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Fast ihr ganzes Leben hat Erika Freeman in New York verbracht, dann sitzt sie eines Abends in der Talkshow von Dirk Stermann, «Willkommen, Österreich», und verzaubert ihren Gastgeber und die Nation. Im hohen Alter lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt Wien, jeden Mittwoch kommt Dirk sie nun besuchen, um sich mit ihr bei Kipferln und Melange über Gott und die Welt zu plaudern, und aus diesem erzählten Jahrhundertleben einen so amüsanten wie bewegenden Roman zu machen
Geboren 1927, ist Erika mit 12 Jahren vor den Nazis nach New York geflohen. Sie wächst in einem Waisenhaus auf, hat Anteil an der Gründung Israels und wird nach dem Studium Psychoanalytikerin; ganz auf sich gestellt, ihre Mutter hat den Krieg nicht überlebt. Ihr Vater, vermeintlich im KZ gestorben, glaubt seinerseits, als Einziger der Familie überlebt zu haben, bis er mitten auf dem Broadway seinen Bruder trifft. Als Therapeutin ist Erika bald eine Berühmtheit, die Riege ihrer berühmten Patienten reicht von Washington bis Hollywood. Nun, mit 95, ist sie wieder Österreicherin geworden, residiert im berühmten Hotel Imperial, wo einst Hitler nächtigte, und wenn man sie fragt, wie es ihr geht, sagt sie: «Gut. Wenn nicht heute, dann morgen.»
Ich wurde auf das Buch im WDR2-Radio, durch den Buchtipp Westermanns, aufmerksam. Erika Freemann ist eine beeindruckende Frau. Im Juli wird sie 97 Jahre alt. Schöne Dialoge, Witz und der Leser erfährt einiges durch eine own-voice-Gesprächspartnerin über die jüdische Kultur und Lebensart, das Leben im Kibbuz und die jiddische Kindererziehung.
Erikas Eltern wurden beide in der Nazizeit ermordet. Ihre Mutter war mit Anna Freud, der Tochter des Psychoanalytikers, befreundet. Sie selbst...
Das Buch befindet sich in 3 Regalen.