Rezension

Wie gewonnen, so zerronnen...

Die Enkelin -

Die Enkelin
von Bernhard Schlink

Bewertet mit 5 Sternen

Bernhard Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten begeistern können und auch auf diese war ich sehr gespannt und ich bekam wie immer mehr als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um Kaspar, der seine Frau verliert. In ihren Unterlagen deckt er ein Geheimnis auf, denn sie hat eine Tochter. Er begibt sich auf die Suche. Was wird er finden? Wird er sie finden und wird sie überhaupt Kontakt haben wollen?

Der Roman startet direkt mit einem Paukenschlag, denn Ehefrau Birgit stirbt. Da musste ich schlucken und dachte mir: das wird wohl eine Achterbahnfahrt der Gefühle und so kommt es dann auch.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Wir erleben die Vergangenheit, in der sich Birgit und Kaspar kennenlernen, sowie die Gegenwart in der Tochter und Enkelin auf den vermeintlichen Großvater treffen. Jeder Part ist für sich spannend und berührend.

Schlink hat mich vor allem ergriffen mit dem nüchtern beschriebenen Rechtsextremismus. Hier hätte ich gern die betroffenen Protagonisten geschüttelt und ihnen die Augen geöffnet. Es kam sehr gut rüber wie verblendet man sein kann, wenn man nichts anderes kennt und dies als Wahrheit ansieht.

Dem Autor gelingt es zudem darzustellen, dass das Leben eben selten eitel Sonnenschein ist und dass eben auch Partner vor einander Geheimnisse haben können.

Für mich eine intensive Geschichte, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Gute Unterhaltung, die auch zum Nachdenken anregt.

Fazit: Ein berührender Roman über die Wege von Familienbanden, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Klasse!