Rezension

Wunderbarer Einstieg in eine interessante Pentalogie

Obsidian 01. Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout

Obsidian 01. Schattendunkel
von Jennifer L. Armentrout

© theamazingbookblog

Inhalt:

Drei Jahre nach dem Tod ihres Vaters zieht die leidenschaftliche Buchbloggerin Katy zusammen mit ihrer Mutter vom sonnigen Florida in das trübe West Virginia, um den alten Erinnerungen zu entfliehen. Abgesehen vom Wetter stellen sich Katy von nun an aber auch noch ganz andere Probleme.–So hat sie beispielsweise keinen Internetzugang und kann ihren Blog nicht auf den neusten Stand bringen, was das Schlimmste überhaupt ist. Aber davon nicht genug. Ihr Nachbar Daemon Black ist die Hölle. Unfreundlich, sobald er den Mund aufmacht. Leider ist er auch der heißeste, unwiderstehlichste Typ im Universum. Aber immer noch ein Arsch!!

Seine Schwester Dee hingegen ist die Freundlichkeit in Person und freundet sich prompt mit Katy an. Die beiden werden beste Freundinnen, aber Daemon scheint etwas dagegen zu haben und versucht Katy mit allen Mitteln zu vertreiben.

Katy beginnt sich zu fragen, was Daemon gegen sie hat und warum er die Freundschaft zu Dee mit allen Mitteln zu verhindern versucht...Generell stimmt aber etwas mit der Stadt, in der Katy lebt, nicht und sie beginnt sich zu fragen warum...

Meine Meinung:

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Schon nach den ersten Seiten war ich voll in der Geschichte drin. Der wunderbare Schreibstil der Autorin erleichterte den Einstieg natürlich enorm. Sie schreibt so locker und leicht, dass man gar nicht merkt, wie die Seiten nur so dahinfliegen. Hinzu kommt die Prise Humor, mit der sie das Buch verfeinert hat. Auf beinah jeder Seite musste ich mindestens Schmunzeln oder auch loslachen!

 

Auch an der Spannung habe ich nichts zu bemängeln. Die Geschichte beginnt gleich mit dem Aufeinandertreffen von Daemon und Katy und erzeugt so eine gewisse Neugierde beim Leser, weil dieser wissen möchte, wie sich das Verhältnis zwischen den beiden im weiteren Verlauf verändert.

Zudem webt die Autorin immer wieder neue Fragen und ungewöhnliche Geschehnisse ein, wodurch man ebenfalls nur schwer von dem Buch ablassen kann.

Das Ende hatte ebenfalls seine spannenden Stellen aufzuweisen. Ich konnte das Buch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr aus der Hand legen und so wurde es eine ziemlich lange Nacht! Auch wenn es mit keinem richtigen Cliffhanger endet, möchte man trotzdem wissen, wie die Geschichte weitergeht ☺

 

Geschrieben wurde das Buch aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheit, wobei der Leser alles aus Katy's Sicht erlebt.

 

Die Charaktere schloss ich größtenteils sofort in mein Herz. Sie waren so vielschichtig und meistens sehr gut nachzuvollziehen. Trotzdem schafften sie es mich des Öfteren zu überraschen! An einigen Stellen jedoch erschienen mir die Figuren etwas stereotypisch, was die Autorin aber wieder mit ihren eigenen Ideen zu den Charakteren wettmachte.

 

Katy ist eine super tolle Protagonistin, die ich mit jeder Seite lieber gewonnen habe. Ich konnte mich wirklich sehr gut mit ihr identifizieren. Was ich mochte war die Idee, dass die Hauptfigur Buchbloggerin ist. Ich denke, dass ich für eine breite Masse von Buchbloggern spreche, wenn ich sage, dass ihr das ein paar Sympathiepunkte eingeheimst hat! Aber das ist nicht das einzige, was ich an ihr gern hatte. Sie hat so eine zynisch-sarkastische Art, was mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Auf beinah alles hat sie eine Antwort parat, die sich gewaschen hat. Auch ihr Umgang mit Daemon, beziehungsweise dessen Umgang mit Katy, hat mir sehr gefallen. Die beiden geben sich wirklich nichts und können sich bis auf's Blut nicht ausstehen, was zu eben diesen zynisch-sarkastischen Dialogen führte!

 

Daemon mochte ich auch irgendwie. Zwar gibt er sich als der totale Arsch, aber trotzdem mochte ich ihn, was–zu Beginn–größtenteils an den Schlagabtauschen zwischen ihm und Katy lag, die ich immer sehr genossen habe. Im weiteren Verlauf–also in der ersten Hälfte des Buchs– erfährt man herzlich wenig über ihn, weshalb er zu diesem Zeitpunkt immer etwas undurchsichtig erscheint. Im letzten Drittel gibt er dann auch mal was von sich preis, aber trotzdem stehen noch viele Fragen offen, die hoffentlich in den Folgebänden beantwortet werden.

 

Dee ist auch eine der Hauptprotagonisten. Sie ist das genaue Gegenteil ihres Zwillingsbruders Daemon, aber auch über sie erfährt man nicht allzu viel. Sie ist wunderschön und kann so viel essen, wie sie will, ohne auch nur einen Gramm Fett anzulegen, was Katy etwas neidisch werden lässt.–Aber mal ganz im Ernst; wer würde da nicht etwas neidisch werden? ☺

 

Die Nebenfiguren sind auch gut gelungen. Durch kleine Makel erscheinen sie, genau wie die Hauptcharaktere, realistisch. Man kann sie gut verstehen, da sie nicht flach sind, so wie in so manch anderem Buch, sondern interessant und mehrschichtig, wodurch man auch an ihnen immer mal wieder neue Seiten kennenlernt.

 

Wer von dem Buch eine völlig neue, noch nie gesehene Geschichte erwartet, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht werden, da die Autorin das Rad eben nicht neu erfunden hat. Sie hat es aber geschafft ihre Gedanken und Ideen so einzuflechten, dass die Handlung trotzdem interessant und spannend ist. An einigen Stellen kam ich mir zwar vor wie in Twilight, aber ich sehe das nicht als Problem, weil mir der Rest des Buchs sonst zu gut gefallen hat und ich auch sonst nichts daran auszusetzen habe!

Zitate:

 

»Spannung lag in der Luft. Als wäre irgendwo eine unsichtbare Grenze markiert worden und ich hätte sie überschritten. Ich spürte, wie Dutzende Augen auf mich gerichtet waren. Aus ihren Blicken sprach Misstrauen und etwas noch viel, viel Schlimmeres. Angst.«

Seite 144

 

»Er war ein Mistkerl. Launisch. Aber es hatte Momente mit ihm gegeben – vielleicht nur Nanosekunden –, in denen ich das Gefühl gehabt hatte, den wahren Daemon zu erleben. Zumindest einen besseren Daemon. Und diese Seite machte mich neugierig. Die andere, die Arschseite, nein, auf die war ich nicht neugierig. Die fand ich irgendwie sexy.«

Seite 172

Cover und Titel:

Das Cover finde ich super! Der Schutzumschlag sieht toll aus und schimmert so ein bisschen, was ich toll finde. Wenn man den Schutzumschlag schließlich abnimmt, kommt ein ebenso schönes Buch zum Vorschein, dass zwar nicht so toll glänzt, auf dem jedoch diese (Licht-)Punkte, die auch auf dem Cover vorzufinden sind, zu sehen sind.

Und der Titel passt toll. Ihr müsst zwar selbst herausfinden, weshalb, weil ich sonst zu viel verraten würde, aber wenn ihr es herausgefunden habt, werdet ihr mir zustimmen!

Fazit:

Obsidian - Schattendunkel konnte mich komplett überzeugen.  Tolle Charaktere, ein wunderbarer Schreibstil, der glaube ich zu einem meiner Lieblinge geworden ist, und eine spannende Handlung fesselten mich an das Buch, weshalb es binnen eines Tages zu Ende gelesen war.

Die sarkastischen Dialoge zwischen Katy und Daemon machten viel von dem Buch aus, was mir gefiel, da man so immer etwas zu lachen hatte. Zwar war Obsidian an einigen Stellen etwas stereotypisch angelet, aber durch Daemon, Dee und Katy schaffte es die Autorin wieder, ihren eigenen Stil kenntlich zu machen.

 

Für alle, die nichts gegen ein wenig Bella&Edward-Getue haben, auf der Suche nach einem Buch sind, dass sie an vielen Stellen zum Lachen bringt, und einer mitreißenden Handlung–für die ist Obsidian - Schattendunkel genau das Richtige!

Ich vergebe 5 von 5 Herzen und freue mich schon auf Onyx - Schattenschimmer!!