Rezension

Zweiter Teil der Triologie

Das Labyrinth der Träumenden Bücher - Walter Moers

Das Labyrinth der Träumenden Bücher
von Walter Moers

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Hier geht die Geschichte weiter.“

Lange, lange habe ich auf den nächsten Teil von Walter Moers‘ Zamonien-Romans gewartet. Nun endlich ist Das Labyrinth der träumenden Bücher als Taschenbuchausgabe erschienen und es geht wieder zurück nach Buchhaim! Die Geschichte setzt zweihundert Jahre nach dem ersten Band wieder ein. Hildegunst von Mythemetz lebt zurückgezogen auf der Lindwurmfeste und ist inzwischen auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er ist der bekannteste Autor von Zamonien, veröffentlicht einen Roman nach dem nächsten und auch seine Selbstverliebtheit ist nicht mehr zu übertreffen. Beim Lesen seiner Fanbriefe stößt er eines Tages auf einen ungewöhnlichen Brief: die Handschrift, der Schreibstil und sogar die Unterschrift scheinen von ihm selbst zu stammen. Aber noch erschreckender ist der letzte Satz: Der Schattenkönig ist zurückgekehrt. 
Also reist Hildegunst erneut nach Buchhaim, um dem Geheimnis des Briefes auf den Grund zu kommen. Dort trifft er viele alte Bekannte: Ovidius von Versschleifer, der Lindwurm, den Hildegunst im ersten Band auf dem Friedhof der vergessenen Dichter gesehen hatte. Ovidius erklärt Hildegunst die vielen Veränderungen in Buchhaim, dessen Wiederaufbau nach dem großen Brand und über den Biblionismus. Auch Hachmet Ben Kibitzer und die Schreckse Inazea Anazazi tauchen wieder auf. Von Inazea erfährt Hildegunst alles über die neue Entwicklung des Puppetismus, der in Buchhaim grade große Mode ist. Hildegunst ist so begeistert davon, dass er beschließt ein Sachbuch über die verschiedenen Methoden und Traditionen des Puppetismus zu schreiben und besucht eine Puppenthatervorstellung nach der nächsten. So kommt er, nach etlicher Recherche, auch zum Unsichtbaren Theater und erhält sogar eine der wenigen, persönlichen Einladungen dazu. Doch statt in einem Theater landet Hildegunst plötzlich wieder ganz allein im Labyrinth der träumenden Bücher – und so hört die Geschichte auf. 
Unfassbar, aber wahr… Walter Moers lässt uns nach über 400 Seiten lesen, davon ein ca. 100 Seiten-Gespräch zwischen Hildegunst und Ovidius über den Biblionismus und seine ganzen Untertypen und eine ebenfalls 100 Seiten lange Schilderung des Theaterstücks über die Mythenmetz‘ erstes Buchhaim-Abenteuer, einfach mit einem Cliff Hanger stehen. Weiter geht die Geschichte erst mit Teil 3 „Das Schloss der träumenden Bücher“, der angeblich noch 2013 erscheinen soll. Ich hatte zwar vorher schon gehört, dass die Geschichte nicht so toll sein soll, wollte ihr aber trotzdem gern eine Chance geben. Dass man danach aber soo gefrustet dasteht, hätte ich nicht gedacht… Kann man nur hoffe, dass Moers das im nächsten Teil wieder gut macht!