Rezension

Was sind deine Ängste?

Trauma - Kein Entkommen
von Christoph Wortberg

In München werden innerhalb von kurzer Zeit zwei Leichen gefunden. Ein Toter im See, der andere im Kühlschrank. Die Parallelen im Fall kommen schnell ans Tageslicht. Beide Männer sterben in der Art und Weise, in der durch das Ereignis, eine Erinnerung hervorgerufen wird, dass die Traumatisierung ausgelöst hat. Der Psychoanalytiker Dr. Hanning geht in beiden Fällen vom Suizid aus. Und genau daran zweifelt Katja Sand und ihr Assistent Rudi Dorfmüller. Aus diesem Grund stellen sie weitere Ermittlungen auf und stoßen dabei auf einen Skandal, der sich bei der Deutschen Bundesmarine ereignet hat. Kurz darauf wird den Beiden der Fall entzogen. Was geht hier vor sich?

 

In den Thriller „Trauma - Kein Entkommen“ bin ich mit großen Erwartungen gestartet. Und so begann der Thriller mit einer gewissen guten Spannung, da man viel mehr über den Fall erfahren wollte. An der Seite von Katja Sand und ihrem Assistenten Rudi begibt man sich in die Tiefen einer dunklen Geschichte. Es wird nicht einfach für die Beiden, da irgendwann ihnen auch der Fall entzogen wird. Als Leser denkt man sich nur, dass für die Beiden eine harte Zeit bevorsteht. Und für mich hieß das: Toll, das Buch wird spannend und komplex sein!

 

An sich fand ich den Fall richtig gut entwickelt, da das Buch eine gewisse Struktur durch die Einteilung in die Teile hat. Besonders die Rückblenden am Anfang jedes Teils sorgten für mich für Nervenkitzel, da man wissen wollte, was es mit diesem kleinen Jungen auf sich hat. Dadurch blieb die Spannung größtenteils konstant und auf hohem Niveau, sodass man gut am Ball dran bleiben konnte. Dennoch gab es für mich paar Kleinigkeiten, die mich im Buch störten.

Persönlich finde ich es richtig gut, wenn man Einblicke in das Privatleben eines Protagonisten erhält. Dadurch bekommt man ein vielschichtiges Bild über eine Figur, wodurch man sich sie ganz gut vorstellen kann. Leider fand ich bei Katja, dass man teilweise zu viel in ihr Privatleben blickte, wodurch folglich dann der Fall, in den Hintergrund gerückt ist. Aus diesem Grund ist die Spannung auch an manchen Stellen gefallen. Bei Rudi bin ich der Meinung, dass man bei ihm genau das Gegenteil tuen könnte. Das heißt, dass mir die Tiefgründigkeit bei ihm fehlte. Dadurch wirkten sie für mich in ihrer Gestaltung her, auch nicht auf einem gleichen Niveau. 

 

Aber genug Kritik jetzt zu den Figuren. Ich bin ja ein großer Fan von psychologischen Aspekten in Thrillern! So bin ich der Meinung, dass es dem Autor sehr gelungen ist, den psychologischen Aspekt - das Trauma eines Menschen bzw. die Traumatisierung eines Individuums - gut aufzugreifen und in die Handlung zu integrieren. Folglich erhielt dieses Buch eine gewisse Tiefe, die gut zur Geltung kommt. 

 

Zum Schluss lässt sich noch sagen, dass der Autor einen angenehmen Schreibstil hat, der sich flüssig lesen lässt. Das hat mit gut gefallen!

 

Allgemein bleibt mir zum Schluss zu sagen: Der erste Band um die Ermittler Katja Sand und Rudi weist gute Ansätze auf und hat eine gewisse Tiefe in der Handlung. Dennoch störte mich die Gestaltung bzw. die Fokussetzung bei den Figuren, wodurch ich mir erhoffe, dass es im zweiten Band anders sein wird.