Rezension

Wichtiges Thema, aber leider sehr langatmig

Wie ein Schatten im Sommer
von Adriana Popescu

Bewertet mit 3 Sternen

Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf und hofft dort auf einen Neuanfang. Dort angekommen lernt sie direkt Konny kennen und freundet sich schnell mit ihm und seinen Freunden an. Doch leider wird sie von anderen mit fremdenfeindlichen Sprüchen begrüßt, welche sich schnell aufbauschen. Der Rassismus entwickelt sich rasant und es passieren schlimme Dinge. Doch wer steckt dahinter?

 

Das Buch handelt hauptsächlich von Rassismus. Dieser wird hier sowohl physisch als auch psychisch ausgeübt und das wirklich auf eine sehr abartige Weise. Es ist traurig, dass es das leider auch im wahren Leben gibt. Die Autorin hat ihre eigenen schrecklichen Erfahrungen mit einfließen lassen und das merkt man auch. Diese schlimmen Szenen sind sehr intensiv. Leider war das ganze ernste Thema für mich im Buch zu prägnant. Ich kam einfach nicht in die Story rein und habe auch keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen können. Ich persönlich hätte ein paar freudigere Szenen gebraucht es war zu viel negativ. Ja das Thema ist schlimm, wurde im Buch auch mehr als deutlich, aber dennoch gibt es ja auch tolles im Leben. Hier und da wurden schöne Dinge angekratzt, aber für mich einfach nicht genug. Erst die letzten ca. 50 Seiten konnten mich richtig packen. Vorher war alles für mich eher langatmig, aber der Schluss war interessant und spannend. Hier sind auch endlich mal Dinge passiert, die mich richtig gefreut haben. Leider kam das nur viel zu spät.

 

Die Story wird aus den beiden Sichten der Protagonisten Konny und Vio geschrieben. Vio ist eine Teenagerin mit Migrationshintergrund und andere Menschen lassen sie das auch spüren. Rassismus ist für sie kein Fremdwort, da sie schon mit vielen Beleidigungen beworfen wurde. Konny ist eher ein stiller Typ, sagt selten seine Meinung und hält sich im Hintergrund. Leider gerät er durch die falschen Kontakte auf eine sehr schiefe Bahn. Vio hat in dem Buch keinen großen Wandel erlebt, brauchte sie aber auch nicht. Sie steht zu ihren Meinungen und bleibt sich treu. Konny dahingegen hat ziemlich zu kämpfen. Er versucht sich selbst zu finden und gerät dabei in ziemlich großen Ärger.

Gerade wegen Konny und dessen Kontakte habe ich mich fast durchweg beim lesen des Buches unwohl gefühlt, habe mich stark aufgeregt und war auch leider oft genervt. Genervt, weil Konny einfach so schrecklich handelt und aufgeregt, weil das ganze Thema wirklich ein schlimmes und ernstes Thema ist.

 

Das Buch zeigt ein sehr wichtiges Thema auf, dieses wird auch gut umgesetzt, aber mir fehlte drumherum einfach was. Daher kann ich es nur eingeschränkt empfehlen. :-(