Rezension

Zwei sehr junge Frauen, zwei sehr unterschiedliche Schicksale – ein gemeinsames Ziel: Die Suche nach dem Glück!

Glückskinder - Teresa Simon

Glückskinder
von Teresa Simon

Bewertet mit 4 Sternen

Toni Brandl ist Münchnerin und hat das große Glück, in der intakten Wohnung ihrer Tante unterzukommen, während München nach dem Krieg in Schutt und Asche liegt. Hier ist die verbliebene Familie versammelt und die starken Frauen versuchen unverdrossen, Hunger, Kälte und Not zu überwinden, während die Sehnsucht nach einem „normalen“ Leben immer stärker wird. Da beschlagnahmt die Amerikanische Besatzungsmacht ein Zimmer: Griet van Mook, eine junge Frau aus dem Holländischen Widerstand, wird bei Brandl’s einquartiert. Kann die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft die erzwungene Gemeinschaft vereinen?

Teresa Simon hat mich mit ihrem Nachkriegsroman „Glückskinder“ gefangen genommen! Eine bedrückende Welt tut sich auf, wenn sie den Leser an den Schicksalen der Protagonisten teilhaben lässt und die Lage in München beschreibt. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie furchtbar die Menschen den Krieg durchlebt haben, welche Verluste sie erleiden mussten und wie traumatisch die Folgen für die Überlebenden waren. Und doch spürt man die Hoffnung und eine vage Zuversicht, die die Menschen wieder anpacken lassen! Es wird gehandelt, gearbeitet, organisiert – und auch geliebt! Sehr lebendig, anschaulich und detailreich beschreibt Teresa Simon die Höhen und Tiefen der Aufbaujahre, den blühenden Schwarzhandel und das schwierige Leben der Menschen. Und so erfährt man mittels guter Recherche auch noch Wissenswertes über vergangene Zeiten.

Eine spannende, fesselnde und auch berührende Geschichte über zwei junge Frauen, die nicht aufgeben und sich ihr Glück selber schmieden!