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»Obwohl viele Menschen sich selbst nicht vorstellen können, für einen Mindestlohn die Ausscheidungen fremder Menschen zu beseitigen, wird die Freiwilligkeit in der Pflege nicht infrage gestellt. Hingegen wird die Bereitschaft, sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen, bei gleicher Ausgangslage immer nur als Folge von Not, Gewalt oder eines schlechten Charakters interpretiert.« – Aus dem Vorwort von Kathrin Schrader Das Thema Sexarbeit ist hoch umkämpft. Das Buch vereint unterschiedliche Zugänge zu dem aufwühlenden Thema und arbeitet aktuelle Debatten und Gesetze auf. Dabei kommen auch Sexarbeiter*innen selbst zu Wort. Bisweilen werden feministische Perspektiven auf eine Forderung nach Abschaffung von Prostitution reduziert. Das Buch zeigt, dass Feminismus nur im Plural existiert und intersektional zu denken ist. Das heißt, dass z.B. auch Klasse und Nationalität berücksichtigt werden müssen. Dementsprechend verknüpfen die Sexarbeiter*innen im Band ihre Forderungen mit Arbeitskämpfen, Trans*- und Queer-Aktivismus, den Kämpfen der Migration oder Care-Revolution.
So ein fundiertes Buch über verschiedene Aspekte von Sexarbeit. Einige Beiträge sind akademischer, andere persönlich. Durch die Kürze sind aber alle gut zu lesen. Es hat mein Wissen zum Thema deutlich verbessert und ich lege es allen ans Herz. Sexarbeit gehört nicht bis ins Unermessliche reguliert/kriminalisiert, sondern grundlegende Unterdrückungsformen müssen angegangen werden. Und das gilt genauso für jede andere Branche.
Das Buch befindet sich in einem Regal.