Rezension

wo ist die alte Cecelia Ahern?

Ich hab dich im Gefühl - Cecelia Ahern

Ich hab dich im Gefühl
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 0.5 Sternen

Joyce verliert durch einen Unfall ihr ungeborenes Baby und muss eine Bluttransfusion bekommen.
Doch ab dem Moment, wo sie im Krankenhaus aufwacht, weiß sie, dass etwas nicht stimmt. Sie verfügt plötzlich über Erinnerungen, die nicht die ihren sind und hat auf einmal auf Sachen appetit, die sie vorher nicht mochte.
Es dauert nicht lange und sie hat eine Verbindung zu Justin (der zu dem Zeitpunkt ihres Unfalls blutspenden war) hergestellt und versucht nun, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Ab da beginnt ein riesen Katz und Maus Spiel.

Nach Zeit deines Lebens dachte ich eigentlich, es kann nicht schlimmer kommen, wurde jedoch eines besseren belehrt.
Die Geschichte ist wirklich absurd. Ich habe alle anderen Bücher von Cecelia Ahern gelesen und in allen kommt Fantasy vor, aber in keinem Buch ist das so schlecht umgesetzt worden, wie hier.
Es wirkt super unrealistisch (ja ich weiß, Fantasy ist nie realistisch, aber in diesem Buch ist es einfach total unglaubwürdig) und es ist so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass man diese "Fantasy" nichtmehr einfach hinnnimmt, es passt nämlich nichts zusammen.

In einer Szene sitzen beide zb getrennt von einander in einem Restaurant und als er ein blutiges Stück Fleisch bestellt, bestellt sie plötzlich das gleiche (obwohl sie Vegetarierin ist).
Oder sie wacht plötzlich eines morgens mit einem mörder Muskelkater auf, weil er am Tag vorher Sport gemacht hat.
Ihr trotteliger Vater, der anscheinend lustig rüberkommen soll, hat mich nicht einmal zum Lachen gebracht, er tat mir eher leid, und die Tatsache, dass er sie immer Grace statt Joyce genannt hat, hat mich jedesmal wütend werden lassen, sosehr hat er mich genervt.
Und eigentlich geht es in dem Buch auch noch darum, dass Joyce ihr Baby verloren hat und am Trauern ist, wovon man aber leider nicht viel merkt. Das Thema mit dem verlorenen Baby hat Ahern ziemlich schlecht und leider nur am Rande umgesetzt.
Das hätte sie lieber weglassen oder eben mehr beschreiben sollen, denn das trägt auch nicht gerade zur Glaubwürdigkeit des Buches bei.

Ich gehe selber regelmäßig blutspenden und der Gedanke, jemand könnte außer meinem Blut auch noch meine Erinnerung, mein Wissen und meinen Geschmack dazu bekommen, behagt mir nicht gerade und das Letzte was ich dann wollte wär, dass mich dieser jemand auch noch aufsucht.
Außerdem stelle ich mir das Leben ziemlich langweilig vor, wenn mein Freund das Gleiche mag wie ich und über sämtliche meiner Erinnerungen verfügt. Worüber soll man dann noch reden oder diskutieren?
Nein danke :)

Warum ich es dann doch zuende gelesen habe? Naja... zum einen hasse ich es, wenn Bücher halb- oder ungelesen im Regal stehen und zum anderen hoffe ich immer bis zum Schluss, dass sich das Blatt vielleicht doch noch wendet :)
Ich könnte noch soviel mehr über dieses Buch schreiben, aber dann würde meine ohnehin schon lange Rezension sicher den Rahmen sprengen ;)
Nur noch eins:
Das Buch ist nicht zu empfehlen, meiner Meinung nach nichtmal für Ahern Fans, es war eine große Enttäuschung und ich hoffe, dass die nächsten Bücher von ihr wieder besser werden!