Buch

Wallace - Anselm Oelze

Wallace

von Anselm Oelze

Frühjahr 1858: Ein Brief verlässt eine kleine Insel in den Molukken. Sein Ziel ist Südengland, sein Inhalt: ein Aufsatz über den Ursprung der Arten. Kaum ein Jahr später sorgt die Schrift für Aufsehen und wird bekannt als Theorie der Evolution. Doch nicht der Verfasser des Briefes, der Artensammler Alfred Russel Wallace, erntet den Ruhm dafür, sondern sein Empfänger, der Naturforscher Charles Darwin. Von Wallace bleibt lediglich eine nach ihm benannte Trennlinie der Arten im Malaiischen Archipel.

Einhundertfünfzig Jahre später stößt der Museumsnachtwächter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Er begibt sich auf seine Spuren und je länger er mit Wallace unterwegs ist, desto mehr zweifelt Bromberg an, ob alles so bleiben muss, wie es ist. Er fasst einen Plan, der endlich denjenigen ins Licht rücken soll, der bisher im Dunkeln war, und erkennt: Geschichte wird nicht gemacht, sondern geschrieben.

Mit seinem Debüt ist Anselm Oelze ein philosophischer Abenteuerroman gelungen, ein literarisches Denkmal für die Außenseiter des Lebens und der Geschichte.

Rezensionen zu diesem Buch

Hätte sehr spannend sein können...

Das Thema des Romans von Anselm Oelze klang vielversprechend. Es sollte doch das Leben des Naturforschers Alfred Russel Wallace dem Leser näherbringen. Als Zeitgenosse von Charles Darwin arbeitete er an der Erforschung der Arten. Im Buch werden zahlreich seine Reisen und die Suche nach verschiedenen Tierarten beleuchtet. Hier sei gesagt, wer die Beschreibungen der Natur mag, würde vermutlich auf seine Kosten kommen.

Auf Reisen verfasste Wallace seine Einsichten in Bezug auf die...

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Der unglückliche Zweite

Anselm Oelzes Roman “Wallace” zeichnet das Leben von Alfred Russel Wallace nach, dem ewig Zweiten, dem, der nie als Entdecker der Evolutionstheorie in die Geschichte eingegangen ist. Dabei hat Wallace zur selben Zeit wie Darwin ganz ähnliche Überlegungen zur natürlichen Selektion und zur Entstehung von neuen Arten gemacht. Doch Darwin kommt ihm zuvor, veröffentlicht seine Schriften zuerst und sichert sich so einen Platz in der Geschichte. 

Der Roman verleiht Wallace eine Stimme. Er...

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Wallace

Nachtwächter Bromberg stößt eher per Zufall auf seinem Museumsrundgang auf eine Fotographie von einem gewissen Wallace. Der ist ihm zunächst völlig unbekannt, ein wenig Recherche fördert jedoch schnell Kurioses zutage: denn Wallace hat wie Charles Darwin die richtigen Schlussfolgerungen über die Evolution gezogen. Zeitgleich. Wenn nicht sogar ein wenig früher. Bromberg vertieft sich immer mehr in das Schicksal des weithin unbekannten Forschers.

Anselm Oelze versucht mit diesem Roman...

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Hübsch erzählte Langeweile

Ich bin inzwischen in mehreren Büchern am Rande Alfred Russel Wallace begegnet und war beeindruckt. Ein Mann, der gleichzeitig mit Darwin die zündende Idee zur Entstehung der Arten hatte, der mindestens so berühmt sein sollte, der vielleicht sogar eher einen Aufsatz darüber verfasste, nur sehr viel bescheidener damit hausieren ging. Ein Mann, dem eindeutig mehr Aufmerksamkeit gebührt. Endlich wird ihm mal ein ganzer Roman gewidmet, dachte ich, toll. 

Leider ist hier der...

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Das große Krabbeln

Alfred Russel Wallace ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Ein langes Leben, dass um viele verschiedene Themen kreiste und in denen sich Wallace einen Namen als wissenschaftlicher Entdecker und Biologe unter seinen Zeitgenossen erarbeitete. Bis an sein Lebensende setzte er sich mit seinen und anderen Theorien auseinander, publizierte bis kurz vor seinem Tod. Vor dem Roman von Anselm Oelze war mir Wallace gänzlich unbekannt. Das mag kaum als hinlängliches Argument für die fehlende...

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Gerechtigkeit für Alfred Russell Wallace

Den meisten Menschen der Welt, die das Glück hatten und haben, eine Schule besuchen zu dürfen, ist Charles Darwin vermutlich ein Begriff. Der Begründer der Evolutionstheorie. Weniger bekannt dürfte den Meisten hingegen Alfred Russell Wallace sein, der praktisch parallel zu den gleichen Ergebnissen gelangte, mit denen zeitlebens Charles Darwin verbunden ist.
Als Alfred Bromberg, Nachtwächter im Museum für Natur- und Menschheitsgeschichte, zufällig auf ein Foto von Wallace stößt und von...

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Gelungenes Debut

Ein kleines, feines Buch hat der Schöffling-Verlag in diesem Jahr mit „Wallace“ herausgebracht. Sein Autor, Anselm Oelze,  stellt uns dabei Alfred Russel Wallace (1823-1913) vor. Ein Naturwissenschaftler, der zur gleichen Zeit wie Darwin seine Überlegungen zur Evolution niederschrieb. Oelze inszeniert in seinem Buch sehr geschickt Wallace als Kontrahent Darwins, dem zu Unrecht der Ruhm versagt wurde.

Erzählt wird die Geschichte von Wallace auf zwei Ebenen. Oelze lässt den Nachtwächter...

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Kein Knaller, nur ein Böllerchen

Am Anfang dieses Roman stand vermutlich eine Idee: Wie ungerecht es nämlich ist, dass Darwin und Wallace zwar gleichzeitig auf die Evolutionstheorie kamen, aber nur der eine sich als Ikone der Wissenschaft in das Gedächtnis der Menschheit brannte, obwohl der andere die Idee sogar als Erster aufs Papiergebracht hat: in einem Brief von Wallace an Darwin. Aus dieser Idee entwickelt Oelze zwei Erzählstränge: Zum einen folgen wir dem Leben Wallaces in ausgewählten Streiflichtern, zum anderen dem...

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Ein Verlierer der Geschichte

"Wallace“ betitelt der Autor Anselm Oelze seinen Roman, der englische Naturforscher Herbert Russell Wallace ist damit gemeint. Das ist aber auch das einzige Mal, dass Oelze seinen Protagonisten beim Namen nennt. Er wird der „Junge Bärtige“ genannt, im Lauf der Jahre verliert sich das Attribut jung und es bleibt nur der „Bärtige“ über.

Aber ich beginne von vorn: Bromberg ist ein Museumsnachtwächter, eine Aufgabe so gut wie jede andere, die Bromberg seine Routine lässt. Er scheint...

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Geschichte neu schreiben

„Selbst die größten Umwälzungen der Geschichte beginnen bekanntlich mit einer Kleinigkeit. Und selbst die kleinste Kleinigkeit ist kaum klein genug, um nicht doch am Ende eine große Wirkung zu zeitigen.“

Albrecht Bromberg arbeitet als Nachtwächter im Museum für Natur- und Menschheitsgeschichte. Um sich die monotone Arbeit ein wenig interessanter zu gestalten, pflegt er Kreuzworträtsel im Kopf zu lösen, Vokabellisten des Mordwinischen zu erstellen sowie sich um seine prächtige Sammlung...

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Anspruchsvoll, fesselnd und humorvoll

„Wallace“ ist der Debütroman des Autors Anselm Oelze.

Alfred Bromberg ist Nachtwächter in einem Naturkundemuseum und ein sehr gewissenhafter, ordnungs- und gerechtigkeitsliebender Mensch. Durch einen Zufall entdeckt er ein Foto, das Alfred Russel Wallace zeigt und worüber er mehr erfahren möchte. Schnell muss er bei seinen Nachforschungen feststellen, dass Wallace für seine Theorien nicht den Ruhm erhielt, der ihm zugestanden hätte.

In einem zweiten Erzählstrang, der 150 Jahre...

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
261 Seiten
ISBN:
9783895611322
Erschienen:
Februar 2019
Verlag:
Schoeffling + Co.
7.23077
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 3.6 (13 Bewertungen)

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