Rezension

Wer Sarkasmus gepaart mit einem ernsten Thema mag wird dieses Buch lieben. Auf die Tränendrüse wird übrigens nicht gedrückt.

A Long Way Down - Nick Hornby

A Long Way Down
von Nick Hornby

Bewertet mit 3 Sternen

“Ein wunderbares Buch, man lacht, denkt nach – und am Ende kommen einem sogar die Tränen.” Galore

Zum größten Teil kann ich Galore Recht geben; in “A Long Way Down” stecken viel Sarkasmus und Elemente zum nachdenken – eigentlich eine gute Mischung. Aber obwohl ich nah am Wasser gebaut bin, kamen mir nicht die Tränen. Aber zunächst mal von vorn, bevor ich jetzt schon über den Schluss schreibe.

Das Buch wird aus Sicht der vier Hauptpersonen, Maureen, Jess, JJ und Martin, erzählt. Es wird sich immer abgewechselt, man könnte das Abwechseln wohl auch als Kapitel bezeichnen, und so setzt sich die Geschichte zusammen. Die jeweiligen “Kapitel” ähneln Tagebucheinträgen, wie ich finde, und so liest sich das Ganze sehr flüssig und angenehm und man bekommt einen Einblick in die Gedanken der vier.

Die Charaktere der Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein und das konnte der Autor wunderbar umsetzen. Maureen ist schon etwas älter, gläubig und ruhig, wohingegen die 18jährige Jess extrem launisch, spontan und ausfallend ist. JJ ist der nachdenkliche Musiker und Martin regt sich ziemlich schnell auf und gerät deshalb immer wieder mit Jess aneinander. Normalerweise würden solche Leute sich wohl eher kaum zusammentun, aber sie treffen sich an Silvester auf diesem Hochhausdach und beschließen aufeinander aufzupassen.

“A Long Way Down” ist nicht sonderlich spannend und (leider) ist das Ende ist eher lasch, bedeutungslos und nichtssagend, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch trotzdem gut gefallen, weil man eben merkt, dass Leute aus den unterschiedlichsten Schichten aus verschiedensten Gründen depressiv sein können. Und obwohl es keine großen Ereignisse im Verlauf der Geschichte gibt, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und sog die Gedanken der Hauptpersonen förmlich auf.