Rezension

Wen immer wir lieben

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie - Band 1)
von Michelle Schrenk

DIE BAD-BOY-CHALLENGE IST ERÖFFNET.
Der Klappentext liest sich super witzig und da ich schon ein Buch der Autorin gelesen habe – und es sehr gemocht habe – war ich sehr neugierig auf das neue Werk und den Einstieg der Trilogie.

Worum geht es?
Sein Spiel, ihre Regeln.
Lina ist außer sich. Schon wieder ist ihre kleine Schwester Nika kurz davor, in die Bad-Boy-Falle zu tappen. Dabei sind die Alarmsignale doch unübersehbar! Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen bewertet Lina Jungs auf Tinder und in einer Bar auf einer Skala von 1 bis Herzensbrecher. Als der perfekte Kandidat auf Linas Display erscheint, fordern ihre Freundinnen sie heraus: Sie soll ihnen beweisen, dass Ben ein Herzensbrecher ist – und sie ihm mühelos widerstehen kann. Die Bad-Boy-Challenge beginnt, der Einsatz: nichts Geringeres als Linas Herz.

Meine Meinung.
Genialer Einstieg! Ich war total begeistert, weil ich die Challenge wirklich genial finde als Idee. Es war mal was anderes und für mich sehr erfrischend. An einigen Stellen musste ich richtig schmunzeln. Auch die Mädelsabend Szene hätte tatsächlich genau so 1:1 stattfinden können – absolut realistisch dargestellt und für mich ein toller Einstieg.

Leider hat sich das zur Mitte des Buches gewandelt. Ab da war es mir einfach zu viel Negativität. Lina war so besessen darauf alles schlecht zu finden, dass es mich an einigen Stellen wirklich unfassbar arg genervt hat. Selbst am Ende, als eigentlich schon bewiesen war, dass ihre Theorie so nicht ganz stimmt, hält sie immer noch dran fest. Dieses verbissene Schubladendenken hat sich durch das ganze Buch gezogen und mich manchmal den Kopf schütteln lassen. Ja, sie wollte ihre Theorie unbedingt bewiesen haben – und ich bin mir sicher, bei einer gewissen Prozentzahl der Männer trifft diese auch zu 100% zu. Doch ich finde, dass selbst ihr hätte auffallen müssen, dass Ben so gar nicht ihrem Muster entspricht.

Besonders schade fand ich, dass sie ihm nie von sich aus die Wahrheit gesagt hat, sondern es zufällig rauskommt. Für mich hätte es die Geschichte nochmal komplett gedreht, wenn sie zu ihren „Fehlern“ gestanden hätte und so das Ganze nochmal in ein positives Licht bringt vor ihm.

Was ich aber sagen muss: Schreiben kann Michelle Schrenk auf jeden Fall. Das Buch liest sich sehr flüssig und es gibt einige schöne Momente. Ein Pluspunkt gibt es von mir, dass das Buch in Deutschland spielt und sie Orte gekonnt mit einbindet.

Ben finde ich super authentisch und er hat für mich das gewisse Extra. Lina hingegen ist mir im Verlauf so unsympathisch geworden, da ihre Handlungen für mich persönlich ab einem gewissen Punkt überhaupt nicht mehr nachvollziehbar waren. Hut ab, dass Ben damit so lange klargekommen ist. Viele hätten sie einfach zum Pfeffer gejagt. Eigentlich sehr schade, da ich Lina anfangs sehr mochte und ihre humorvolle Art richtig toll fand. Auch ihre loyale Art gegenüber ihren Freundinnen und Schwestern macht sie eigentlich zu einem tollen Charakter.

FAZIT.
Ein bisschen weniger verbissen und verbohrt hätte der Protagonistin gut getan. So schade, denn die Idee ist wirklich genial. Für mich wurde nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft, da man merkt, dass die Autorin wirklich super schreiben kann. Einzig und allein Linas Art hat es mir leider etwas kaputt gemacht. Ich würde aber definitiv ein weiteres Buch der Autorin in die Hand nehmen – vielleicht ja den 2. Teil dieser Reihe. Ich fände es auf jeden Fall interessant einen weiteren Band darüber zu lesen.

Bewertung: 3,5 von 5 Lesezeichen.