Rezension

Wer ist böse?

Der Verdacht
von Ashley Audrain

Bewertet mit 4 Sternen

Als Blythe schwanger wird, hat sie sofort die Befürchtung, keine gute Mutter sein zu können. Zu deutlich hat sie als Kind die Ablehnung ihrer Mama erlebt. Als Violet dann geboren wird, scheinen sich ihre Ängste zu bestätigen, doch es kommt noch schlimmer: Violet scheint etwas Böses an sich zu haben... .

Ashley Audrain hat hier einen ganz besonderen Roman geschrieben, der nicht nur vom Stil brilliant, sondern auch wahnsinnig spannend ist. Man muss sich erstmal in das Buch einlesen und will es dann gar nicht mehr zur Seite legen. 

Besonders eindrucksvoll fand ich, dass es immer wieder einmal Zeitsprünge gibt, wo man sieht, was Blythes und ihre Mutter selbst in der eigenen Kindheit erlebt haben. Beide haben Schlimmes erfahren und man sieht, wie schief bei ihnen vieles gelaufen ist. Beim Lesen fragt man sich daher immer, ob jemand, der selbst keine Mutterliebe erfahren hat, selbst eine gute Mutter sein kann. 

Vom Schreibstil her ist das Buch richtig gut zu lesen und die Autorin versteht es, den Konflikt zwischen Müttern und Töchtern richtig gut darzustellen. Gerade bei Violet und Blythe kann man sich nie ganz sicher sein, wer wirklich ,,böse" ist. So sieht man ja vieles nur aus Blythes Sicht und kann kaum sagen, ob sie sich alles nur einbildet oder ob Violet ein gestörtes Kind ist.

Insgesamt fand ich das Buch richtig gut und empfehle es hier gerne weiter.