Rezension

wahnsinnig erschreckend

Wahnsinn - Jack Ketchum

Wahnsinn
von Jack Ketchum

Bewertet mit 5 Sternen

Liddy's Welt scheint perfekt, als sie Arthur heiratet und ein Kind mit ihm zeugt. Doch irgendwann kommen Liddy Zweifel auf, ob Arthur wirklich der ist, den er vorgibt zu sein.
Er wird zunehmend brutaler, sowohl im Bett als auch im sonstigen Zusammenleben, nur Robert scheint sein ein und alles zu sein.
Bis Liddy merkt, dass er Robert wirklich über alles liebt, nur auf eine sehr viel schlimmere Art und Weise, als sie es sich hätte träumen lassen.

Das war mein erstes Buch von Jack Ketchum, aber sich nicht mein letztes!
Toll war, dass man am Anfang der Geschichte viel über das Erwachsenwerden von Arthur und Liddy erfährt und da schon merkt, dass mit Arthur etwas nicht stimmt.
Der Leser wird sofort in die Geschichte hineingezogen und leider hat man es durch den klasse Schreibstil auch sehr schnell ausgelesen :(

Die Geschichte wir hauptsächlich aus Liddy's Sicht erzählt, wobei man ihre ohnmächtige Angst vor Arthur und die Verzweiflung gegenüber den Urteilen des Gerichts praktisch am eigenen Leib spürt, so gut werden die Gefühle von ihr beschrieben.
Ab und zu wird aber auch aus Arthurs oder Roberts Sicht geschrieben. Diese Stellen haben mir persönlich unheimlich gut gefallen, da man dann einen Einblick in Arthurs Psyche erhält und erschaudert, wenn man erkennt, wie krank er wirklich ist. Bei Robert wiederrum ist es wie bei Liddy, man fühlt richtig in ihn hinein und zwar so gut, dass ich des öfteren gedacht habe "gut, dass das hier nur ein Buch ist" und es aus Wut am liebsten in die Ecke gepfeffert hätte.

Am Schluss wartet nochmal ein gewaltiger Showdown und eine riesen Überraschung auf den Leser... ich saß mit Tränen in den Augen da und konnte dieses unglaubliche Ende nicht fassen.

Ein sehr gutes Buch über Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt und die hilflose Ohnmacht der Betroffenen.
Wie der Titel schon sagt, ist das Buch der Wahnsinn, und sollte unbedingt gelesen werden!