Rezension

düster, hypnotisch, blutig - ein Buch wie ein dunkler Sog

Vampyria - Der Hof der Finsternis
von Victor Dixen

Bewertet mit 5 Sternen

Wer die Romane von Anne Rice mochte, sollte Vampyria auf jeden Fall im Auge behalten

Düster, hypnotisch, blutig – diese drei Worte beschreiben nicht nur die Vampire, sondern auch den Auftakt der Vampyria Reihe. Dieses Buch war für mich wie ein finsterer Sog, der mich immer tiefer in seinen Bann zog und hinabstürzen ließ in all seine Geheimnisse.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und teilweise recht plastisch, speziell wenn es um die Gewaltdarstellungen geht. Hier hat man also kein Buch für jene die so etwas nicht gern lesen, wollen, alle anderen werden unverblümt vor die Brutalität dieser Welt gestellt. Die Geschichte ist fesselnd, wenn auch anders als ich erwartet hätte. Durch den Satz „Traust du dich, mich zu lieben? Der Auftakt der großen Vampir-Saga »Vampyria« aus Frankreich.“ welcher über dem Klappentext prangt, hatte ich, so gestehe ich, deutlich mehr Romanze erhofft. Die findet man hier aber eher nur als leichte Würze mal hier und mal da über die Zeilen gestreut. Dennoch, oder vielleicht genau deswegen, ist diese Geschichte das was jeder Vampir-Fan lesen sollte.
Einzige Warnung: die Protagonistin ist nicht wirklich sympathisch. Jeanne tut alles um ihr Ziel zu erreichen und handelt dabei NICHT wie eine typische Heldin eines Romans, sondern sehr egoistisch. Am ehesten würde ich sie hier mit einer sehr jungen Cersei Lannister vergleichen, welche ebenfalls alles tut um ihre eigenen Wünsche und Ziele umzusetzen.
Das ist auch die Kritik wegen der ich ein bisschen Punkte abziehe, da es mir manchmal schwer gefallen ist Jeanne nicht abzulehnen, sondern einzusehen dass sie dies tut weil sie eben menschlich und nicht heldenhaft ist. (hier sprechen wir aber nur von 0,25 Sternen, weshalb ich hier dennoch die 5 Sterne Bewertung wähle)

Fazit: Ein Buch für Fans des „klassischen“ Vampirs, wie wir ihn zum Beispiel aus „Interview mit einem Vampir“ kennen.