Rezension

Weihnachten auf Föhr

Das Inselweihnachtswunder
von Janne Mommsen

Bewertet mit 5 Sternen

Es weihnachtet auf der kleinen Nordseeinsel Föhr. Die Inselpastorin vom Friesendom Carola Schmidt, 35, hat nur einen einzigen Wunsch: nach der Christmesse nicht alleine zu sein. Ihr ist der Richtige noch nicht begegnet und so versucht sie den Inselgeist Nis Puk mit Antipasti zu einem Weihnachtswunder für sie zu bestechen. Als sie auf der Nachbarhallig ihren Pfarrerskollegen Benedikt Blüthgen vertritt, trifft sie den dortigen Organisten Torin Hansen, der sie um einen Gefallen bittet. Seiner Großmutter geht es gesundheitlich gar nicht gut und sie wünscht sich, noch einmal Weihnachten und ihren Geburtstag zu feiern. Also wird das Fest einfach um eine Woche vorverlegt und Carola erlebt seit langem mal wieder, was es heißt, das Fest der Liebe in einer Familie zu feiern. Bei ihrer Rückfahrt mit ihrem Boot nach Föhr kommt sie gerade noch rechtzeitig um den Immobilienmakler Jan Rickleffs zu retten, dessen Rennboot gerade sinkt. Dabei verliert er seinen Geldkoffer…

Carola Schmidt ist eine Pastorin, wie sie sich wohl jede Kirchengemeinde wünscht: sympathisch, zugewandt mit einem offenen Ohr und einer helfenden Hand für jedes ihrer Schäfchen. Ihr Beruf ist für sie eine Berufung. Ich habe mich so über ihre Zwiesprache mit ihrem obersten Chef amüsiert, dessen Antworten sie sich so hinbiegt, wie sie sie gerade gebrauchen kann. Aber es ist ja für´s Allgemeinwohl. Nur sie selbst geht sich dabei manchmal etwas verloren. Aber das soll nun Nis Puk, der Geist der Inseln, ändern.

Es war mir von Anfang an klar, in welche Richtung diese liebevolle Weihnachtsgeschichte von Janne Mommsen gehen würde. Aber es passiert so viel; die Menschen mit denen ich es hier zu tun habe, sind so sympathisch oder wandeln sich zum sympathischen. Als die 15-jährige Swantje mit voller Inbrunst in der Kirche „Child in Time“ von Deep Purple schmettert, hatte ich das Lied direkt in den Ohren. Genauso wie die Blockflötengruppe. Die kreativen Ideen, die Carola zum Wohle ihrer Gemeindemitglieder entwickelt, finde ich so klasse. Und plötzlich ist Torin an ihrer Seite und hilft überall tatkräftig mit. Und sogar Makler Rickleffs mag ich am Ende gut leiden.

Das Ende, ja, das ist einfach nur „Hach – wie schön“. Für alle Beteiligten.

Eine berührende, herzerwärmende Geschichte mit weihnachtlicher Inselatmosphäre, die mich ausgezeichnet unterhalten hat.