Rezension

Wendungsreicher Thriller mit einigen Längen

Der Bruder
von Christine Brand

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sloane Connolly erfährt gerade vom möglichen Selbstmord ihrer Mutter, als ihr ein unwiderstehliches Angebot gemacht wird. Sie darf als Architekturstudentin  6 Denkmäler errichten und wird sehr großzügig dafür entlohnt. Doch bei ihren Recherchen zu den verstorbenen Personen, denen sie die Denkmäler widmen soll, stößt sie auf einige Ungereimtheiten, die sie zweifeln lassen. Auch der ominöse Auftraggeber, der im Dunkeln bleiben möchte, gibt ihr Rätsel auf...bis eine verschollene Person auftaucht und Licht ins Dunkel bringt, ab da wird Sloane die Gefahr in der sie schwebt bekannt, denn es geht es um Leben oder Tod...

Zu Beginn lernt man Sloane kennen, die gerade von den erschütternden Ereignissen rund um ihre Mutter erfährt, die allerdings Zweifel aufkommen lassen und Fragen aufwerfen. Vor allem ihre schwierige Beziehung zur einzigartigen Mutter Maeve wird intensiv beleuchtet und ließ im weiteren Verlauf viele Theorien entstehen, wie das Verhalten ihrer Mutter mit dem Rest der Geschichte verbunden sein könnte. Anfangs ist vieles wirr und uneindeutig. Die 6 Mordopfer, der Sinn der Denkmäler, der Auftraggeber und das ungewöhnliche Verhalten der Bekannten der Opfer. Zu allem Übel kommt auch noch Roger, Sloanes Ex, ins Spiel, der sie terrorisiert. Es ergaben sich für mich viele Fragen, während die Geschichte vor sich hin plätscherte, ohne dass etwas Nennenswertes geschah. Erst mit der unerwarteten Wendung und dem Erscheinen einer neuen Person wird alles klarer und der Sinn hinter dem Auftrag wird verständlich. Bis dahin hat das Buch jedoch einige Längen, die die Spannung gering halten und in denen man viel hätte kürzen können, um den Spannungsbogen hoch zu halten. Die Hintergründe waren interessant zu lesen und aufschlussreich. Am Ende kommt es dann zu einem großen Showdown, der doch ganz anders kommt, als ich es erwartet habe. Insofern habe ich am Ende doch noch eine spannungsgeladene, aufregende Geschichte bekommen. Zwar sind einige Fragen offen geblieben und ich fand es etwas schade, dass die Morde als solche letztendlich nicht aufgedeckt wurden, aber die Erklärungen waren in sich stimmig und nachvollziehbar, auch wenn es einige Ungereimtheiten gibt.

Fazit: Lesenswerter Thriller, der allerdings einige Längen hat und mehr Informationen und Hintergrundgeschichte hergibt, als Spannung erzeugt. Dennoch ein perfides Katz-Maus-Spiel mit überraschenden Wendungen und einem großen Showdown.