Rezension

W wie wunderbar

Das Blubbern von Glück
von Barry Jonsberg

Bewertet mit 5 Sternen

Candice Phee ist zwölf Jahre alt, klug, erbarmungslos ehrlich und zugegeben etwas seltsam. In einem autobiographischen Schulaufsatz erzählt das Mädchen in alphabetischer Reihenfolge von sich und ihrem Leben.
Vor einigen Jahren starb ihre jüngere Schwester Sky an plötzlichem Kindstod und nun ist in der Familie nichts mehr wie es vorher war. Candice tut sich seitdem z.B. schwer mit fremden Personen zu reden, ihre Mutter flüchtet sich in eine Depression und ihr Vater igelt sich in die Garagen vor seinem Computer ein. In der Schule ist sie eine Außenseiterin und ihr einziger Freund Douglas Benson stammt aus einer anderen Dimension.
Eines Tages hat Candice von der erdrückenden Situation genung und beschließt die Menschen um sich herum glücklicher zu machen und damit auch ihre Welt in einen glücklicheren Ort zu verwandeln.

Meine Meinung:
Barry Jonsberg studierte u.a. Psychologie und arbeitete als Lehrer, bevor er Schriftsteller wurde. Ich finde das merkt man vor allem an seiner Art und Weise wie er z.B. die jeweiligen Szenen in der Schule oder die psychischen Erkrankungen bzw. das dementsprechende Handeln des betreffenden Charakters beschreibt. Durch diese Schilderungen ermöglicht es Herr Jonsberg dem Leser sich in die jeweilige Situationen gut einfinden und sich in die Personen hineinversetzen zu können. Sein Erzählstil ist dabei jedoch eher für eine kindlichen Zielgruppe im Alter ab 12 Jahren geeignet, für die der Erzählstil mir sowohl verständlich als auch angemessener erscheint. Doch nicht nur jüngere Leser kommen hier auf ihre Kosten auch Erwachsene werden schnell in den Bann der Geschichte gezogen und sind von der Protagonistin fasziniert.
Candice hat es in ihrem Leben durch ihre ganz eigene Art nicht leicht. Dennoch bleibt sie sich selbst treu, ist unglaublich ehrlich auch wenn das nicht immer auf die Begeisterung ihrer Mitmenschen stößt und scheut auch nicht vor waghalsigen Taten zurück um ihre Pläne in die Realität umzusetzen. Sie denkt dabei weniger an sich selbst als viel mehr an ihre Mitmenschen und verliert dabei deren Glück nicht aus den Augen. Durch ihre authentisches Wesen hat sie dadurch auch die ein oder anderen unbeabsichtigten Lacher auf ihrer Seite und erhält somit wiederrum die Bestätigung "Mission geglückt".
Barry Jonsberg drückt bei seiner Erzählweise dennoch nicht künstlich auf die Tränendrüse oder möchte etwa Mitleid für seine Protagonistin erwecken. Nein, er macht durch seine Geschichte deutlich was man durch das mutige, unbeirrbare zu-sich-selbst-stehen alles möglich machen kann.

Fazit:
Ein bewegendes Buch, das durch seine Andersartigkeit überzeugt.