Rezension

Zu blutig/gewalttätig für ein Kinderbuch

House of Secrets - Der Fluch des Denver Kristoff - Chris Columbus, Ned Vizzini

House of Secrets - Der Fluch des Denver Kristoff
von Chris Columbus Ned Vizzini

Was dieses Buch prägt, sind wohl wirklich die Fernseh-/Film-Erfahrungen der Autoren: Das Buch ist voller Action, es ist sehr bildhaft und man sieht alles vor dem inneren Auge erstehen - eine richtige Kulisse entstand da bei mir. Aber eben Kulisse, irgendwie nicht ganz natürlich und nicht ganz realistisch, sofern man bei einer Fantasy-Welt von realistischen Umgebungen sprechen kann. Außerdem kam mir das Ganze immer wieder wie ein Drehbuch vor - die Szenenwechsel waren sehr abrupt, es gab in der Hinsicht kaum einen möglichen Lesefluss.
Es hat mich außerdem auch an einen Film erinnert... Zathora? Oder so ähnlich zumindest - aber definitiv hat es keine Ähnlichkeiten mit Harry Potter, ganz und gar nicht.

Und dann ist da noch die Sachen mir dem Alter: Das ist für mich kein geeignetes Jugendbuch. Es strotzt nur so vor Gewalt und Tod, Folterungen und ähnlichem. Mir war das stellenweise zu viel, zu brutal, zu gewalttätig. Und das soll dann als Jugend- oder gar Kinderbuch gelten? Menschen, die von Haien zerrissen werden oder deren Auge einfach mal mit einem Speer durchbohrt wird - solche Dinge werden in Einzelheiten beschrieben und sind für mich für diese Alterseinstufung eindeutig zu detailliert.

Inhaltlich finde ich die Idee ganz okay, es ist nichts wirklich Neues, aber doch auf interessante Art und Weise zusammengemischt. Es ist ein Abenteuer, ein wirklich rasantes Abenteuer, das doch einige spannende Begegnungen birgt. Dennoch hab ich durch diese abrupten Wechsel und die viele Gewalt nicht so viel Zugang dazu gefunden. Ich könnte mir das Buch wirklich eher als Film vorstellen, da würde es mir wahrscheinlich besser gefallen.

Die Charaktere fand ich so eigentlich ganz schön ausgestaltet, vor allen Dingen die beiden älteren Geschwister. Eleanor ist mir hingegen etwas zu erwachsen und gelassen angesichts der grausamen Dinge. Außerdem wird sie ansonsten hauptsächlich durch ihre Leseschwäche definiert, viel mehr Details erfährt man nicht von ihr.
Dafür sind Cordelia und Brendan deutlich interessanter. Sie sehr belesen, manchmal altklug, er mit einem fantastischen Gedächtnis, aber mehr Interesse an Games und ähnlichem. Beide finde ich genauer ausgestaltet als Eleanor.

Fazit

Eine wirklich rasante Abenteuergeschichte wird hier dargeboten, die für mich aber eher als Film punkten an, in Buchform jedoch nicht so. Zu viele Szenenwechsel, diese oft zu plötzlich ohne jeglichen Übergang. Positiv ist aber der bildhafte Stil, der alles vor den Augen entstehen lässt - was aber in Hinblick auf ziemlich viel Gewalt und Brutalität schon wieder zu viel ist.