Rezension

Wundervoll erzählte Geschichte über drei Generationen von starken Frauen

Apfelblütenjahre -

Apfelblütenjahre
von Katrin Tempel

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover des Buches "Apfelblutenjahre" von Kathrin Tempel deutet auf eine zauberhafte Geschichte aus der Vergangenheit, in der Äpfel eine wichtige Rolle spielen, hin. Auch wenn das Cover märchenhaft schön ist und der Schreibstil der Autorin ebenso zauberhaft ist, so erzählt der Roman ungeschönt das Leben von drei Frauen Marie (Großmutter), Luzie (Tochter) und Karen (Enkelin). Die Geschichte startet in der Gegenwart, als Karen anlässlich des Todes ihrer Mutter nach jahrzehntelanger Abwesenheit in die Pfalz zurückkommt und legt dann im nächsten Teil den Fokus auf Marie, danach auf Luzie und endet wieder in der Gegenwart bzw. Zukunft mit Karen. Das Leben der drei Frauen bzw. der Familie war ereignisreich, es beginnt mit Maries Flucht aus Mandeln/Königsberg im Krieg, ihrem Leben als Flüchtling in der Nähe von Flensburg und dann in der Pfalz. Luzie hat diese Zeit als Kind und Teenager miterlebt. Als junge Frau will slie raus aus der Enge von Wachenheim in der Pfalz und lebt kurze Zeit in München bevor sie wieder in die Pfalz zurückkehrt. Karen zieht es mit 17 Jahren nach Amerika, da sie in Europa aufgrund der Gefahr von Atomkraftwerken und Pershings keine Zukunft mehr für sich sieht. Außerdem fühlt sie sichwie Luzie, als sie jung war, wie im Hamsterrad des Apfelanbaus.

Die Autorin schildert das Leben so eindrucksvoll, dass ich sehr tief in die Geschichte eintauchen konnte. Mich haben die Erlebnisse der Frauen bewegt.
Ich habe mit ihnen gefühlt, gelitten und geliebt. Es sind/drei starke, sehr eigenständige Frauen, die ihren Weg im Leben sich "erkämpft" haben. Alle sind auf ihre eigene Art im Leben geflüchtet und haben neu angefangen. Was ist wichtig im Leben? Welche Träume gibt es? Woran erinnern wir uns unser ganzes Leben?

Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin mich an den Geheimnissen hat teilnehmen lassen. Ich habe deswegen einen ganz anderen Blick auf die Frauen, als die Frauen untereinander auf sich, da ihnen ein Teil fehlt um sich gegenseitig besser zu verstehen.

Ich bleibe tief berührt zurück und frage mich, was ich alles nicht weiß und was zu Missverständissen geführt hat bzw. welche Erinnerungen haben meine Oma und Mutter ihr ganzel Leben lang aufbewahrt.

5 Sterne für diesen wundervollen Roman, in dem die Autorin ein eigenes Stück Familiengeschichte eingeflochten hat und so wie ich finde, ganz viel Herzblut hineingeflossen ist.