Rezension

Vielfältige Lebensgeschichten

Zu viel Glück - Alice Munro

Zu viel Glück
von Alice Munro

Bewertet mit 4 Sternen

Die Kanadierin Alice Munro hat im Jahr 2013 den Nobelpreis für Literatur erhalten. In diesem Band sind zehn sehr unterschiedliche Erzählungen der Autorin abgedruckt. Der Titel des Buches stimmt mit dem Titel der letzten Erzählung überein. In dieser Erzählung geht es um die Lebensgeschichte der russischen Mathematikerin Sofia Kowalewskaja, die Ende des 19. Jahrhunderts eine Professur an der damals neu gegründeten Universität in Stockholm innehatte.

Die erste Erzählung handelt von einer Frau, deren Mann die gemeinsamen Kinder ermordet hat; diese Geschichte gefiel mir nicht so gut wie die anderen Erzählungen. Die Erzählungen weisen in der Regel erstaunliche Wendungen auf, auch wenn man denkt, man kennt das Ende, oder weiß, wie es weitergeht, schafft Munro es oft, den Leser zu überraschen.

Der Schreibstil ist eher nüchtern, realistisch, ohne viele Schnörkel und die Lektüre ist flüssig. Der Autorin gelingt es gut, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und sie zeigt viele unterschiedliche Lebenswege auf.

Ich empfehle das Buch auf jeden Fall.