Rezension

Wie viel Einfluss hat man auf die Zukunft?

Wir beide, irgendwann - Jay Asher, Carolyn Mackler

Wir beide, irgendwann
von Jay Asher Carolyn Mackler

Bewertet mit 5 Sternen

Was wäre wenn ..., ich dich heute küsse?

Im Mai 1996 bekommt die 16-jährige Emma ihren ersten Computer geschenkt. Mithilfe ihres besten Freunds Josh loggt sie sich ein und gelangt zufällig auf ihre eigene Facebook-Seite – 15 Jahre später. Geschockt stellt sie fest, dass sie mit 31 Jahren arbeitslos und unglücklich verheiratet sein wird. Josh hingegen, bislang alles andere als ein Frauenheld (der erst kürzlich von Emma einen Korb bekommen hat), wird das hübscheste Mädchen der ganzen Schule heiraten und zudem seinen Traumjob ergattern. Emma ist jedoch nicht gewillt, sehenden Auges in ihr Unglück zu laufen. Um das Zusammentreffen mit dem Jungen zu verhindern, der sie später mal unglücklich machen wird, beginnt sie, bewusste Änderungen in der Gegenwart herbeizuführen. Doch der Versuch, in ihr Schicksal einzugreifen und dadurch ihr künftiges Facebook-Profil zu verändern, setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang ...

Meine Meinung:
Als ich dieses Buch zur Hand nahm, hatte ich gerade eine kleine Leseflaute. Fast eine ganze Woche habe ich an einem anderen Buch gehangen und es gerade mal bis Seite 100 geschafft. -Wir beide, irgendwann.- hatte ich dann wieder in zwei Tagen gelesen.

Die Geschichte war aber auch wirklich schön.
Obwohl eigentlich niemand wissen sollte, was in seiner Zukunft geschehen wird, fürchte ich, wenn ich die Möglichkeit hätte das zu tun was Emma tat, würde ich es auch machen. Menschen sind nunmal neugierig.
Könnte oder würde man was ändern? Die Frage wird wohl nie zu beantworten sein, aber man kann sich eine Menge Gedanken darüber machen.

Dieser kleine Rückblick in die Vergangenheit (1996) hat mir sehr viel Spaß bereitet.
I Love Memories.
Die Zeiten mit AOL, die Geräusche, wenn das Modem sich ins Netz einwählt und das nervige -Willkommen- Sie haben Post- von der AOL Tante, habe ich noch im Ohr. Früher war das toll, heute ist es immerhin noch amüsant und es kommen einem Dinge in den Sinn, die hier im Buch natürlich nicht alle angesprochen werden können. Zumal dieses Buch ja für Leser im Alter von 12 - 15 Jahren empfohlen wird. Die waren 1996 ja noch nicht mal geboren. Zu viele Details aus dieser Zeit hätten dann wohl eher einen langweilenden Effekt.
Schön finde ich aber, dass gerade diese Leser aufgrund der Geschichte vielleicht das Gespräch mit ihren Eltern suchen werden und fragen, wie genau es damals wirklich war. Allein dieser Aspekt ist es schon wert das Buch zu lesen. Wäre eventuell auch ein Tipp für Eltern, ihren Kindern das Buch zu schenken.

Fazit:
Eine tolle, außergewöhnliche Geschichte, die junge Leser neugierig macht und ältere Leser in Erinnerungen schwelgen lässt.
Der angenehme Schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen und zum Schluss verabschiedet man sich mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
Eine Geschichte die sowohl für jüngere als auch für ältere Leser ihre Reize hat.