Rezension

War die Autorin jemals auf Spiekeroog?

Der kleine Inselladen - Fenna Janssen

Der kleine Inselladen
von Fenna Janssen

Bewertet mit 1 Sternen

Das Buch fand sich im Regal der Ferienwohnung auf Spiekeroog - und was liegt näher, als auf Spiekeroog ein Romänchen zu lesen, das auf Spiekeroog spielen soll? Um es vorweg zu nehmen: Das Beste am Buch war wohl der Umstand, es umsonst lesen zu können, und die Autorin war wohl nie "in" Spiekeroog gewesen, hat aber eine Broschüre über Spiekeroog gelesen und für den Lokalkolorit ausgewertet.

Der Inhalt ist schnell erzählt: erfolgreiche Frau (Spitzenköchin in Anstellung) wird verlassen und kommt ihrer Oma auf Spiekeroog zu Hilfe. Dort findet sie sich in Liebesdingen zwischen zwei stereotypen Männern wieder - dem "Bär von Mann", Krabbenfischer und Jugendfreund, und dem "fiesen Schönling" (dessen Charakter sie erst spät erkennt, obwohl alle um sie herum misstrauisch sind), zugereister Investor. Das ganze vom Erzählstil wie in einer Telenovela, mit einigen weiteren Figuren, die hin und wieder für einen Schmunzler gut sind, und manchen Szenen, die eigentlich nur die Seitenzahl des Buches erhöhen.

Alle Charaktäre bleiben flach, und die Bezüge zur Insel wirken so, als ob der Inselbezug nachträglich eingebaut wurde. Für die Geschichte ist der Schauplatz nicht maßgeblich.

Seichte Urlaubslektüre, die zwar in der zweiten Auflage von wohl vorher vorhandenen Rechtschreibfehlern befreit wurde, deren Inhalt aber immer noch die Vorabveröffentlichung des 1. Teils wiederspiegelt (der 2. Teil fängt nach sieben Kapiteln und 94 Seiten mit einer erneuten Beschreibung der Protagonisten an), und auch der Namensfehler im Text ist nicht redigiert (Pensionswirtin spricht ihren Mann mit dem Namen des Schönlings an, was unkommentiert bleibt).

Enhält den Abdruck der ebooks Der kleine Inselladen, Der kleine Inselladen 2: Stürmische Zeiten, Der kleine Inselladen 3: Krabben zum Frühstück.