Rezension

was war das...

Der Sarg - Arno Strobel

Der Sarg
von Arno Strobel

Bewertet mit 2 Sternen

Eva wacht auf und um sie herum ist nur undurchdringliche Dunkelheit. Sie tastet mit ihren Händen die Umgebung ab und stellt zu ihrem Entsetzen fest, dass sie in einem Sarg liegt. Doch bevor sie sich weiter Gedanken darüber machen kann, wie und warum sie dort hinein gelangt ist, findet sie sich plötzlich in ihrem eigenen Bett wieder. Also war wohl alles nur ein Traum... aber warum tuen ihr dann ihre Gliedmaßen so weh, als wenn sie permanent irgendwo gegengeschlagen hätte?

"Das Wesen" und "Der Trakt" habe ich verschlungen. Von "Das Skript" war ich eher weniger begeistert. In der Sarg geht es wieder um den Ermittler Menkhoff, wie auch in "Das Wesen". Doch komischerweise konnte ich keine richtige Beziehung zu Jutta und Menkhoff aufbauen. Die ganzen Dialoge wirkten hier eher flach und viel zu simpel, es hat mir keinen Spaß gemacht den Ermittlungen zu folgen. Die Dialoge hätte auch ein Anfänger schreiben können. Die Aussetzer seitens Menkhoff fand ich ziemlich übertrieben und eher unnötig.
Schön war dann hingegen, dass er Riedel zugeteilt bekommen hat und dass sich die Beziehung zwischen den beiden erheblich verändert im Laufe des Buches. In dem Punkt habe ich einen Teil von Arnos Schreibkünsten wiederentdeckt.

Die Geschichte war nicht wirklich spannend, im Prinzip ging es fast nur um Evas Angst, wieder in einem Sarg aufzuwachen und die Ermittlungen, welche auch eher einer Kinder-Schnitzeljagt ähnelten. Rar gesät waren leider die Erzählersicht von Britta und 'Ihm'. Die habe ich als einziges als interessant empfunden und hätte gerne noch mehr aus ihrer Sicht gelesen.

Die ganzen Nebencharaktere wie z.B. Jörg, bleiben leider auch eher unscheinbar und völlig ohne Tiefe. Evas "beste" Freundin erschien mir mehr oder weniger überflüssig... das einzige, wofür sie augenscheinlich wichtig war, war die Verbindung zwischen Eva und dem Psychiater herzustellen. Ansonsten hat sie nur zu unnötigen Verwirrungen geführt.

Der Psychiater ist eine ganz tolle Nummer gewesen. Zuviel kann ich leider nicht verraten, aber im Laufe des Buches hat er einmal fallen lassen, dass er nicht mehr über XYs Schicksal erfahren möchte, da er es sonst nicht aushält, weil es zu schlimm wäre... Entschuldigung? Ich dachte der wäre Psychiater und dann sagt er, so etwas ist zu schlimm für ihn?? Ich werde doch auch nicht Pathologe, wenn ich keine Leichen sehen kann! Klar denke ich nicht, dass ein Psychiater täglich mit so schlimmen Problemen zu tun hat, doch was die so alles hören und für sich behalten müssen, ist sicherlich auch nicht immer ohne.

Zudem war mir der Grund, wie und warum es dazu kommen konnte, ziemlich schnell klar und das zu einer Zeit, bei der die Hauptpersonen noch alle im Dunkeln getappt sind und ihre Zeit mit sinnlosen Gesprächen vergeudet haben.
Alles in allem fand ich "Der Sarg" sogar noch schlechter als "Das Skript"... einfach langweilig und schlecht geschrieben.