Rezension

Was wird hier erzählt?

Das Verschwinden der Erde
von Julia Phillips

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:

„An einem Sommertag an der Küste Kamtschatkas verschwinden die russischen Schwestern Sofija und Aljona. Das Verbrechen erinnert an einen Vorfall nur Monate zuvor in der indigenen Bevölkerung. Wie eine düstere Wolke hängt der ungelöste Fall fortan über Kamtschatka und beeinflusst das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in einer gespaltenen, männerdominierten Gesellschaft. Während das Netz zwischen den Einzelschicksalen dichter wird, hält die Suche nach den Mädchen die ganze Stadt in Aufruhr.“

 

Julia Phillips hat mit „Das Verschwinden der Erde“ ihr Debut auf dem Buchmarkt veröffentlicht. 

Vorab möchte ich gleich zu Beginn sagen, die Geschichte wird als Thriller deklariert, ist es aber bei weitem nicht. Es ist ein Roman, eine Erzählung von vielen Kurzgeschichten, die mal zusammen passen und mal nicht. Durch diese Art der Erzählung fehlt die Tiefe der Figuren und auch der Geschichte gänzlich. Ich hatte sehr große Erwartungen an das Buch, die nicht erfüllt wurden. Verschachtelte Sätze, Sätze ohne Tiefe, Zusammenhänge ohne Zusammenhang und eine recht unterkühlte/klischeehafte Beschreibung von Landschaft und den Menschen die dort leben auf Kamtschatka. Phillips will ihre Erfahrungen, die sie dort live erlebt hat, gern mit dem Leser teilen, bleibt aber dabei immer wieder hängen und lässt keine wirkliche Handlung zu. Auf diese Art und Weise das Verschwinden der Mädchen zu beschreiben, war für mich nicht nachvollziehbar. Ja, es gab Stellen, die berührend waren aber die kann ich an einer Hand abzählen. Man spürt weder Angst noch Trauer, man spürt nicht mal Kamtschatkas Kälte. Wenn die Mädchen in den Kurzgeschichten zu Wort kommen, merkt man schnell, das Phillips irgendwann vom Thema abkommt...

Für meine Begriffe sehr ermüdend aber mit reichlich Potential, das komplett verschenkt wurde. 

2 von 5 Sterne.