Rezension

Was ist Gerechtigkeit?

Was danach geschah - James Kimmel

Was danach geschah
von James Kimmel

Der Inhalt:

Brek Cuttler ist Anwältin und wacht total alleine auf einem verlassenen Bahnhof auf. Auch von ihrer Tochter fehlt jede Spur und auch weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Dann wird Brek klar das sie tot ist und nun im Jenseits die Seelen vor dem Jüngsten Gericht verteidigen soll. Ihre Mandanten sind aber keine unschuldigen Menschen und haben sehr große Schuld auf sich geladen. Als Brek dann auch noch ihren eigenen Mörder verteidigen soll muss sie erkennen das Gerechtigkeit nichts mit Recht zu tun hat.

Das Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Frau, die mit wehenden Haaren auf der Mauer steht und in den Himmel blickt, passt hervorragend zu der Story. Auch die düsteren Farben gefallen mir sehr gut, da das Hauptthema des Buches der Tod ist. Demnach passt es hervorragend. Auch sehr positiv aufgefallen ist mir der bedruckte Buchschnitt. Am Seitenrand sieht man nochmals die Frau die das Cover ziert und unten sind Vögel abgebildet. Mir gefällt diese Aufmachung bei Büchern besonders gut.

Meine Meinung:

In James Kimmels Roman "Was danach geschah" geht es um Brek Cuttler, einer jungen Anwältin, Ehefrau und Mutter einen kleinen Tochter. Als sie eines Tages auf einem verlassenen Bahnhof aufwacht stellt sie fest das sie, mit drei Schüssen in die Brust, getötet wurde. Alles an das sich Brek erinnert ist, dass sie mit ihrer Tochter im Supermarkt war. Danach ist alles dunkel und jede Erinnerung fehlt ihr. Auch ist unklar was mit ihrer Tochter passiert ist. Brek versucht hinter das Geheimnis ihres Todes zu kommen muss sich dafür aber erst ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Brek soll im Jenseits den Seelen als Anwältin zur Seite stehen. Dort geht es aber nicht zu wie auf der Erde, den die Seelen dürfen sich nicht selbst verteidigen. Es liegt an Brek in deren Leben einzutauchen und zu entscheiden welche der Erlebnisse sie besonders erwähnenswert hält, um sie dem göttlichen Richter zu präsentieren. Es kommt auch vor das Präsentationen vorzeitig durch den Richter abgebrochen werden und schon ein Urteil verkündet wird, dass nicht mehr anfechtbar ist. Brek lernt in ihrer ersten Zeit im Jenseits viele Seelen kennen, die indirekt etwas mit ihr oder ihrer Familie zu tun haben. Sehr schnell wird auch klar, dass die ganzen Ereignisse schließlich zu Breks Tod führten.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wenn man hauptsächlich aus der Sicht von Brek ließt, gibt es doch Abschnitte aus der Sicht anderer Seelen. Diese verschiedenen Sichtweisen haben mir sehr gefallen, allerdings fand ich die Umsetzung nicht gerade gelungen. Hier wird zum Beispiel von einer in die nächste Sichtweise gewechselt und ich hatte oft Probleme damit, mit wem ich es gerade zu tun habe und wer erzählt. Auch gingen mir die ständigen Erklärungen auf die Nerven. Hier wird sehr oft das Beispiel Kain und Abel oder die Arche Noa erwähnt. Einmal darüber zu lesen ist ja noch angemessen, wenn dieser Vergleich aber mehrmals im Buch auftaucht, nervt es nur noch und schmälert das Lese vergnügen. Diese Seiten waren einfach nur langatmig und ich musste mich wirklich zwingen, weiterzulesen. Aber es gibt auch spannende Momente im Buch, wie die Geschichte um Breks Tod. Nach und nach kommen einzelne Erinnerungen zurück, die gerade da wo sie spannend werden und man denkt dass man der Lösung näher kommt, unterbrochen, indem mit einer anderen Szene weiter gemacht wird. Dies war der einzige Aspekt warum ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich wollte nämlich erfahren, wie Brek genau gestorben ist und was mit ihrer Tochter passiert ist.

Sehr zu denken gegeben haben mir auch die göttlichen Verhandlungen. Wenn Gott aufgrund weniger Aspekte und nach Ansicht einer schlechten Entscheidung, das Urteil über den weiteren Verbleib der Seelen fällt, ohne die guten Seiten gesehen zu haben, lässt mich wirklich hoffen, dass so nicht unser Jenseits aussehen wird.

Mein Fazit:

Was danach geschah von James Kimmel ist ein Roman, der nachdenklich macht. Teilweise langatmige Kapitel schmälern das Lesevergnügen aber enorm und ich musste mich regelrecht zwingen weiterzulesen. Wem dies nichts ausmacht und gerne einen christlichen Roman lesen möchte kann ich dieses Buch nur empfehlen. Ich vergebe nur 3 Sterne, da mich das Buch nicht so recht überzeugen konnte.