Rezension

Wichtiges Buch zum Thematik Alltagsrassismus, keine leichte Kost

Drei Kameradinnen -

Drei Kameradinnen
von Shida Bazyar

Bewertet mit 4 Sternen

„ Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen. Doch egal ob über den Dächern der Stadt, auf der Bank vor dem Späti oder bei einer Hausbesetzerparty, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprache, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt“ (Klappentext)

 

Das Buch wird in der Ich-Form aus Sicht von Kasih geschrieben. Der Erzählstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, interessant und ich bin noch nicht so schlüssig, ob ich in diesem Stil noch mal ein Buch lesen möchte. Vor allem, ich mag einfach keine offenen Enden und dieses Buch hinterlässt am Ende doch einige Fragezeichen.

 

Aber genau durch diese manchmal verwirrende, nicht gewohnten Schreib- und Lesestil wird man oft zur Reflexion angeregt. Es geht in diesem Buch darum, dass die eigene Herkunft immer in Frage gestellt wird, über das große Thema Alltagsrassismus und wo er, in Augen der Autorin/Protagonistin, beginnt. Aber auch Gewalt, Hetze, Ignoranz und rechte Ansichten und mit dessen Umgang. Es wird kein Lösungsweg aufgezeigt, sondern mit Fragen direkt an den Leser zum Nachdenken angeregt.

 

Shida Bazyar hat es mit ihren Roman geschafft, dass ich als 'weiße' mir Gedanken mache, ob auch bei mir dieses Schubladendenken da ist, wo es beginnt und ob auch ich mich rassistisch verhalte. Dafür danke ich der Autorin.

 

Fazit für das Buch:

Es ist keine einfache Kost und kein Buch für einen Strandurlaub. Aber das Buch gehört mit zu meinen Highlights in diesem Jahr, weil es einen ziemlichen nachdenklichen Leser hinterlässt.