Rezension

Vom packenden Schicksal einer jungen, schönen Frau im Frankreich des 18. Jahrhunderts

Die letzte Tochter von Versailles -

Die letzte Tochter von Versailles
von Eva Stachniak

Das Cover des Buches "Die letzte Tochter von Versailles" von Eva Stachniak zeigt einen prunkvollen Ballsaal mit gewölbter Golddecke. Im Vordergrund ist eine junge Frau mit Hochsteckfrisur und pompösem Kleid zu sehen. Mir persönlich gefällt das Cover nicht so gut, da die junge Frau sehr hinein gephotoshopt wirkt. Passend gewählt wurde allerdings die Schriftart des Titels - es passt in die Zeit und zum Thema der Handlung.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm und flüssig lesen. Obwohl es, meiner Meinung nach, ab und an ein paar Längen gibt und manche Stellen, wo es wirklich rasant vorwärts geht mit der Handlung.

Der Roman ist in vier Teile gegliedert, die in chronologischer Abfolge die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Nachkommen erzählen. Die Autorin bleibt aber nicht nur bei den zwei weiblichen Hauptfiguren Véronique und Marie-Louise, sondern berichtet auch aus der Sicht anderer Nebencharaktere. Die Geschichte spielt an verschiedenen Schauplätzen in Frankreich, die von der Autorin anschaulich und passend dargestellt werden.

Zu Beginn war es etwas verworren, mit all den aristokratischen Namen zurechtzukommen, da manche Figuren auch noch Decknamen erhalten haben. Aber im Verlauf der Geschichte kommt man dahinter und findet sich gut zurecht.

Fazit: Es ist ein Roman, der den Leser/die Leserin mit nimmt, in eine Welt, in der Frauen noch nichts zu entscheiden haben und sich die Herrschenden alles erlauben dürfen. Alles in allem ist "Die letzte Tochter von Versailles" ein guter Roman, der einen in die Welt Frankreichs rund um die Französische Revolution mitnimmt. Eine Welt, die uns heute so fern und fremd erscheint, deren Umwälzungen aber bis heute ihre Bedeutung haben. Besonders gut gefallen hat mir der Blick hinter die Kulissen des Königshofes von Louis XV und seiner Mätressenwirtschaft. Interessant wäre auch ein intensiverer Einblick in die Ausbildung/Arbeit als Hebamme, die ab dem dritten Viertel des Buches eine wichtige Bedeutung einnimmt, gewesen.  Ein sehr schöner Roman, der einen mitreißt.