Rezension

zwiespältiges Lesevergnügen

Das Geheimnis von Zimmer 622
von Joël Dicker

Bewertet mit 3 Sternen

Mit diesem Buch habe ich jetzt vier Bücher von Joel Dicker gelesen und es seht unentschieden zwischen denen, die ich euphorisch weiterempfehlen kann und denen, die ich durchwachsen und eher enttäuschend fand. Dieser Schnitt ist durchwachsen aber vor allem ist seltsam, dass es die ersten beiden waren, die mich zu einem Fan gemacht haben und die letzten beiden, die mich zweifelnd und unzufrieden zurücklassen.

Der Autor kann durchaus Schreiben und er hat eine Sprache, die mir ausnehmend gut gefällt. Auch schafft er es, eigenwillige Charaktere zu entwickeln und deren seelische Untiefen gründlich auszuleuchten. Aber wie schon in seinem letzten Buch von Stephenie Mayers Ableben, so ging es mir auch bei diesem geheimnisvollen Zimmer 622, dass ich zwischen Langeweile und Unverständnis, zwischen Interesse und Unwillen, hin- und herpendelte. Wieder gibt es einen zweiten Handlungsstrang, der mich bald nervte und den es so nicht gebraucht hätte. Wieder gibt es einige Akteure die sich idiotisch, seltsam, unrealistisch benehmen. Wieder fehlten mir Identifikationsfiguren und über weite Strecken die nötige Spannung.

Ein Buch welches mit zwiegespalten zurücklässt. Leider kann ich nicht mehr als drei Sterne vergeben. Aber ich hoffe immer noch, dass mit dem nächsten Buch bei Dicker alles wieder besser wird.