Rezension

Camdens Heimkehr

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things -

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
von Rebecca Yarros

Hörbuch Rezension

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things: von Rebecca Yarros erschien am 18.04.24 im Hörbuch Hamburg Verlag als Hörbuch.
Spieldauer: 14 Std 25 Min.
Gesprochen von: Lisa Cardinale, Martin Krah

Nach zehn Jahren kehrt Camden Daniels in seine Heimatstadt Alba zurück. Eigentlich wollte er nie wiederkommen, doch ein Hilferuf seines, an Alzheimer erkrankten, Vaters lässt ihn umdenken. Dort trifft er seine heimliche Liebe Willow wieder, doch er darf seinen Gefühlen nicht nachgeben, denn Willow war die Verlobte seines verstorbenen Bruders Sullivan. Sullivan hatte einen Einsatz in Afghanistan nicht überlebt. Camden gibt sich die Schuld an seinem Tod, da er seine Einheit ausgewählt hatte. Eigentlich will Camden sich von Willow fernhalten, doch das funktioniert nicht.

Das Buch fängt richtig spannend an, das erste Kapitel fesselt. Der Hörende bekommt sofort einen Eindruck davon, wie es Camdens Vater geht, der an Alzheimer erkrankt ist. Die Anziehung zu Willow ist sofort spürbar. Doch dann ließ der Sog nach, es wurde viel künstlich konstruiert, dem Verlauf der Geschichte zurechtgebogen. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Camden und Willow. Camden wirkte trotz seiner guten Absichten manchmal zu aggressiv. Und Willow wird oft als die hilflose Frau dargestellt, die vom starken, furchtlosen Camden gerettet werden muss, das wirkt zu klischeehaft.
Die Kleinstadtkulisse zum Wohlfühlen ist nur Fassade, ganz im Gegenteil die Einwohner sind zum Teil stur und intrigant, keine netten Menschen, denn Camden wird von allen Seiten verurteilt. Sein Bruder Alexander, der Bürgermeister der Stadt, ist dagegen allseits beliebt, der geliebte Sohn.
Einige Szenen und Ereignisse,sind packend dargestellt, da kommt der Gedanke auf, endlich kommt die Handlung in Fahrt, dann kam wieder die Langeweile, ein ständiges Auf und Ab. Der Schreibstil war an manchen Stellen spannend, an anderen Stellen gab es Fragezeichen, weil die Gespräche völlig unlogisch klangen. Die Alzheimer des Vaters wurde dagegen sehr realistisch beschreiben. Zum Ende hin wurde die Handlung, dann doch noch etwas spannender, aber letztendlich war es zu wenig. Lisa Cardinale und Martin Krah sind sehr gut besetzt, sie geben der Geschichte mit ihren angenehmen Stimmen Tiefe.

Fazit: Mit dieser Geschichte konnte mich Rebecca Yarros nicht berühren, das kann sie im Fantasybereich viel, viel besser. Die Geschichte ist in vielen Teilen zu künstlich zurechtgebogen. Die Charaktere sind stereotypisch, alle gegen Camden. Das Thema Alzheimer wurde dagegen sehr realistisch dargestellt. Die beiden Sprecher fand ich sehr gut gewählt, ihre Stimmfarben haben mir sehr gut gefallen. Einzig der Schreibstil konnte mich beeindrucken, der sehr detailliert und wortreich war.