zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse wird dann der Gewinner verkündet, der 25.000 Euro erhält. Die übrigen Autoren der Shortlist bekommen je 2.500 Euro.

Heute Vormittag wurde die diesjährige bekannt gegeben. Und wir stellen Euch hier die Bücher vor, die noch im Rennen um den begehrten Preis sind:

Mirko Bonné: Nie mehr Nacht (Schöffling & Co., August 2013)

Es ist bereits der siebte Roman des Autors Mirko Bonné. „Nie mehr Nacht“ erzählt die Geschichte von Markus Lee, der gemeinsam mit seinem Neffen Jesse in den Herbstferien in die Normandie reist, um dort zu arbeiten. Doch der Suizid seiner Schwester und Jesses Mutter überschattet die Reise und die beiden müssen einen Weg finden, mit ihrer Trauer umzugehen. Die geplante einwöchige Reise entwickelt sich zu einer monatelangen Auszeit, die nicht nur für Markus Lee zu einen Wendepunkt wird.    

Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (Hanser, Februar 2013)

Reinhard Jirgl wurde 1953 in Berlin geboren und lebt dort als freier Schriftsteller. Sein neuer Roman spielt im 23. Jahrhundert. Nachdem die Erde für die Raubgier der Märkte und Mächte zu klein geworden ist, beginnen die Starken auf Mond und Mars auszuwandern. Doch nur zwei Jahrhunderte später kehren die Menschen zurück, weil der Mars so lebensfeindlich geworden ist. Auf der friedlichen Erde wollen sie die Macht wieder gewaltsam an sich reißen. 

Clemens Meyer: Im Stein (S. Fischer, August 2013) 

Im fünften Roman des, 1977 in Halle geborenen, Autors erzählt Clemens Meyer die Geschichte einer Stadt, die in der ostdeutschen Nachwendezeit von Prostitution, Kriminalität, Drogen und Macht geprägt ist. „Im Stein“ handelt von Nachtgestalten, vom Aufstieg und Fall der Prostituierten, Geschäftsmänner, Polizisten und Investoren – vom Dreck der Straße und vom Fluss des Geldes.

Terézia Mora: Das Ungeheuer (Luchterhand, September 2013)

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron (Ungarn) geboren und lebt heute u.a. als Übersetzerin in Berlin. In ihrem Roman verliert Darius Kopp seine Arbeitsstelle und muss kurz danach auch noch erleben, wie seine Frau Selbstmord begeht. Er droht daran zu zerbrechen und macht sich auf den Weg nach Ungarn, wo seine Frau Flora aufgewachsen ist. Doch damit hat er sein Ziel nicht erreicht. Darius Kopp begibt sich auf eine lange Reise, liest dabei das Tagebuch seiner toten Frau und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über Flora – und über sich selbst.

Marion Poschmann: Die Sonnenposition (Suhrkamp, August 2013)  

Marion Poschman wurde 1969 in Essen geboren und lebt heute in Berlin. Nach der Wiedervereinigung findet Altfried Janich eine Stelle im „Ostschloss“, das eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Seinen Patienten möchte er eine Quelle des Trostes sein. Doch als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, nimmt sein Leben eine Wende. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle. Erinnerungen kommen hoch und seine Familiengeschichte mit ihren Verlusten holt ihn ein. Langsam wird Altfried klar, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird.

Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como (Blumenbar, März 2013)

Die 1971 geborene Autorin Monika Zeiner lebt in Berlin und erzählt in ihrem Roman „Die Ordnung der Sterne“ die Geschichte zweier Männer und einer Frau, die ihre Freundschaft und ihre Liebe aufs Spiel setzen. Als Pianist tourt Tom Holler mit seiner Berliner Band durch Italien. Frisch von seiner Frau getrennt, hofft er in Nepal auf einer Wiedersehen mit seiner großen Liebe Betty Morgenthal. Doch Tom taucht immer tiefer in die Vergangenheit ein, je näher ihr Treffen rückt, und erinnert sich an den Tod von Marc – seinem besten Freund und Bettys damaligen Lebensgefährten.

Was denkt Ihr: Habt Ihr eins der Bücher gelesen? Welcher hätte es Eurer Meinung nach verdient, den Deutschen Buchpreis zu gewinnen? Wir haben in der Redaktion schon unsere Tipps abgegeben und sind gespannt.

Oder fehlt Euch Euer „Buch 2013“ auf der Liste?

Autor des Artikels: +Maren Kahl

Kommentare

Amelie kommentierte am 11. September 2013 um 12:41

Ich hab leider keins der Bücher gelesen, aber das ist ja leider auch nicht meine Leserichtung =)

Hans kommentierte am 11. September 2013 um 13:41

Ich kenne zwar keines der Bücher, aber thematisch klingt Die Sonnenposition am interessantesten für mich.

Cinema in my head kommentierte am 11. September 2013 um 14:00

Na dann werd ich sie mir zumindest mal ansehen. Kenne keines davon aber ist auch nicht mein Genre denke ich

simsa kommentierte am 11. September 2013 um 14:13

Ist leider auch nichts, was ich lesen würde.

D-Town Dan kommentierte am 11. September 2013 um 14:41

Meiner Einer würde am ehesten "Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden" lesen wollen. Ob dies jedoch auch sofort impleziert daraus ableitend einen Preis zu vergeben....

Müsste alles gelesen haben. Und das habe ich nicht. Nicht mal eins. :-(

J.Münch kommentierte am 11. September 2013 um 18:28

Also bisher habe ich auch keines dieser Bücher gelesen. Ich würde auch am ehesten Nichts von Euch auf Erden lesen. Ich glaube aber gewinnen wird "Im Stein". Bauchgefühl :-) Was mir aufgefallen ist, ist allerdings, dass sich die meisten Titel irgendwie mit Selbstmord beschäftigen. Komisch oder?

sarahsuperwoman kommentierte am 11. September 2013 um 19:06

Schade, dass da nicht andere Knallerbücher mit bei sind. Irgendwie kenne ich davon keines und interessant finde ich auch nichts davon. Mal schauen wie es weitergeht mit der Liste :D

carol kommentierte am 11. September 2013 um 19:18

Ich kenne keines der Bücher, aber das von Monika Zeiner und Marion Poschmann klingen sehr gut, damit würde ich gerne ein paar Abende beim lesen verbringen

Merrick666 kommentierte am 11. September 2013 um 19:45

Wie immer beim deutschen Buchpreis ist da so gar nichts dabei, was meinem Lesegeschmack entspricht. Wenn das die letzten Bücher auf der Welt wären, würde ich vermutlich Die Ordnung der Sterne über Como von Monika Zeiner lesen. Das spricht mich noch am ehesten an.

JeannyMeyer kommentierte am 11. September 2013 um 20:11

Verdient, würde ich sagen, was Clemens Meyer angeht. Habe das neue Werk zwar noch nicht gelesen, aber jetzt gibt es ja einen großen Grund :)

Bücherfreak1997 kommentierte am 11. September 2013 um 20:58

Ich hab kein einziges der Bücher gelesen oder kenne es. Das finde ich ziemlich schade,dass die Leser nicht selber die besten Bücher des Jahres wählen können :/ 

HeyDiandra kommentierte am 11. September 2013 um 21:30

Leider kann auch ich zu keinem der Bücher etwas sagen, da ich keines kenne.

Zugegeben, ich lese auch fast nur ausländische Autoren. Bisher eher selten, dass mich ein deutscher Autor bzw. eine deutsche Autorin in den Bann gezogen hat, leider. Schade, dass die Leser nicht aus einer Auswahl deutscher Bücher entscheiden können...dann könnten bestimmt auch mehr was dazu sagen :)
 

Sebastian Kretzschmar kommentierte am 12. September 2013 um 12:13

Also den Clemens Meyer hab ich zur Hälfte gelesen und das ist zwar interessant gemacht, aber leider nicht komplett überzeugend. Da fehlt mir irgendwie was. Buchpreiswürdig meiner Meinung nach nicht.
Dabei war ich von 'Als wir träumten' richtig begeistert.

Sarah_O kommentierte am 13. September 2013 um 00:23

"Nichts von euch auf Erden" und "Die Ordnung der Sterne über Como" würde ich sehr gerne lesen und ich hoffe ich schaffe es auch noch vor der Verleihung.

blackviolet kommentierte am 13. September 2013 um 07:37

Bis jetz habe ich auch noch keines von diesen Büchern gelesen oder überhaupt davon gehört. Von den Kurzbeschreibungen her würde ich mir aber von Terézia Mora: Das Ungeheuer mal zur Hand nehmen.

bücherfreak88 kommentierte am 13. September 2013 um 10:29

Hmm...Ich habe auch noch keins der Bücher gelesen 

Nenya kommentierte am 13. September 2013 um 13:07

Ich habe leider keines der Bücher gelesen und auch noch nicht von ihnen gehört. 

MeinbesterFreundisteinBuch kommentierte am 13. September 2013 um 14:09

Ich wundere mich manchmal, dass so unbekannte Bücher bei soetwas aufgenommen werden, aber dann freue ich mich auch, dass gerade solche, die kaum einer kennt, auch mal etwas Aufmerksamkeit bekommen. 
Ich kenne aber keines davon und habe auch nicht vor sie zu lesen, denn das ist einfach nicht mein Genre.

Sommerkind kommentierte am 16. September 2013 um 11:58

Ich habe auch keines der Bücher gelesen und bin erstaunt, dass ich noch nicht mal die Titel gehört habe. Aber da bin ich ja hier nicht die Einzige. "Nie mehr Nacht" hat mich spontan angesprochen, wandert auf meine "könnte man mal lesen"-Liste.

regenbogen kommentierte am 16. September 2013 um 16:45

Leider kenne ich auch keines der Bücher, eigentlich schade.

Leseliebe kommentierte am 17. September 2013 um 11:25

Normalerweise kenne ich meistens keins der Bücher auf der Long-/Shortlist oder habe es sogar gelesen, denn die Auswahl, die getroffen wird, entspricht nie so wirklich meinen Vorlieben. Doch in diesem Jahr habe ich tatsächlich schon "Die Ordnung der Sterne über Como" gelesen. Mir hat es leider nicht besonders gefallen. Aber auch die restlichen Bücher auf der Shortlist sprechen mich überhaupt nicht an, meistens kann ich Auszeichnungen für Bücher sowieso nicht ganz nachvollziehen.

merlin78 kommentierte am 17. September 2013 um 14:30

Kenne leidet keins der Bücher, aber sie klingen sehr interessant.

Streiflicht kommentierte am 18. September 2013 um 17:46

Obwohl ich wirklich viel lese, kenne ich leider auch keines der Bücher.

Maryann Flamel kommentierte am 23. September 2013 um 18:20

Ich bin jedes Mal überrascht, dass meistens Bücher für einen Preis nomiert werden, die kaum jemand kennt. Ich muss aber sagen, dass drei von den sechs für mich recht interessant klingen:

Nie mehr Nacht

Das Ungeheuer

Die Sonnenposition

 

Merrick666 kommentierte am 24. September 2013 um 11:40

Irgendwie haben mich Bücher die diesen Preis gewonnen haben bisher so überhaupt gar nicht angesprochen. Würde man die Leser entscheiden lassen, wären das vermutlich auch ganz andere Bücher.

 

jasimaus123 kommentierte am 24. September 2013 um 16:53

Ich kenne leider auch keines der Bücher. Komisch das die allgemein eher unbekannt sind.

Literareon kommentierte am 26. September 2013 um 00:41

Also, ganz ehrlich?

Die meisten, die hier geantwortet haben, sind doch wahrscheinlich in erster Linie die Leser von richtiger "Populärliteratur", nehme ich an? Fantasy, Krimi, historischer Roman, Humor. Da ist ja auch absolut nichts Schlechtes dabei, so etwas zu lesen, tue ich auch.

Aber es geht bei diesem Preis eben nicht um Populärliteratur. Es geht um das, was ich jetzt einfach mal als "anspruchsvoller" bezeichne - auch wenn das weder besser noch tatsächlich 'mit höheren Ansprüchen' bedeutet. Was ich damit sagen will, heißt in erster Linie: Experimentellerer Stil, mehr interne Handlung als externe (also, gefühlstechnisch & Co.), ungewohnte und unkonventionelle Wege. Kurz gesagt: Die Art Buch, die du eben nicht einfach so einem breiteren Publikum vorlegen kannst, weil du genau weißt, dass 2/3 so reagieren wie hier.

Was ja auch nichts Schlechtes ist - aber eben auch der Grund, warum nicht Leser über den Preis entscheiden. Ich sehe in ihm eine gute Möglichkeit für Autoren, die durch Ungewöhnliches und Riskantes aus dem Radar herausfallen und kaum bis gar keine Aufmerksamkeit bekommen - weder große Zurschaustellung durch Buchläden noch durch Leser X -, und die es aber doch verdient haben.

Die Nominierten dieses Jahr habe ich alle noch nicht gelesen, aber in den letzten Jahren war immer mal etwas dabei, was ich schon in der Hand hatte und wirklich gut fand. :)